Golf-Equipment

Mysterium Lob Wedge: Wie Sie das Richtige für sich finden

12. Jul. 2014 von David Peterges in Köln, Deutschland

Jeder will ein Lob-Wedge, sogar der kleine grüne Käfer. Aber braucht auch jeder eins? Hier erfahrt ihr welche Wedges wichtig sind und wann man ein Lob-Wedge braucht. (Foto: Getty)

Jeder will ein Lob Wedge, sogar der kleine grüne Käfer. Aber braucht auch jeder eins? Hier erfahrt ihr, welche Wedges wichtig sind und wann man ein Lob Wedge braucht. (Foto: Getty)

Bei den Wedges wird vor allem eine Entwicklung offensichtlich: Mit der Zeit hat sich der Loft der Schläger verringert. Mit einer Ausnahme: Das Sand Wedge ist bei 56° geblieben. Dadurch entstand bei vielen Spielern eine Lücke zwischen dem Pitching Wedge und Sand Wedge, und das Gap Wedge war geboren. Die Bedingungen und Voraussetzungen moderner Golfplätze haben außerdem das Bedürfnis nach einem Schäger am kürzeren Ende der Wedge-Kette hervorgerufen. Mit dem Lob Wedge wird der Golfer bedient, der sich zusätzliche Optionen bei schwierigeren Lagen um das Grün wünscht. Zum Beispiel, wenn der Ball aus dem Rough oder Semirough im hohen Bogen auf das Grün befördert werden soll und nicht weit rollen darf - dafür ist ein Lob Wedge perfekt geeignet.

In den 1960er bis 1970er Jahren hatte ein Pitching Wedge noch einen Loft von 52° Grad. In den 1980er Jahren waren es noch 50° Grad, in den frühen 1990er Jahren schon nur noch 48° Grad und Ende der 1990er Jahre hatte ein Pitching Wedge teilweise nur noch einen Loft von 46° Grad.

1960er & 70er Jahre 1980er Jahre frühe 1990er späte 1990er
Pitching Wedge
Loft: 52° Loft: 50° Loft: 48° Loft: 46° - 48°

Die Grundlage des Spiels mit den Wedges ist, die richtige Abstimmung zwischen Gap-, Sand- und Lob Wedge zu finden, um Längenlücken und Situationslücken, insbesondere im kurzen Spiel, zu vermeiden.

Worauf ist zu achten?

Das Lob Wedge ist also aus den Anforderungen der modernen Golfplätze an den Golfer entstanden. Zum Beispiel wurde das Rough rund um die Grüns ist im Laufe der Zeit dichter und höher. Die Grüns selber sind heutzutage oft erhöht und auch die Qualität verbessert sich zunehmend, sodass ein Lob Wedge das Anspielen bestimmter Fahnenpositionen erleichtert.

Die Zusammenstellung der Wedges umfasst in der Regel, je nach Schwunggeschwindigkeit und Präferenz, zwei bis fünf Wedges. Ein Lob Wedge oder auch ein Gap Wedge ist jedoch nicht für jeden Spieler sinnvoll.

Ob ein Golfer für ein Lob Wedge 'reif' ist, hängt von der Schwunggeschwindigkeit des Golfers ab. Denn ein Lob Wedge ist in der Regel erst ab einer Schwunggeschwindigkeit von mindestens 60Mph oder 96 km/h (Eisen 6) zu empfehlen.

Anhand der Schwunggeschwindigkeit lassen sich auch die Loft-Intervalle definieren, mit denen ein Golfer beim Kauf seiner Wedges planen sollte. Bei einer Schwunggeschwindigkeit von beispielsweise weniger als 50 mph (unter 80 km/h, Eisen 6), empfiehlt sich ein Loft-Intervall von 8° Grad zwischen den Wedges. Bei einer Schwunggeschwindigkeit von 50-75 mph (80 bis 120 km/h, Eisen6) reduziert sich das Loft-Intervall auf 5° Grad zwischen den Wedges. Ab einer Schwunggeschwindigkeit von mehr als 75 mph (über 120 km/h, Eisen 6) empfiehlt sich ein Loft-Intervall von 4° Grad. Je schneller Sie also schwingen, desto mehr lohnt sich eine differenzierte Schlägerwahl.

50 mph 50-75 mph über 75 mph
Loft Intervalle

Lob Wedges gibt es von 57° bis 64° Grad und mehr. In der Regel wird das 60° Wedge als Lob Wedge bezeichnet.

Der Bounce dient dazu, dass sich der Schläger nicht in den Boden eingräbt. Je größer der Bounce, desto niedriger die Tendenz des Eingrabens. Der Bounce lässt den Schläger durch den Untergrund gleiten, zuviel Bounce kann Schläge von hartem Boden allerdings erschweren. Ein Bounce von 8° bis 10° Grad ist der Standardwert für ein Lob Wedge.

Die Sohlenbreite hat Einfluss auf die Schwierigkeit des Schlages. In der Regel gilt: Je breiter die Sohle, desto leichter ist das Wedge zu spielen.

Der Sohlenradius wird generell durch den vertikalen Eintreffwinkel bestimmt. Je steiler der Vertikale Eintreffwinkel desto stärker sollte der der Sohlenradius sein.

Die Bunkerbeschaffenheit des Golfplatzes, vor allem die Sandkörnung, bestimmt die Wahl des Bounces. Je grober der Sand im Bunker ist desto weniger Bounce und mehr Loft kann das Wedge haben. Insbesondere aus tiefen Bunkern auf kurze Fahnen lässt sich der Ball mit einem Lob Wedge leichter heraus spielen.

Spezialschläge lassen sich mit einem Lob Wedge, zum Beispiel ein Lob- oder Flop-Schlag, wenn notwendig, einfacher gestalten.

Um das optimale Spielgerät für Sie persönlich zu finden, teilen Sie Ihre Wünsche und Ihre Erwartungen - Genauigkeit, höhere oder flachere Bälle, Konstanz, Gefühl - mit einem erfahrenen Fitter. Ein Fachmann kann dabei helfen, das passende Wedge zu finden und ihr Golfspiel zu verbessern.


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