LPGA Tour

Europa gewinnt Tag eins des Solheim Cup mit 5:3

17. Aug. 2013 von Oliver Felden in Parker, Colorado

So kann's weitergehen! Azahara Munoz und ihre Kolleginnen führen gegen die Amerikanerinnen mit 5:3. (Foto: Getty)

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Parker, Colorado, 30 Grad Celsius: Es knistert in der Luft, die durchdrungen wird von U-S-A-Rufen und europäischen Fangesängen, geballte Fäuste und absinkende Köpfe sind die Gesten der Stunde, die Spannung ist allgegenwärtig. Dann wird es still. Ein Schwung, ein lautes "Pling" und die Zuschauer sind kaum zu halten. Charley Hull, mit 17 Jahren die jüngste Solheim-Cup-Teilnehmerin aller Zeiten hat gerade ihren ersten Abschlag hinter sich gebracht. Der Ball landet Mitte Fairway und Hull kann sich, nachdem sie ganz tief durchgeatmet hat, ein erleichtertes Lächeln nicht verkneifen.

Das ist der Stoff aus dem der 13. Solheim Cup gestrickt ist, ein Event, das sich vom tagtäglichen Golf-Zirkus abhebt. Wie im männlichen Äquivalent geht es nicht um das große Geld, es geht nicht darum, sich in der Einzelsportart Golf gegenüber seinen Gegnern zu behaupten. Alle zwei Jahre werden die üblichen Modalitäten für drei Tage ausgeblendet und die vorherrschenden Gedanken sind Team-Spirit, Emotionen und die Ehre, als Vertreterinnen Europas im Team mit den Spielerinnen der USA zu konkurrieren - und in diesem Jahr geht es darum, zum ersten Mal auf amerikanischem Boden den Cup zu holen.

Europa mit Auftakt nach Maß beim Solheim Cup

Und wie sollte dies besser gelingen als mit einem Traumstart am ersten Vormittag. Mit Anna Nordqvist und Caroline Hedwall schickte die europäische Kapitänin Liselotte Neumann ein bärenstarkes Duo auf die ersten 18 Löcher. Sie zahlten ihr das Vertrauen zurück: Mit 4&2 ging der erste Punkt nach Europa und ebnete den Weg für weitere Match-Siege. Suzann Pettersen und Beatriz Recari sollten es ihren Kolleginnen nachmachen. Mit 2&1 ging Match Nummer zwei an die Europäerinnen, und Neumann sagte später, genau das sei der Plan bei ihrer Teamzusammenstellung gewesen.

USA kann punkten, aber Europa bleibt unbeeindruckt

Dann der erste Erfolg für die USA. Morgan Pressel und Jessica Korda waren mit 3&2 siegreich über das britische Duo Catriona Matthew und Jodi Ewart. Mit einem Mal waren die US-Girls wieder dran, doch erlosch der Hoffnungsfunken auf den Ausgleich schnell beim Blick auf die letzte Paarung des Vormittags: Azahara Munoz und Karine Icher lagen nach zehn Löchern vier auf auf ihre Gegnerinnen Cristie Kerr und Paula Creamer. Auch wenn die Europäerinnen es zum Ende hin nochmal spannend machten, reichte es für einen 2&1-Sieg. Nach der Morning-Session am ersten Tag des Solheim Cups stand es 3:1 für Europa - ein nahezu perfekter Auftakt.

Caroline Masson mit klasse Debüt beim Solheim Cup

Nach den Foursomes am Vormittag, wo abwechselnd geschlagen wurde, standen am Nachmittag die Fourballs an. Jeder Spieler spielt seinen eigenen Ball, der beste Score wird gezählt. Jetzt war auch die Zeit für Caroline Massons ersten großen Auftritt beim Solheim Cup gekommen. Und ihr sollte ein fantastischer Einstand in das Turnier gelingen.

Direkt auf der ersten Bahn konnte die Deutsche nach einer starken Annäherung den Putt zum Birdie versenken und sich und Team-Partnerin Caroline Hedwall eins auf bringen. Diese Führung wurde im weiteren Verlauf der Runde ausgebaut. Abgeklärt, als ob sie ihren zehnten Solheim Cup spielen würde, knallte Masson die Drives auf die Fairways und erarbeitete sich immer wieder gute Möglichkeiten um das Loch zu gewinnen.

Spannungsgeladenes Finish - mit gutem Ausgang für Masson

Nach vier Löchern lagen Masson und Hedwall gegen Angela Stanford und Gerina Piller bereits drei auf. Dann fanden die Amerikanerinnen zurück ins Spiel und es ging eine Weile hin und her, ohne das eins der Teams große Erfolge verbuchen konnte. Zum Ende wurde es noch einmal spannend. Nach Birdie durch Masson an der 15 war der Druck auf den Amerikanerinnen, die aber ebenfalls mit Birdie abschließen konnten. Mit einem Vorsprung von nur noch eins auf ging es auf die letzten drei Bahnen. Doch die beiden Europäerinnen ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. Mit dem Par auf der 17 brachte Masson den 2&1-Sieg nach Hause. Ein mehr als gelungenes Solheim-Cup-Debüt. Im Interview nach der Runde freute sich Caroline Masson bereits auf Tag zwei: "Ich kann den morgigen Tag kaum erwarten."

Hart umkämpfte Matches beim Solheim Cup

In den anderen Matches ging es ebenfalls eng zu. Das schnellste Ende fand das Match um Anna Nordqvist und Giulia Sergas gegen Brittany Lincicome und Brittany Lang. Bei 4&3 mussten sich die Europäerinnen nach dem fünfzehnten Loch geschlagen geben. Suzann Pettersen musste fast über die gesamte Länge das fehlerbehaftete Spiel von Carlota Ciganda ausgleichen, die einen rabenschwarzen Tag erwischte. Trotzdem reichte es für den Sieg mit eins auf. Im letzten Match unterlagen Catriona Matthew und Charley Hull den Amerikanerinnen Cristie Kerr und Michelle Wie mit 2&1.

Bei einem Gesamtpunktestand von 5:3 geht Europa mit einer soliden, jedoch keinesfalls komfortablen Führung in den zweiten Tag. Es kann also spannend weitergehen.

Alle News und Hintergründe zum Solheim Cup gibt's hier.

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