European Tour

Rickie Fowler fährt den Sieg in Abu Dhabi ein

24. Jan. 2016 von Jacqueline Sauer in Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate

Rickie Fowler Sieger Abu Dhabi HSBC Golf Championship

Rickie Fowler darf nun schon seine zweite European-Tour-Trophäe entgegennehmen. (Foto: Getty)

Es war ein Tag der Aufholjagden. Zwar spielte Martin Kaymer letztlich nicht wie so oft um den Sieg mit, dafür machte aber mit Marcel Siem ein anderer Deutscher von sich reden und auch Max Kieffer und Martin Kaymer landeten mit der entscheidenden Runde der Abu Dhabi HSBC Golf Championship immerhin in den Top 20. Den Sieg jedoch holte Rickie Fowler, der mit 16 Schlägen unter Par niemanden mehr an sich heranließ. Hinter ihm blieb mit einem Schlag Abstand der Belgier Thomas Pieters ganz knapp auf dem zweiten Platz zurück, den dritten teilen sich keine Geringeren als Rory McIlroy und Henrik Stenson.

Rickie Fowler setzt sich durch

Kein Wunder, dass Rickie Fowler über mehr European-Tour-Starts nachdenkt. Immerhin hat er hier bis dato ein gutes Händchen bewiesen und bereits in der vergangenen Saison bei der Scottish Open seinen ersten Sieg eingefahren. Nun folgte in Abu Dhabi der nächste. Den hat er unter anderem seiner Konstanz zu verdanken: Nur drei Bogeys musste er in den ersten drei Runden hinnehmen. Doch ausgerechnet am entscheidenden Tag passierte ein Fauxpas: An der 7 notierte der US-Amerikaner ein Doppelbogey. Kein Problem aber für Fowler, der kurzerhand mit einem fabelhaften Eagle konterte:

Gegen Ende der Runde hätte einzig Thomas Pieters den Durchmarsch des 27-Jährigen noch stoppen können, der am letzten Loch mit einer Eagle-Chance noch ein Playoff in Aussicht stellte. Der Ball geriet jedoch zu kurz, es wurde nur das Birdie und Fowler konnte sich über den Sieg freuen.

Marcel Siem mit Endspurt in die Top Ten

Für Marcel Siem war das Turnier in Abu Dhabi ein ausgesprochen solides. Die ersten drei Runden von 72, 68 und 70 hatten dafür gesorgt, dass der Ratinger vom geteilten 24. Platz aus in den Finaltag eingezogen war. Statt diese Top-25-Platzierung aber einfach zu verteidigen, schickte sich der 35-Jährige stattdessen an, noch einmal richtig Gas zu geben und feuerte eine 67er Abschlussrunde, mit der er sich bei elf Schlägen in die Top Ten auf den geteilten fünften Rang spielte.

Die Freude darüber teilte er via Facebook mit seinen Fans: "Was soll ich sagen? So schnell habe ich selber mit einem Top-Ergebnis nicht gerechnet... Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass sich das harte Training ausgezahlt hat. So kann es gerne weiter gehen", schrieb er dort. Ähnlich äußerte er sich nach seiner Runde, betonte allerdings, mental habe er "noch einen langen Weg" vor sich. Aber zuallererst gönnte sich der Deutsche, der in letzter Zeit größtenteils auf Alkohol verzichtet hat, ein Bier zu Belohnung: "Das hab ich mir verdient!"

Martin Kaymer und Max Kieffer auf T16

Für Martin Kaymer blieb der erhoffte Endspurt aus. Zu Beginn des Wochenendes hatte der Mettmanner mit einer Topplatzierung die Hoffnung geschürt, dass er am Finaltag wie so oft wieder vorne mitspielen könne, doch bereits am Moving Day hatten seine Leistungen nachgelassen. Zwei 69er und zwei 71er Runden notierte der 30-Jährige schließlich, vor allem wegen eines ärgerlichen Triplebogeys an der 7. Zwar spickte er die Scorekarte ansonsten mit vier Birdies - zwei davon an den letzten beiden Löchern - aber die Top-Ten-Platzierung blieb außer Reichweite.

Mit diesem Ergebnis, so Kaymer nach seiner Runde, sei er "natürlich nicht zufrieden", mit dem Spielerischen aber schon. Alles in allem sei das Turnier aber ein "guter Auftakt für die Saison" gewesen. Mit acht Schlägen unter Par beschloss er das Event, das er im Laufe seiner Karriere bereits dreimal gewann, so auf dem geteilten 16. Platz neben seinem Landsmann Max Kieffer.

Auch der machte in Abu Dhabi seinem Ruf als Mann der überstandenen Cuts mal wieder alle Ehre, wird auf den großen Erfolg aber noch weiter warten müssen. Seine beste Runde blieb die 68 vom Vortag, zum Finale unterschrieb er eine 70 und beendete das Turnier somit wie Kaymer bei acht Schlägen unter Par auf dem geteilten 16. Platz, mit dem er nicht ganz zufrieden war. "Ich hatte das Gefühl, dass noch mehr drin war", gab der 25-Jährige nach seiner Rückkehr ins Clubhaus zu. Für diese Saison hat er sich in jedem Fall etwas vorgenommen: "Ich würde lieber mal ein Turnier gewinnen, anstatt die ganzen Cuts zu machen."

Hinter dem jungen Deutschen auf dem geteilten 26. Platz landete mit zwei Schlägen Abstand nach seiner finalen 70 der Österreicher Bernd Wiesberger. Auch er zeigte sich nach seiner anfänglichen 72 mit den folgenden drei 70er Runden zwar grundsolide, für mehr als eine bessere Mittelfeld-Platzierung reichte das allerdings nicht aus. Nach der Runde erzählte er, er habe mit seinem Coach einige Veränderungen an seinem Schwung vorgenommen und Fehler ausgebessert. Dementsprechend sei er "nicht total unzufrieden":

Jordan Spieth beendet Abu-Dhabi-Debut als geeilter Fünfter

Während Kaymer in Abu Dhabi schon ein alter Hase ist, teete Jordan Spieth zum ersten Mal hier auf. Auch er legte zum Ende hin noch einmal eine Schippe drauf und eine 68er Schlussrunde hin, die ihn vom geteilten 19. Platz unmittelbar neben Marcel Siem in die Top Ten katapultierte. Zwischen 12 und 14 gelangen dem Youngster drei Birdies hintereinander,  ein Birdiefinish machte den geteilten fünften Platz fix.

So wurde der 22-Jährige, der im vergangenen Jahr zwei Majorsiege geholt und auch in dieser Saison bereits seinen ersten Turniersieg eingeheimst hat, schließlich seinem Ruf auch bei dem Event fern seiner Heimattour gerecht. Teilgenommen hat er vor allem aus Reiselust: "Ich wollte immer mal herkommen", sagte er nach seiner Runde. So anders als die Übersee-Tour empfindet Spieth die europäische Tour jedenfalls nicht: "Für mich hat es sich wie eine normale PGA-Tour-Woche angefühlt", räumte er ein.

Die Abu Dhabi HSBC Golf Championship


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