Golf-Equipment

PGA Professionals entlassen – Quo vadis Golfbranche?

23. Jul. 2014 von Lars Kretzschmar in Köln, Deutschland

Der amerikanische Sportartikelhändler Dick's Sports Goods hat 500 festangestellte PGA Professionals entlassen.

Der amerikanische Sportartikelhändler Dick's Sports Goods hat 400 festangestellte PGA Professionals entlassen. (Foto: Getty)

Nicht nur die Golffans konnten die Rückkehr Tiger Woods kaum abwarten, die komplette Golfbranche sehnte den Tag herbei, an dem der Ex-Weltranglistenerste wieder auf der Tour abschlagen würde. Nach zwei schwachen Auftritten bei der Quicken Loans National sowie der British Open und den immer größeren Fragezeichen hinter seiner Ryder-Cup-Teilnahme machen sich die ersten negativen Auswirkungen einer möglichen Ära ohne Tiger bemerkbar. Der Sportartikelhändler Dick's Sporting Goods hat nach Informationen des Wall Street Journals jetzt gleich mehr als 400 PGA Professionals entlassen.

Enttäuschung über Entlassung der PGA Professionals

Am Dienstag erhielten demzufolge alle vollzeitbeschäftigten Professionals in der Golfabteilung ihre Kündigung. "Die PGA of America hat Kenntnis über die Entscheidung, die heute von Dick’s Sporting Goods getroffen wurde und die sich auf die Existenz vieler PGA Professionals auswirkt", sagte Ted Bishop, Präsident der PGA of America, in einem Statement, welches vom Golf Channel veröffentlicht wurde.

"Wir sind von dieser Nachricht äußerst enttäuscht, so wie jedes Mal, wenn auch nur ein PGA Mitarbeiter seinen Job verliert. Während wir aber aufrichtig enttäuscht sind, unterstützen wir unsere PGA Professionals weiter, die engagiert sind und alles daran setzen, den Golfsport zu verbessern."

Konjunkturschwäche und Tigers Verfall wichtige Gründe

Laut der Mitteilung hatte Dick's in jedem seiner Läden einen PGA Professional angestellt, um sich durch die kompetente Vorort-Beratung von Internethändlern abzuheben. Das Golfgeschäft habe demnach insgesamt 15 Prozent der jährlichen Einnahmen des Unternehmens ausgemacht. Darren Rovell von ESPN.com schrieb zu diesem Thema: "Die Wirtschaft, die Konjunkturabschwächung, der Niedergang von Tiger Woods und zu viele Produkte, die den Markt überschwemmen, haben Dick's so schwer getroffen, dass das Unternehmen die Anstrengungen anscheinend aufgibt, den Golf-Equipment-Markt für sich zu gewinnen."

Das eigentliche Problem sei gar nicht, dass nennenswert weniger Produkte gekauft würden, vielmehr gingen die Preise drastisch zurück. Ein Driver, der in der Vergangenheit zum Beispiel noch 299 US-Dollar kostete, sei nun für nur 99 Dollar erhältlich. Dick's Sports Goods scheint zudem kein Einzelfall zu sein. Sie arbeiten eng mit TaylorMade zusammen. Im ersten Quartal verzeichnete auch TaylorMade global einen Umsatzrückgang im Vergleich zum selben Zeitraum 2103 von satten 38 Prozent.

Wie bewerten Sie die Entwicklung in der internationalen Golfbranche? Ist es ein Einzelfall oder ein allgemeiner Trend, der weitere Bereiche treffen wird?


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