Back Nine

Zwölf Bier: Ersatz-Caddie von Jordan Spieth nach Wette mit Mega-Brummschädel

04. Dez. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Fangen wir diese Back Nine mal mit ein paar harten Fakten an, statt mit den nächsten Gerüchten um Jon Rahm oder den PIF-Pakt der PGA Tour. „Hart“ ist ein gutes Stichwort. Denn Eric Leyendecker, der Ersatz-Caddie von Jordan Spieth bei der Hero World Challenge, dürfte am Freitag auf den Bahamas einen sehr harten Tag gehabt haben. Warum? Leyendecker, Best-Buddie und Highschool-Kumpel des dreifachen Majorsiegers, hatte mit seinem temporären Boss vor der Auftaktrunde im Albany Golf Club gewettet, dass er für jedes Birdie abends beim TV-Football ein und für jeden Eagle sogar drei Bier trinken werde. Hintergrund ist, dass die beiden Texaner aus Dallas ausgewiesene Fans der Cowboys sind, die an besagtem Donnerstag die Seattle Seahawks zum Thursday Night Game empfingen. Derart motiviert lieferte Spieth eine vogelwilde 68er-Runde (-4) ab, mit vier Bogeys und einem Doppelbogey, aber eben auch mit sechs Birdies und zwei Eagles.

 

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Und so kippte sich Leyendecker zwölf lokale Bahama-Biere der Marke Kalik hinter die Binde, während „America’s Team“ und die Hawks sich einen veritablen Schlagabtausch, ja fast ein Shootout lieferten, an dessen Ende Dallas mit 41:35 die Oberhand behielt.

 

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All dessen ungeachtet stand Leyendecker am Folgetag aufrecht sowie seinen Mann am Bag – wenngleich vermutlich mit einem Mega-Brummschädel – und verhalf Spieth sogar zu einer 67 (-5). Am Ende der Tage auf den Bahamas belegte das Duo den sechsten Platz, und Spieths etatmäßiger Looper Michael Greller, der im Heimaturlaub weilt, dürfte zurecht stolz auf seinen Stellvertreter sein.

Woods und McIlroy zur Causa Golfball

Quick Hook: R&A und USGA schrauben am Ball, um die Inflation der Schlagdistanzen einzudämmen. So ist es jedenfalls aus der Industrie durchgesickert, die alles andere als „amused“ sein dürfte über diesen Move der Golfregelinstanzen. Bevor in dieser Woche die offizielle Bestätigung kommt und die Wogen ziemlich hochschlagen dürften, hier auf die Schnelle die Reaktionen der Top-Testimonials des Spiels.

Tiger Woods: „Ja, wir haben darauf gedrängt, dass der Ball weniger weit fliegen soll. Und ich war schon immer für eine Zweiteilung in Sachen Ball – das hätte eh schon längst passieren sollen. Wer bei einem Profi-Event mitspielt oder ein P neben seinem Namen hat, sollte einen Profi-Ball spielen. Wenn du ein A neben deinem Namen hast und ein Amateur-Turnier spielst, kannst du einen Amateur-Ball benutzen.“

 

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Rory McIlroy: „Ich verstehe den Ärger über eine Distanzlimitierung beim Ball nicht. Für den Durchschnittsgolfer macht das überhaupt keinen Unterschied und bringt den Golfsport wieder auf den Weg der Nachhaltigkeit. Es wird auch dazu beitragen, dass bestimmte Fähigkeiten im Profigolf wieder zum Tragen kommen, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten verloren gegangen sind. Wer sich über die Entscheidung aufregt, sollte nicht auf die Dachverbände wütend sein, sondern auf die Elite-Professionals und die Schläger-/Ballhersteller, weil sie eine Zweiteilung der Regeln nicht gewollt haben. Die Dachverbände haben uns diese Option Anfang des Jahres vorgelegt. Doch die Gegenseite glaubt, dass sich eine Bifurcation negativ auf ihre Gewinne auswirken würde, obwohl das Spiel in Wirklichkeit bereits längst geteilt ist. Oder glauben Sie, wir spielen dasselbe Golf wie Sie? Eine Zweiteilung war für alle die logische Antwort, aber mal wieder entscheidet in diesem Spiel nur das Geld.“

 

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Und dann ist da noch Brandel Chamblee vom „Golf Channel“: „Die Verbände haben nicht nur keinen Bezug zu dem Spiel, das sie regieren, sondern auch zu den Menschen, die es spielen. Ein paar wenige Leute sind für eine Reduzierung der Ballflugweite: Golfplatz-Architekten, von denen es vielleicht hundert oder so gibt? Platzdesign-Freaks, von denen es vielleicht ein paar Tausend gibt? Ein paar wenige Tourspieler und Ex-Tourspieler. Und deretwegen wollen sie jetzt 50 Millionen Golfer bestrafen.“

Verdichtete Gerüchte über LIV-Wechsel von Rahm

Details: Die Gerüchte über einen Wechsel von Jon Rahm zur LIV Golf League verdichten sich. Während der Spanier weiterhin vielsagend schweigt, wollen die üblichen gut unterrichteten, LIV wohlgesonnenen Kreise mehr über seinen Giga-Vertrag erfahren haben – unter anderem aus Spielerkreisen. Demnach soll der Kontrakt bis 2029 laufen und einen Unterschriftsbonus von 300 Millionen Dollar beinhalten, der über die Laufzeit ausgezahlt wird. Dazu kommen 600 Millionen Dollar Garantiegage und die Option, entweder bei Sergio Garcias Fireballs GC einzusteigen oder ein eigenes Team zu gründen und Anteile daran zu halten.

 

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Dass der Spanier dem Konkurrenz-Circuit nahezu jeden Preis wert ist – was beinahe an die Offerte für Tiger Woods erinnert –, bestätigt Jordan Spieth, wenn er sagt: „Jon Rahm ist einer der größten Aktivposten der PGA Tour. Es wäre wahrlich nicht gut für uns, wenn er gehen würde. Denn wir wollen hier auf der Tour gegen die Besten spielen, und er gehört in ganz vorderer Linie dazu. Daher hoffen wir alle, dass er bei uns weitermacht.“

 

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Natürlich wurde auch der „Shadow Commissioner“ gefragt. Doch Tiger Woods antwortete ebenso diplomatisch, wie er sich bei seiner Pressekonferenz vor der Hero World Challenge zum Stand der Dinge bei der PGA Tour geäußert hatte – ohne Ross und Reiter zu nennen, wenig konkret, eher politikerschwammig: „Würde es mich hypothetisch überraschen? Ja, aber es gibt so viele verschiedene Dinge, die in den jüngsten paar Wochen passiert sind. Die Dinge haben sich verändert und werden sich weiter verändern. Mich hat nichts wirklich überrascht – nur, dass so viele Dinge sich so schnell verändern.“ Darauf mache sich jeder seinen eigenen Reim.

Rahm jedenfalls wird sich vermutlich nicht vor dem 31. Dezember äußern. Und es würde kaum verwundern, wenn seine Antwort vom Ausgang der Verhandlungen über das Rahmenabkommen zwischen PIF und PGA Tour abhängt. Werden sich die Parteien einig, wird Rahm vermutlich nicht gehen. Denn eine Abwerbung durch LIV wäre dann ein gewaltiger Affront von PIF-Chef Yasir Al-Rumayyan gegenüber dem neuen Partner PGA Tour.

Scottie Scheffler puttet wieder – wie ein Sieger

Liebe auf den ersten Blick: Scottie Scheffler hat einen neuen Putter. Olsen heißt der wenig bekannte Hersteller des Blade-Modells, das dem Weltranglistenersten von seinem Putting-Coach Phil Kenyon verordnet worden ist. Und die beiden – Scheffler und Olsen – avancierten bei der Hero World Challenge unverzüglich zum Traumpaar. Statistik-Primus Scheffler, bei dem lediglich die „Strokes gained“-Statistik monatelang unterirdisch ausfiel, war nach der dritten Runde des Tiger-Woods-Turniers im Albany Golf Club Dritter des Felds. Und gestern verfehlte er auf dem 71. Loch des Turniers den ersten Putt innerhalb eines Radius von 4,5 Metern. Es reichte auf der Par-3-17 dennoch zum Par; und der Turniersieg, der erste seit der Players Championship im Mai, war bei der Bogey freien 65 ohnehin nicht gefährdet. „Schön, dass mal wieder ein paar Putts fallen“, sagte der neuerdings bärtige Scheffler in schönstem Understatement. Es sei denn, als habe er sein Kryptonit in den Griff bekommen – da kann sich die Konkurrenz für 2024 auf einiges gefasst machen.

 

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Hisatsune wie Faldo, Garcia oder Rahm

Nippon-Premiere: Der „Rookie of the Year“ der Saison 2023 auf der DP World Tour steht fest. Am vergangenen Dienstag wurde Ryo Hisatsune als bester Nachwuchsspieler des europäischen Circuits ausgerufen. Der 21-Jährige Japaner gewann heuer die Open de France und sicherte sich damit gleichermaßen die Karte für die PGA Tour. Hisatsune ist der erste Golfer aus dem Land der aufgehenden Sonne mit dem Sir Henry Cotton Award und zählt jetzt zu einem Zirkel, dem auch Golfgrößen wie Nick Faldo, Colin Montgomerie, Sergio Garcia oder Jon Rahm angehören. Zu Beginn der Saison rangierte er noch außerhalb der Welt-Top-200, jetzt ist Hisatsune 81.

 

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Wiesberger und der Preis fürs „Comeback“

Knackiges Knöllchen: Was kostet das „Comeback“ eines Überläufers? Im Fall von Bernd Wiesberger, der fürderhin wieder auf der DP World Tour spielt, ist der Preis für die Wiederaufnahme des 38-jährigen Österreichers mittlerweile bekannt. 1,5 Millionen Pfund, gut 1,75 Millionen Euro, flossen als Strafzahlung für die unerlaubt ausgelassenen DP-World-Turniere der vergangenen zwei Jahre in die Kassen der European Tour Group, bezahlt von der LIV Golf League. Deren Chef Greg Norman hatte mal allen Rebellen versprochen, eventuelle Sanktionen juristisch oder finanziell zu übernehmen. Per Entscheidung des Sportschiedsgerichts in London vom April dieses Jahres waren die Sperren der DP World Tour für Abtrünnige und die Belegung mit Geldstrafen für legitim erklärt worden, jetzt spült das der Tour im Fall von Wiesberger, der im Gegensatz zu Martin Kaymer und Co. seine Mitgliedschaft nicht abgegeben hatte, ein hübsches Sümmchen in die wahrlich nicht prall gefüllte Kasse.

Amy Yang: Champion-Golferin wird zum Caddie

Positionswechsel: Vor zwei Wochen hat Amy Yang noch die CME Group Tour Championship gewonnen, zwei Millionen Dollar kassiert, damit den fünften Erfolg auf der LPGA Tour gefeiert und die Saisonwertung Race to the CME Globe gewonnen; an diesem Wochenende stand die 34-Jährige dann sozusagen auf der anderen Seite des Bags.

 

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Sie assistierte ihrer Freundin Jennifer Song (33) beim Start auf der Q-Series, die 149. des Saison-Punkterankings geworden war und dort ihren LPGA-Status zu sichern versucht. Der Wettbewerb im Magnolia Grove Golf Course in Mobile/Alabama geht über sechs Runden, dauert noch bis zum 5. Dezember. Die Top 45 erhalten LPGA-Tour-Karten für 2024, die Top 20 steigen direkt mit einer höheren Einstufung ein.

 

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Historischer Erfolg: Golferin gewinnt PGA-Event

Meilenstein: Stephanie Connelly-Eiswerth hat Geschichte geschrieben. Die Golflehrerin aus Fleming in Florida hat als erste Frau ein Event der PGA Tournament Series gewonnen. Connelly-Eiswerth holte sich den Sieg auf dem Ryder Course im PGA Golf Club in Port St. Lucie/Florida mit 4 unter Par und einem knappen Vorsprung von einem Schlag. „Es gibt nicht viele von uns, die in dieser Serie spielen, aber es sind mehr geworden – was wirklich cool ist“, sagte sie anschließend. „Es fühlt sich wunderbar an, endlich zu gewinnen, nachdem ich dieses Jahr oft Zweite geworden bin.“ Die PGA Tournament Series wird von der PGA of America veranstaltet und bietet Golfern die Möglichkeit, in Wettbewerben auf professionellem Niveau anzutreten. Die Serie ist in der Regel eine Plattform, auf der sowohl aufstrebende Golftalente als auch erfahrene Profis antreten können. Sie dient ebenso als Möglichkeit für Spieler, Punkte für die „PGA of America Player of the Year“-Wertung zu sammeln.

 

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Winter? Welcher Winter?

Zum Schluss: Es ist diese Zeit im Jahr. Frost, Eis und Schnee legen sich übers Land. Und solche Fotos werden uns in den nächsten Wochen immer wieder unterkommen. Es gibt halt Sportkameraden, die sich sagen: „Winter? Welcher Winter? Golfleidenschaft kennt keine Jahreszeit.“ Schönes Spiel!

 

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