British Open

Golf Geschichte: Die 13 allerersten Golfregeln

11. Jan. 2017 von Dr. Lorenz Gräf

Regelkenntnis für schnelles Spiel

Am Anfang waren es nur 13 Regeln, inzwischen sind es ein paar mehr. (Foto: Getty)

Seit der Entstehung des Golfsports gibt es Golfregeln. Bloß, welche diese allerersten Golfregeln waren, kann heute keiner mehr so ganz genau sagen. Fest steht: Die ersten schriftlich festgehaltenen Golfregeln stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie wurden 1744 von den Gentlemen Golfers of Leith (heute bekannt als "Honourable Company of Edinburgh Golfers" von Muirfield), einem der  ältesten Golfclubs der Welt, aufgesetzt.

Mit 13 Golfregeln hat alles angefangen

Viele von den anfänglich 13 Golfregeln existieren noch heute, wenn auch in abgewandelter Form:

  1. Du musst den Golfball innerhalb einer Schlägerlänge aufteen (Abschläge messen mittlerweile zwei Schlägerlängen in der Tiefe).
  2. Dein Tee muss auf dem Boden sein (mit Tee wurden damals noch kleine Pyramiden aus Sand bezeichnet).
  3. Es ist dir nicht erlaubt, den Ball zu wechseln, mit dem du abschlägst (die Ein-Ball-Bestimmung geht also auf eine lange Tradition zurück - aktuell ist die Bestimmung mit ein paar Abänderungen in der Golfregel 15 zu finden).
  4. Es ist dir nicht erlaubt, Steine, Knochen oder zerbrochene Schlägerteile zu entfernen, um den Ball zu spielen. Eine Ausnahme stellt das Fairway dar. Dort dürfen die kleinen Hemmnisse im Radius einer Schlägerlänge vom Ball entfernt werden (Knochen mag sich seltsam anhören - heute werden die kleinen Hemmnisse als lose hinderliche Naturstoffe in Golfregel 23 zusammengefasst).
  5. Sollte dein Ball in Wasser oder irgendeiner Art wässrigem Unrat landen, steht es dir frei, ihn aufzuheben und hinter dem Hindernis neu aufzuteen. Du darfst den Ball dann mit jedem Schläger spielen, kassierst jedoch deinem Gegner gegenüber einen Strafschlag (Ursprung der Strafschlag-Regelung bei Wasserhindernissen – Golfregel 26).
  6. Sollte dein Ball den deines Gegners bzw. die Bälle deiner Gegner behindern, darfst du ihn aufheben, bis der letzte Ball gespielt wurde (Golfregel 22-2).
  7. Beim Einlochen deines Golfballs solltest du den Ball ehrlicherweise auch wirklich nur in Richtung Loch schlagen und nicht in Richtung der gegnerischen Bälle, um diese auszuspielen.
  8. Solltest du deinen Ball verlieren, weil du ihn aufgegeben hast oder aus anderen Gründen, musst du zurück zu dem Punkt, von dem aus du ihn zuletzt abgeschlagen hast. Dafür kassierst du einen Strafschlag (Golfregel 27-1).
  9. Keiner darf während des Einlochens die Ideallinie zum Loch mit seinem Schläger oder irgendetwas anderem markieren (eingebettet in Golfregel 8-2).
  10. Sollte ein Ball von einer Person, einem Pferd, einem Hund oder irgendetwas anderem aufgehalten werden, muss der gestoppte Ball von der Position weitergespielt werden, wo er zum Liegen gekommen ist ("Spiel' ihn, wie er liegt"; nach Golfregel 19-1).
  11. Wenn du deinen Schläger schwingst, um abzuschlagen, du ihn aber wieder senkst, auch ohne den Ball tatsächlich geschlagen zu haben, wird die Bewegung als ausgeführter Schlag gezählt (Definition eines Schlags).
  12. Während des Spiels wird immer der Ball gespielt, der am weitesten vom Loch entfernt liegt (nahezu unverändert nach all der Zeit: Golfregel 10).
  13. Weder Gräben, Bäche oder Dämme, die zum Schutz und zur Abgrenzung des Golfplatzes angelegt wurden, noch sich auf dem Platz befindende Baustellen sollten als Hindernis gesehen werden. Der Ball ist aufzuheben, neu aufzuteen und mit einem beliebigen Schläger zu spielen.

Die Golfregeln wurden mit der Zeit weiterentwickelt, wobei sie 1897 einen Riesensprung gemacht haben, als der Royal & Ancient Golf Club von St. Andrews (R&A) ein Regel-Komitee gebildet hat. Seit 1952 treffen sich der R&A und die United States Golf Association (USGA) alle zwei Jahre.


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