British Open

Mama lobt Danny Willett: „Prima, Du hast den Cut geschafft!“

18. Jul. 2015 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Danny Willett, Führender nach Tag 2 in St. Andrews, freut sich über die Glückwünsche von zuhause. (Foto: Getty)

Danny Willett, Teil der Spitzengruppe nach Tag 2 in St. Andrews, freut sich nicht nur über die Glückwünsche von zuhause. (Foto: Getty)

Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen

Vorteil Danny Willett: Während Open-Aspiranten wie Dustin Johnson, Jordan Spieth oder Louis Oosthuizen heute auf dem windgepeitschten Old Course „nachsitzen“ müssen, kann der 27-jährige Engländer in Ruhe ausschlafen und sich anschließend ebenso in Ruhe auf den „Moving Day“ vorbereiten. Mit der Gunst der frühen Startzeit hatte Willett nach seiner 66er-Runde zum Auftakt eine 69 und damit die vorläufige Führung ins Clubhaus gebracht. „Es ist ein Kindheitstraum“, sagte er beim Blick aufs Leaderboard. Dass der Sohn eines Pastors und einer Mathematiklehrerin jetzt übermütig wird, ist freilich nicht zu befürchten. Mutter Elisabeth rückte bei ihrer Glückwunsch-SMS nämlich flugs die Dinge zurecht: „Gut gemacht, Junge, Du hast den Cut geschafft!“

Halbzeit-Führende gewinnen auf dem Old Course

Statistisches Plus: Die Chroniken sprechen für Dustin Johnson und seinen ersten Majorsieg, so der lange Amerikaner denn seine Führung heute trotz des Bogeys an der 14 doch noch vom Platz ins Clubhaus bringen sollte. Oder für Danny Willett. Bei den vorherigen fünf British Open über den Old Course jedenfalls waren die jeweiligen 36-Loch-Spitzenreiter am Ende auch „Champion Golfer of the Year“: Nick Faldo 1990, John Daly 1995, Tiger Woods 2000 und 2005, Louis Oosthuizen 2010.

Jordan Spieth' Putter blieb kalt

Keine Magie auf den Grüns: Zu denen, die am Freitag auf der Sollseite blieben, gehört eindeutig Jordan Spieth, gemessen am Anspruch. Nicht zuletzt lag das am Putter, der sonst eher ein Zauberstab ist, aber auf den ersten 13 Loch der zweiten Runde sehr kalt blieb: 25 Putts, das ging schon mal besser. Zum Auftakt beispielsweise, da brauchte der 21-jährige Texaner insgesamt 28. Dustin Johnson lag beim Abbruch bei 22 Putts, Danny Willett musste auf seiner 66er-Runde 31 Mal putten. Exzellent hingegen die „Green-in-Regulation“-Quote von Spieth: 92 Prozent, trotz des Winds. Bei Johnson waren es nur 84 Prozent, bei Willett 83.

Top-Amateur Paul Dunne: „Wie im Zoo“

Treffender Vergleich? Der irische Amateur Paul Dunne ist einer der Überraschungen dieser 144. Open Championship, hat seine zweite Runde gestern beenden können und liegt bei -6 auf dem geteilten neunten Platz. „Amateure können durchaus die entsprechenden Scores erzielen“, sagte der 22-Jährige. „Viel schwieriger ist es, seine Emotionen unter Kontrolle zu haben, wenn Du bei so einem Turnier bist und diese Atmosphäre erlebst. Das hat ‘was von einem Zoo hier.“

Tom Gillis und das Abenteuer Open

Traumreise: Einer verlässt Schottland trotz verpassten Cuts definitiv glücklich. „Journey-Pro“ Tom Gillis löste das Ticket zu seiner ersten British Open durch das verlorene Playoff bei der John Deere Classic gegen Jordan Spieth, der Scheck über 500.000 Dollar füllte die Reisekasse und am Auftakttag feierte der Amerikaner auch noch seinen 47. Geburtstag. „Es war euphorisierend“, sagte Gillis. Um mit einer bekannten Werbung zu sprechen: Die Reise nach St. Andrews und der Aufenthalt in der "auld grey toon", 15.000 Dollar; das Abenteuer Open Championship und Old Course, unbezahlbar.

Jaco Van Zyl ohne Maß

„Unforced Error“: Der Südafrikaner Jaco Van Zyl bekam gestern zwei Strafschläge, weil er seinen Ball auf der Acht gute sieben Zentimeter VOR der Markierung der Abschlagbox aufs Tee setzte und dann auch abschlug. Trotzdem wurde es nach der 79 zum Auftakt noch eine 69er-Runde.

Die Pros und ihre Kippen

Thomas Björn tut‘s, Darren Clarke, Europas Ryder-Cup-Kapitän für Hazeltine 2016, tut‘s auch: Die Herren sind leidenschaftliche Raucher, ebenso wie der eine oder andere Kollege. 18 Loch, 18 Zigaretten, selbst beobachtet. So weit, so gut. Allerdings werden die Kippen gerne achtlos fallen gelassen und „zieren“ dann die Fairways dieser Welt, kein schöner Anblick. Auch die Methode von John Daly, seine „Fluppe“ zu entsorgen, taugt nicht wirklich als Lösung. Das mit der Vorbildfunktion wird vielleicht überstrapaziert, aber es ist einfach eine „Ferkelei“: Jungs, für so ‘was gibt‘s schmucke Aschenbecher, die sich sogar ans Bag klemmen lassen!

Tom Watson: „Keine Tränen, einfach genießen“

Schöne Geste: Eigentlich wäre vor der 18 abgebrochen worden, aber Ernie Els und Brandt Snedeker sprachen sich unisono dafür aus, zu Ende zu spielen, obwohl‘s quasi schon stockfinster war. Damit konnte Flightpartner Tom Watson (65) seine letzte Runde bei einer Open Championship „in einem Rutsch“ absolvieren. Also sprach der fünffache Open- und achtfache Majorsieger zu seinem Sohn Michael an der Tasche: „Keine Tränen! Lass uns den Weg übers letzte Loch einfach genießen.“ Auch wenn die Tribünen hinter dem Grün schon leer waren, entlang des Fairways standen die Zuschauer, um Abschied zu winken, und auch Spieler wie Tom Lehman, Matt Kuchar und Graeme McDowell waren zu Watsons Ehren gekommen.

144th Open Championship - Day Two

Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen
Anzeigen wie diese tragen dazu bei, dass Golf Post kostenlos bleibt. Anzeigen entfernen

Feedback