Panorama

Mann gegen Mann: Kleine Psychotricks im Match Play

23. Mrz. 2022 von Julian Didszun in Köln, Deutschland

Ian Poulter, König des Match Play, eilt ein "furchteinflößender" Ruf voraus. (Foto: Getty)

Ian Poulter, König des Match Play, eilt ein "furchteinflößender" Ruf voraus. (Foto: Getty)

Im Match Play kommen viele kleine Psychotricks zum Einsatz. Manche davon sind eine Spur unfair, andere fördern dagegen sogar die eigene Konzentration. Ob die Anwendung von Tricks mit dem eigenen Gewissen vereinbart werden kann und ob man vom Typ her stabil genug für diese Art von "Spielchen" ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Aber, wie schon Bobby Jones festgestellt hat: "Golf findet hauptsächlich zwischen den Ohren statt."

Match Play: Schläger antäuschen und den Gegner beeinflussen

Rechts antäuschen - links vorbeiziehen. So ähnlich lässt sich der folgende Trick beschreiben. Auf einer sehr engen Bahn, mit beispielsweise einer Ausgrenze links und einem Wasserhindernis auf der rechten Seite, hat der Gegner die Ehre. Ganz selbstbewusst gilt es beim Match Play nun, trotz der sehr engen Drivezone, den Driver aus der Tasche zu ziehen und sich mit einem Hauch von Arroganz neben, oder auf den Abschlag zu stellen. Wenn der Plan aufgeht, greift auch Ihr Gegner, obgleich er große Bedenken hat, zum Holz und schlägt den Ball, aufgrund seiner Selbstzweifel und Verwirrung, neben die Bahn. Jetzt kann der Driver wieder in der Tasche verschwinden und der Ball mit dem Eisen auf der Bahn platziert werden.

Das Spiel mit den geschenkten Putts

Die Möglichkeit, beim Lochspiel Putts schenken zu können, bietet zwei Möglichkeiten den Gegner zu beeinflussen. Die erste Variante sieht vor, am Anfang des Spiels alle kurzen Putts zu schenken und den Gegner in der heißen Phase des Match die gleichen Schläge putten zu lassen. Mit dem Hintergrund, dass er am Anfang keine Routine bzw. Sicherheit für diese Entfernung aufbauen konnte, ist am Ende mit einem Anflug von Nervosität selbst ein kurzer Tap-In eine Herausforderung.

Die zweite Möglichkeit den Gegner beim Match Play zur Weißglut zu bringen ist noch simpler. Lassen Sie den Konkurrenten einfach jeden Putt ausführen und tun Sie so, als gäbe es die "Schenk-Regel" gar nicht.

Trash Talk zwischen den Löchern

Viele Golfer spielen im Gespräch mit dem Gegenüber, besonders beim Match Play. Mal werden ein paar nette Worte ausgetauscht und auf der nächsten Bahn wird dem Flightpartner auf plumpe Art und Weise eine Regel aufgetischt, als dieser den Ball droppen muss. Zudem kann man dem Gegner auf dem Weg zum nächsten Abschlag in ein Gespräch verwickeln, in dem es darum geht, wie schwer doch die nächste Bahn ist und welche Gefahren dort überall lauern. Im besten Fall lässt er sich davon beeinflussen und schlägt mit dem Gedanken an diese dezenten Gefahrenhinweise genau in diese Richtung. Andere schlaue Köpfe wechseln während der Runde auch die Ballfarbe und kündigen gleichzeitig die Macht dieses Spielgeräts an, welches gar nicht verloren gehen könne.

Markierung versetzen und auf Fehler hoffen

Sobald die Markierung des Gegners nur annähernd in der eigenen Puttlinie liegt, bestehen viele Spieler im Match Play darauf, dass dieser die Markierung doch möglichst um zwei Putterkopf-Längen in eine Richtung versetzen muss. Geht der Plan an einer Bahn auf, und der Gegner vergisst die Markierung im Eifer des Gefechts zurückzulegen, gilt das Loch als gewonnen.

Den Gegner beim Match Play verunsichern - eigene Konzentration stärken

Viele Match-Play-Erfahrene wissen, dass die meisten Spieler es nicht ertragen können, wenn sich Leute während des Schwungs direkt hinter sie stellen. Selbst die Bitte, die betreffende Person möge sich doch woanders hinbegeben, stört für einen Moment die Konzentration. Zusätzlich kann das Nichtbeachten des Schlages den Gegner kränken und ebenfalls verunsichern. Das stumpfe Fokussieren der Landezone kann noch nicht einmal als unfair abgestempelt werden und fördert eher noch die eigene Konzentration im Match Play.

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