Tiger Woods

Wie läuft’s für Woods auf den Bahamas? Und dann ist da noch die Schuhfrage

29. Nov. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Instagram.com/@taylormadegolf)

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Die Golfwelt schaut gebannt auf die Bahamas: Das wievielte Comeback seiner unvergleichlichen Karriere gibt Tiger Woods eigentlich bei der Hero World Challenge, hat jemand mitgezählt? Sei’s drum: Nach fast acht Monaten und einem weiteren operativen Eingriff am rechten Bein, bei dem der Knöchel mechanisch versteift worden war, tritt der 15-fache Majorsieger wieder auf der Turnierbühne an. Wie schon 2022.

 

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Er mag es offenbar, das Event zu nutzen, dessen Gastgeber er ist. „Wegen des kleinen Felds von nur 20 Teilnehmern“, erklärte Woods gestern, als er Hof hielt vor den Medien: „Der Zeitpunkt am Ende des Jahres lässt Erwartungen fürs kommende Jahr zu. Es ist eine Art Sprungbrett ins nächste Jahr. Und meine Stiftung profitiert davon.“ Er habe keine Schmerzen mehr im Knöchel, wiederholte er bei der Pressekonferenz: „Das ist alles weg. Allerdings verlagern sich die Probleme bloß, die dort nicht mehr durchschlagen können. Mein Knie tut weh, mein Rücken tut weh.“


„Der Knöchel war einfach weg, Knochen hat auf Knochen gerieben. Deswegen konnte ich irgendwann nur noch humpeln. Die einzige Möglichkeit, das zu beheben, war entweder ein Gelenkimplantat oder eine Versteifung. Wir haben uns für Letzteres entschieden und Schrauben eingesetzt.“

Tiger Woods über seine Knöchel-OP


Langjähriger Freund statt LaCava als Caddie

Letztes Mal reichte besagtes Sprungbrett gerade mal bis zum Masters 2023, während der dritten Runde humpelte der Superstar im Augusta National Golf Club vom Feld und in eine erneut ungewisse sportliche Zukunft. „Ich bin genauso neugierig wie ihr alle, was passieren wird“, bekannte Woods.

Übrigens, statt des an Patrick Cantlay ausgeliehenen etatmäßigen Caddies Joe LaCava ist fürs Erste Rob McNamara an Tigers Tasche, ein langjähriger Freund und Geschäftspartner.

 

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Man wird sehen, wie’s läuft, auf den Bahamas, bei der PNC Championship mit Filius Charlie und dann im kommenden Jahr. Neulich hatte Woods noch von vier, fünf Turnieren gesprochen, die er sich fürderhin zutraue. Im Albany Golf Club stockte er jetzt freilich auf. Jeden Monat ein großes Event, so ein Kalender sei für ihn durchaus denkbar: „Jetzt muss ich mich für all das vorbereiten. Ich denke, die Woche hier auf den Bahamas ist ein großer Schritt in diese Richtung.“ Und trotz des nahenden 48. Geburtstags am 30. Dezember verbat er sich die Anrede als Senior: „Sagen sie so was nicht, so weit bin ich noch nicht! Ich habe noch ein paar Jahre vor mir.“

„Mehr bewegen als nur einen Golfball schlagen“

Er hatte auch sonst eine Menge zu sagen und zu beantworten. Natürlich zum Thema LIV Golf League, Saudi-Arabien, dem Deal zwischen PGA Tour und saudischem Staatsfonds PIF, seiner Rolle im Policy Board der Tour. Wenn die Medienmeute den Superstar schon mal vors Mikrofon kriegt, dann reicht der Fokus halt vom Scheitel bis zur Sohle. Im Wortsinn.

 

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Woods ist längst der Kopf hinter einer Menge Bewegung und Veränderung im Profigolf. „Wir mussten sicherstellen, dass wir Spieler nicht weiterhin von dem ausgeschlossen sind, was hinter den Kulissen der Tour läuft. So was dürfen wir nicht mehr zulassen. Also wurde ich ins Board zu berufen, um eine Mehrheit der Spielervertreter herzustellen und den Vorstand kontrollieren zu können“, so Woods. „Ich genieße die Tatsache, dass ich damit mehr bewegen kann, also nur einen Golfball von A nach B zu schlagen, dass ich einen nachhaltigen Einfluss ausüben und mein Teil zur Zukunft der PGA Tour beitragen kann.“


„Ich bin zufrieden, wie sich im Policy Board alles entwickelt. Gleichzeitig ist es frustrierend, dass viele Dinge sehr lange dauern. Alle arbeiten unermüdlich daran, das beste Angebot für alle beteiligten Spieler, für die gesamte PGA Tour sicherzustellen. Wenn Sie mich fragen, wie die Zukunft des professionellen Golfsports aussehen wird, kann ich momentan nur sagen: Derzeit ist alles noch eher trübe. Es gibt viele verschiedene Aspekte, Faktoren, die auf einmal im Raum stehen. Wir versuchen, all das zu sortieren und herauszufinden, was die beste Lösung für alle Parteien und die beste Lösung für alle beteiligten Spieler ist.“

Tiger Woods über die Arbeit im Policy Board und die Weichenstellungen für das neue Unternehmen PGA Tour Enterprises


„Brauchte etwas, das mir mehr Stabilität gibt“

Schließlich – Stichwort Sohle – ist da noch die Schuhfrage. Trotz seines andauernden Bekleidungsvertrags mit Nike Golf geht der Tiger fremd. Sorry, aber solche Wortspiele drängen sich förmlich auf. 1996 hatte er den „Swoosh“ selbst in die Golfwelt eingeführt, 2013 wurde die Zusammenarbeit für kolportierte 200 Millionen Dollar fortgeschrieben, aber seit dem Masters 2022 ist Woods in vollledernen Footjoy-Tretern des Typs Premier Series unterwegs, wann immer er auf einem Golfplatz auftaucht. „Mit den Stäben, Platten und Schrauben, die in meinem Bein stecken, brauchte ich etwas anderes, etwas, das mir mehr Stabilität gibt“, hatte er damals den Wechsel erklärt, derweil sich Nike beeilte, mitzuteilen: „Während Tiger sein Comeback fortsetzt, arbeiten wir gemeinsam mit ihm sehr eng daran, seine neuen Bedürfnisse zu erfüllen.“

„Gehen kann ich ja wieder, aber irgendwann werde ich fortgehen“

Dabei ist es bis heute geblieben. Nike rührt zwar kräftig die Werbetrommel für den „Air Zoom TW“, doch in der Praxis tragen vor allem Scottie Scheffler und Tommy Fleetwood das Woods gewidmete Modell. Seit fast zwei Jahren schafft es der Sportartikelgigant nicht, seinem Top-Testimonial einen entsprechenden Schlappen auf den Problemfuß zu schneidern. Und so wird der GOAT auch sein nächstes Comeback mit dem Wohlfühl-Schuhwerk von Footjoy – Nomen es Omen – in Angriff nehmen: „Ich liebe den Wettbewerb. Ich liebe das Spiel. Ich vermisse es, mit den Jungs auf dem Platz unterwegs zu sein. Ich vermisse die Kameradschaft, die brüderliche Atmosphäre und das freundschaftliche Geplänkel. Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, an dem ich nicht mehr gewinnen kann. Wenn dieser Tag kommt, werde ich gehen … Ach nein, gehen kann ja jetzt schon wieder. Aber dann werde ich fortgehen.“

 

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