Back Nine

Nur Personalien? Abgänge der Top-Manager belasten Franchise-Pläne von LIV Golf

09. Jan. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Greg Norman (re., hier mit LIV Golf Managing Director Majed Al Sorour) muss zwei seiner Top-Manager bei LIV Golf ziehen lassen.

Greg Norman (re., hier mit LIV Golf Managing Director Majed Al Sorour) muss zwei seiner Top-Manager bei LIV Golf ziehen lassen.

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Die Bedeutung hinter der Nachricht: Auf den ersten Blick sind es nüchterne Personalien, wenn vermeldet wird, dass zwei Top-Manager binnen kürzester Zeit der LIV Golf Invitational Series den Rücken gekehrt haben. Doch die Abgänge von COO Atul Khosla und jetzt von Matt Goodman wiegen schwer, viel schwerer als es rein meldungsmäßig erscheint. Und wenngleich LIV keine Statements abgegeben hat: Der Verlust von Khosla und Goodman reißt eine klaffende Lücke in den Businessplan von LIV für 2023, denn die beiden dürften wichtige Figuren in den Franchise-Plänen des Konkurrenz-Circuits gewesen sein. Impresario Greg Norman und seine Hintermänner wollen bekanntlich die Teamstruktur der LIV-Liga konsequent weiter ausreizen und sich mit den zwölf Mannschaften im Stil der großen US-Mannschaftssportarten und ihrem System von Inhaberschaften, Lizenzvergaben, Vermarktungspools, Transfers/Drafts etc. aufstellen.

Es liegt auf der Hand, dass Khosla und Goodman bei dieser Entwicklung Schlüsselrollen zugekommen wären. Immerhin war Khosla vor seinem Wechsel zu LIV Golf bei den Tampa Bay Buccaneers in der National Football League (NFL) und beim Super-Bowl-Champion von 2020 fürs gesamte Veranstaltungs-, Verkaufs- und Werbegeschäft zuständig. Goodman wiederum hatte zuvor Engagements beim New York FC in der Major League Soccer (MLS), bei der National Basketball Association (NBA) und bei den Cleveland Browns in der NFL. Auch Khosla war vor seiner Zeit bei den „Bucs“ in der MLS, bei Chicago Fire. Mehr Kompetenz und Insiderwissen in Sachen Franchise geht also nicht. Goodman fungierte denn bei LIV auch explizit als Direktor Franchise und sollte den Verkauf der Teams steuern und leiten. Es wird kolportiert, dass Goodmans Rückzug unmittelbar mit der Kündigung von Khosla zusammen hängt, der in der Branche als gewiefter Veteran des Sport-Business gilt.


LIV plant für 2023, zumindest für einen Teil der Teams Käufer oder Eigner zu finden bzw. die Teams an Sponsoren und Investoren zu verkaufen. Teamkapitäne und Spieler sollen ebenfalls Anteile erwerben können. Bislang gibt es jedoch selbst für die bisherige Struktur weder Werbepartner außerhalb des Einflussbereichs der saudi-arabischen Finanziers, noch einen Vertrag mit einem renommierten TV-Sender. Daher geht momentan das Gerücht um, das LIV die TV-Rechte für Großbritannien und Nordirland kostenlos vergeben will, um wenigstens auf diese Weise etwas mehr Öffentlichkeit und Publikum zu generieren. Ansonsten ist für dieses Jahr außer einigen Veranstaltungsterminen wenig bekannt.

Damit bleibt der Fokus erstmal auf das Saudi International Anfang Februar gerichtet, das zwar nicht zur LIV-Liga gehört, aber den Auftakt der von Saudi-Arabien finanzierten International Series auf der Asian Tour macht und jetzt für Aufmerksamkeit sorgt, weil Cameron Smith, der amtierende Champion Golfer of the Year und „höchstrangige“ LIV-Überläufer seine Teilnahme zugesagt hat. Laut dem „Golf Channel“ hat die PGA Tour übrigens einigen ihrer Spieler Freigaben für einen Start im Royal Greens Golf & Country Club erteilt, obwohl wieder gleichzeitig das AT&T Pebble Beach Pro-Am stattfindet.

Morikawa: „Dann eben noch härter arbeiten“

Mund abputzen und weitermachen: Irgendwann hatte Collin Morikawa sein persönliches „Waterloo“ überwunden. „Es hat sich heute gezeigt, dass es an meinem Spiel noch viel zu tun gibt. Aber ich bin bereit, diese Arbeit zu investieren“, sagte er nach seiner völlig verpatzten Schlussrunde beim Tournament of Champions, die ihn sechs Schläge Vorsprung und den so greifbaren Sieg gekostet hatte. Sprach’s und verabschiedete sich in ein paar Tage Hawaii-Urlaub („Auch wenn das gerade nicht nach purem Spaß aussieht“), bevor er dann Ende des Monats bei der Farmers Insurance Open in Torrey Pines wieder an den Start geht.


Sechs Schläge Vorsprung haben übrigens vor ihm auf der Tour noch nicht viele in einer Finalrunde „verzockt“, wie „Golfweek“ freundlicherweise aufgelistet hat: Bobby Cruickshank bei der Florida Open 1928, Gay Brewer bei der Danny Thomas-Diplomat Classic 1969, Hal Sutton bei der Anheuser-Busch Golf Classic 1983, Greg Norman beim Masters 1996, Sergio Garcia bei der Wachovia Championship 2005, Spencer Levin bei der Phoenix Open 2012, Dustin Johnson beim WGC–HSBC Champions 2017 und Scottie Scheffler bei der Tour Championship 2022.

Tom Kim als Babysitter für Sammy Spieth

Everbody’s Darling: Spätestens seit dem Presidents Cup ist Tom Kim der Liebling der Fans, mit seiner erfrischenden und hinreißenden Art war er quasi der „Emotional Leader“ des internationalen Teams. Aber auch bei vielen Kollegen auf der PGA Tour hat der 20-Jährige, der unlängst nach Dallas gezogen ist, deswegen einen echten Stein im Brett. So haben beispielsweise Annie und Jordan Spieth den Neubürger an Weihnachten zu sich eingeladen, weil Kim das Fest ansonsten allein hätte verbringen müssen. Der wiederum bedankte sich, indem er den 14 Monate alten Filius Sam bespaßte, und erwies sich dabei als perfekter Babysitter.


„Er hat sich als echter ,Sammy-Flüsterer bewährt“, berichtete Jordan Spieth am Rande des Tournament of Champions und fügte augenzwinkernd an: „Ist ja auch kein Wunder, die beiden sind altersmäßig ja nicht so weit auseinander.“ Tatsächlich war Kim während der Weihnachtstage drei, vier Mal bei den Spieths und bei Sam – der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

 

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Und einen Golfclub hat der in Seoul geborene Kim in seiner neuen Heimat auch gefunden: Will Zalatoris hat ihm ein Empfehlungsschreiben für Dallas National geschrieben, wo er selbst Mitglied ist. „Er passt einfach perfekt zu uns, weil er so ein großartiger Typ ist. Ich freue mich darauf, demnächst mal zuhause mit ihm zu spielen.“

Scott Stallings lädt Scott Stallings ein

„Finderlohn“: Scott Stallings hat Wort gehalten und sein Namens-Alter-Ego samt Ehefrau Jenny zum Masters eingeladen.

Wie berichtet, war der Brief des Augusta National Golf Club an den falschen Stallings ausgeliefert worden, einen 60-jährigen Immobilienmakler und nach eigenem Bekunden „Gelegenheitsgolfer“. Der wiederum hatte den echten PGA-Tour-Profi informiert und die Post in Sachen Major an ihn weiter geleitet. Jetzt gibt es das angekündigte Get Together in Augusta samt Tickets für einen Trainingstag und Treffen zum Abendessen.

 

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Cameron Young und sein endloser Putt

Glasplatte: Putten ist bekanntlich eine Art Atomwissenschaft – erst recht, wenn man bedenkt, dass wir Hobby-Golfer am wenigsten mit dem Schläger üben, den wir auf dem Platz am meisten in der Hand haben. Doch auch Professionals können sich auf den für Turniere quasi „spiegelglatt“ präparierten Grüns schon mal mächtig verschätzen. Erst recht, wenn mit der Wuchsrichtung des Grases geputtet wird. Dann kann so was enden wie bei Cameron Young am dritten Tag des Tournament of Champions auf dem sechsten Grün des Plantation Course im Kapalua Resort von Maui – und der Ball rollt und rollt und rollt:

Schauffele scherzt nach Rückzug: „Hätte fett bleiben sollen“

Alles für die Katz? Xander Schauffele ist in Jammerstimmung. Scherzhaft allerdings. Nach seinem Rückzug beim Tournament of Champions wegen Rückenbeschwerden beklagte sich der Olympiasieger im „Das hat man nun davon“-Stil über die Vergeblichkeiten von Fitness und bewusster Lebensweise als Profisportler. „Ich hab versucht, mehr zu trainieren, mich gesünder zu ernähren und alles mögliche zu tun, um besser zu werden und nicht wie ein Golfer aus den 1990er-Jahren zu sein. Und dann das“, sagte Schauffele. „Ich hätte einfach fett und träge bleiben sollen.“ Naja …

Ehepaar mit Assen am selben Loch

Perfekter Auftakt: Besser lässt es sich als Ehepaar kaum golferisch in ein neues Jahr starten als auf einer gemeinsamen Runde mit Holes-in-one am selben Loch. So geschehen an der Par-3-Sechs des Rotorua Golf Club auf Neuseeland. Steve legte vor, seine Frau Keiko machte es ihm nach (beide wollten übrigens, dass der Nachname ungenannt bleibt). Und Clubmanager Graeme Pullen konnte nur noch staunen: „Wir haben auf der Bahn sicher jedes Jahr 20 Asse, aber so was gab’s noch nie.“ Ein Fall für die Statistiker.

 

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Winterstürme wüten an Kaliforniens Küste

Land unter: Der Globus ächzt unter dem Klimawandel, und in Nordkalifornien trifft es aktuell auch wieder mal Golfplätze. Unter den verheerenden Winterstürmen, die vom Pazifik ins Land gezogen sind und in der Region sogar zwei Todesopfer gefordert haben, hat zum Beispiel der Monterey Peninsula Country Club extrem gelitten; Video zeigen den Ausmaß der Überflutungen und Schäden:


Auch Ikonen wie Pebble Beach, The Links at Spanish Bay, Spyglass Hill oder Cypress Hill wurden von den Stürmen wohl in Mitleidenschaft gezogen, es gibt aber bislang nur spärliche Informationen.

Hier spricht Frankie Fleetwood!

Zum Schluss: Erinnern Sie sich an das zauberhafte Foto von Tommy Fleetwood mit seinem Sohn Frankie beim Par-3-Contest des Masters 2022? Es war eins der Highlights des an schönen Motiven ohnehin reichen Events:

 

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Der Knirps ist seinem weißen Overall von damals entwachsen und schwingt selbst eifrig die Golfschläger. Aber mehr noch, Little Frankie Fleetwood peilt ganz offenbar auch eine Karriere als Reporter, Kommentator oder Ansager an und übt bei seinem Papa schon schon mal. „CBS“-Masters-Stimme Jim Nantz kriegt bald Konkurrenz:

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