Back Nine

„Dickschädel“ Woods: Ex drückt Daumen, „Bookies“ skeptisch

22. Jan. 2018 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Tiger Woods ist bei den Buchmachern nach seinem Comeback noch kene Favorit für die Farmers Insurance Open. (Foto: Getty)

Tiger Woods ist bei den Buchmachern nach seinem Comeback noch kene Favorit für die Farmers Insurance Open. (Foto: Getty)

Zuspruch von der Ex: Nach dem gelungenen Comeback bei seiner Hero World Challenge Anfang Dezember geht Tiger Woods diese Woche zum Turnier-Alltag auf der PGA Tour über. Aber nicht nur die Golffans fiebern mit dem 14-fachen Majorsieger, auch Lindsey Vonn drückt ihrem früheren Lebensgefährten für die Farmers Insurance Open sämtliche Daumen. „Ich hoffe, dass es mit seinem jüngsten Comeback klappt, und er wieder Turniere gewinnt“, wird die US-Ski-Heroine von „Sports Illustrated“ zitiert. Vonn („Ich habe ihn geliebt und wir sind immer noch Freunde“) hat im Lauf ihrer einmaligen Karriere als beste Skirennläuferin aller Zeiten etliche schwere Verletzungen überwunden und sagte: „Ich wünsche mir, dass er ein wenig mehr auf mich und meine Ratschläge gehört hätte. Doch er ist ein Dickschädel und geht gern stur seinen eigenen Weg.“

Während „Golf Digest“ schon ulkte, dass Woods im Fall einer Top-3-Platzierung wohl auf der Stelle zum „Spieler des Jahres“ gekürt werde, sind die Wettbüros in Las Vegas für Torrey Pines weniger optimistisch. Obwohl der Tiger auf der Steilküste über dem Pazifik bereits acht Mal gewonnen hat, setzen die „Bookies“ darauf, dass der Superstar es nicht ins Wochenende schafft. Nahezu astronomisch sind die Quoten für den Fall, dass Woods nicht nur den Cut überwindet, sondern sogar gewinnt…

John Daly und das Birdie „aus dem Keller“

Erfolg von ganz unten: Es ist das tiefste Sandhindernis auf der PGA Tour, der Bunker am 16. Grün des Stadium-Kurses von PGA West. Für John Daly freilich tut das nichts zur Sache, unbeeindruckt schlägt „The Wild Thing“ am Freitag der CareerBuilder Challenge seine Ball aus dem Keller und locht dann aus achteinhalb Metern genau so locker zum Birdie:

US-Open-Champ bangt um Masters-Start

Wettlauf: Brooks Koepka bangt um seinen Start beim Masters. Der US-Open-Champion plagte sich seit der Hero World Challenge mit mysteriösen Schmerzen im linken Handgelenk, die ihm auf den Bahamas sowie kürzlich beim Tournament of Champions auf Hawaii jeweils den letzten Platz einbrockten. Erste Untersuchungen endeten ergebnislos, doch jetzt wurde eine teilweise gerissene Sehne als Verursacher identifiziert, und Koepka muss mindestens zweieinhalb Monate pausieren. „Ich hoffe, dass ich bis Augusta wieder fit bin“, verlautbarte der 27-Jährige in einem Statement.

Ping G400 gegen Hogans alten Driver

Materialvergleich: Wie ist das eigentlich, wenn supermoderne Schläger auf fast altehrwürdige Sportgeräte treffen? Andrew Tursky und Brian Knudson vom Portal „Golf WRX“ machen – passend zur Zeit der Golfmessen – die Probe aufs Exempel und lassen den Ping-G400-Driver gegen ein „etwas weniger fehlerverzeihendes“ Persimmon-Einser-Holz von Ben Hogan antreten. Das Ergebnis sehen Sie in den ersten Minuten des Videos (und keine Sorge, ab Sekunde 35 ist das Bild auch formatfüllend):

PGA Tour zieht 2020 um

Tapetenwechsel: Die PGA Tour zieht um und bekommt am alten Standort Ponte Vedra Beach/Florida „ein wunderschönes neues globales Zuhause“ (Commissioner Jay Monahan). Das künftige Hauptquartier hat eine Gesamtfläche von knapp 17.400 Quadratmetern, besticht auf drei Stockwerken durch raumhohe Fensterfronten und stammt aus der Feder des berühmten Londoner Architekturbüros Foster + Partners, das auch schon für Apple oder McLaren tätig war. „Damit sind wir infrastrukturell und technisch gewappnet, um die anhaltende Expansion der Tour bestmöglich zu unterstützen“, sagte Monahan. Die Fertigstellung ist für 2020 geplant.

(Foto: Foster und Partner)

(Foto: Foster und Partner)

Spieth macht jungen Fan happy

Glücksmoment! Es sind solche Ereignisse, die sich nebst allem Turniergeschehen mit Monsterdrives und Zauberschlägen festzuhalten lohnen – auch, wenn dieses schon ein paar Monate her ist: Während der Tour Championship macht Jordan Spieth einen jungen Fan mit einer kleinen Geste sehr glücklich. Und dass es alles andere als ein beiläufig oder gar achtlos zugeworfener Ball war, zeigt der dreifache Majorgewinner dann im „Anhang“…

Tom Watsons Heimatclub als Krawallmacher

Ruhestörung: Der Kansas City Golf Club steht demnächst vor Gericht. Anwohner haben den Heimatverein des achtfachen Majorsiegers Tom Watson wegen Lärmbelästigung verklagt. Stein des Anstoßes ist der zu laute Propeller eines Belüftungsgeräts, das an feuchtheißen Tagen über dem 12. Grün für Luftzirkulation sorgen soll, laut Gutachter indes einen mit morgendlichem Berufsverkehr vergleichbaren Lärmpegel hat. Die Meldung gibt Anlass, endlich dieses Video von Tom Watson zu zeigen, in dem sich der Golfveteran und Ryder-Cup-Kapitän von 1993 und 2014 bei einer Benefizveranstaltung zugunsten der Krebshilfe auch als Westernreiter im Wortsinn sattelfest zeigte. Seine Frau Hilary ist Westernreiterin und selbst an Krebs erkrankt:

„Air“ Jordans eigener Platz nimmt Konturen an

Fortschritt: Lange hat Basketball-Ikone Michael „Air“ Jordan von seinem eigenen Golfplatz gesprochen, jetzt nimmt das Projekt endlich Fahrt auf. Der fanatische Golfer Jordan hat den US-Kursarchitekten Bobby Weed engagiert, der aktuell am Layout der 18 Loch in Hobe Sound/Florida feilt. Ursprünglich war Stardesigner Tom Doak für die Realisation von „The Grove XXIII“ im Gespräch, Pete-Dye-Schüler Weed wiederum pflegt eine langjährige enge Verbindung zur PGA Tour. Jordans Platz entsteht demnächst auf einer ehemaligen Zitrusfrüchte-Plantage und soll 2019 eröffnet werden.

Golf als eisiges Vergnügen

Zum Schluss: Die PGA Tour gastiert an der kalifornischen Pazifikküste, Bernhard Langer, übrigens gerade zum siebten Mal „Spieler des Jahres“ bei den Tour Champions, golft mit seinen Ü50-Kollegen auf Hawaii – und unsereiner muss sich in diesen Wintertagen mit solchen Spielbedingungen auseinandersetzen:


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