Golf wie in den 30er Jahren

Gespielt wird mit antiken Schlägern, die Kleidung orientiert sich an historischen Vorbildern. „Wir sind sehr glücklich, dass wir in Bad Ems spielen dürfen“, sagt Christoph Meister, der Captain der German Hickory Golf Society, „denn dieser Platz stammt aus den späten 20er Jahren.“

Wenn man die Damen in weiten Röcken und großen Hüten, die Herren mit Knickerbockern und Schiebermützen spielen sieht, wird man sich in eine andere Zeit versetzt fühlen. Beim Hickory-Golf stehen das Spiel und der Spieler im Mittelpunkt. Weder elektronische Distanzmesser noch moderne fehlerverzeihende Schläger sind zugelassen. „Hickory-Golf ist wie eine Zeitreise“, sagt Olaf Dudzus, der Honoray Secretary, „es macht Spaß und sieht gut aus“.

„Wir hoffen sehr, dass wir auch ein paar Golfer in der Region für diese Art des Spielens begeistern können“, ergänzt Christoph Meister. Für Interessierte gäbe es genügend Leihschläger. Die Atmosphäre sei ein wenig mit einem Treffen von Oldtimer-Fans zu vergleichen. Das Wort „Hickory“ bezieht sich übrigens auf das Holz der Schlägerschäfte. Erst später wurde dies durch Eisen oder Graphit ersetzt.

Die German Hickory Championship wird zum 8. Mal durchgeführt. Spieler und Spielerinnen, Profis und Amateure aus aller Welt nehmen gern an den Turnieren teil. In diesem Jahr wird Golf olympisch, erstmals seit 1900 und 1904. Die German Hickory Golf Society möchte allerdings auch daran erinnern, dass es im Nachgang zu den Olympischen Spielen in Berlin 1936 ein nach-olympisches Golfturnier in Baden-Baden gegeben hat. Das Turnier in Bad Ems macht erlebbar, wie dort vor 80 Jahren gespielt wurde.

Die German Hickory Golf Society ist ein Zusammenschluss von Hickory-Golfern, Sammlern und Golf-Historikern. Sie richtet u.a. die jährliche Open aus und kürt den nationalen Hickory-Champion. Am nächsten Tag findet im Golfclub Hofgut Georgenthal das traditionelle Wettspiel "Deutsche gegen Ausländer" statt. (Der Name dieses Turniers ist gleichfalls historisch)