European Tour

European Tour: Jon Rahm siegt spektakulär in der Heimat

09. Okt. 2022 von David Wellenbrock in Madrid, Spanien

Lässt sich feiern: Jon Rahm gewinnt das Turnier der European Tour in seiner Heimat. (Foto: Getty)

Lässt sich feiern: Jon Rahm gewinnt das Turnier der DP World Tour in seiner Heimat. (Foto: Getty)

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Von Beginn des Turniers vor der Toren der spanischen Hauptstadt Madrid an waren alle Augen auf den Lokalmatador gerichtet und Jon Rahm lieferte den heimischen Fans ein Spektakel. Mit nur einem Schlag Vorsprung in den Finaltag gestartet distanziert der Baske die Konkurrenz, gewinnt die Open de Espana mit klarem Vorsprung und zieht mit einer Legende gleich. Die drei verbliebenen Deutschen spielen sich allesamt in die Top 20 auf der DP World Tour (ehemals European Tour).

Jon Rahm dominiert das Finale auf der DP World Tour

Vor dem Finale sah es nach einem spannenden Zweikampf zwischen Jon Rahm und Min Woo Lee aus. Die beiden Profis der DP World Tour, die alle vier Tage zusammen spielten, lieferten sich bis auf die Back Nine ein enges Duell, bis schließlich der Heimatheld unwiderstehlich davon zog. An Bahn 2 lieferte Rahm das erste Highlight und ließ sich mit dem Wedge nur noch ein Tap-in-Birdie, an der 5 rettete er das Par, während Lee durch ein Birdie wieder herankam. Durch back-to-back-Birdies wollte Rahm wieder davonziehen, doch Lee konterte nach zwischenzeitlichem Bogey mit einer Birdie-Eagle-Serie. Dann aber ging dem Australier scheinbar die Luft aus; er konnte erst wieder an der 18 einen Schlag gewinnen, als das Turnier bereits entschieden war.


Rahm aber wusste weiter zu scoren, vergrößerte den Abstand auf drei Schläge, bevor an Loch 14 die Vorentscheidung fiel. Während Rahm beinahe aus dem Rough ein Albatros erzielte - nur die Fahne verhinderte den Einschlag -, leistete sich Lee einen Schlagverlust, wodurch der Vorsprung schlagartig auf sechs Schläge anwuchs. Der Rest der Runde war ein Schaulaufen für Rahm vor heimischem Publikum. Mit zwei weiteren Birdies zum Abschluss des Turniers brachte der Spanier den Score von 25-unter-Par ins Clubhaus vor Mathieu Pavon, der sich noch auf den zweiten Platz vorschob (-19).

"Sehr demütig": Rahm über Seve

"Es war sehr emotional als ich die 18 hochgegangen bin", gab Rahm nach dem Turnier an. "Es war vielleicht nicht das bestbesetzte Feld (im Vergleich zur PGA Tour, Anm. d. Red), aber gerade diese Turniere sind dann vielleicht die schwersten zu gewinnen und es so zu schaffen, ist sehr besonders", freute sich Rahm über den Sieg vor Freunden und Familie in der Heimat. Mit der besten Runde der Woche (62) sichert sich der 27-Jährige den dritten Sieg bei der Open de Espana und zieht mit Seve Ballesteros gleich, der 1995 seinen 50. und letzten Sieg auf der European Tour (jetzt DP World Tour) bei diesem Turnier feierte.

"Es war das Ziel, als ich hierher gekommen bin. Das jetzt zu schaffen, macht mich sehr demütig", sagte der Rekordsieger des Turniers bezogen auf das Erreichte. "Seve war ein ganz Großer. Er hat den Weg geebnet für mich und viele andere." Im DP World Tour Ranking schiebt sich Rahm auf Rang 10, in der Weltrangliste klettert er auf den fünften Rang.

Jon Rahm: Der emotionale und v...

Yannik Paul in den Top 10

Eine richtig starke Schlussrunde spielte Yannik Paul, der die Open de Espana als bester Deutscher abschließt. Trotz zweier Bogeys jeweils zu Beginn der Kurshälften an den Löchern 2 (Grün verfehlt) und 11 (Dreiputt) kam der 28-Jährige mit einer fünf-unter-66 ins Clubhaus. Direkt nach seinem ersten Schlagverlust legte Paul an der Par-3-3 den Abschlag weniger als einen halben Meter neben den Stock und glich den Score wieder aus, eine Bahn weiter verpasste er das Eagle knapp und spielte ein sicheres Birdie am Par-5.

Zwei weitere Schlaggewinne vor dem Turn und eine Serie von drei Birdies auf der Back Nine ließen den Deutschen im Leaderboard klettern. Auf T8 sammelt Yannik Paul das nächste Top-10-Ergebnis der Saison ein und etabliert sich in den Top 50 im DP World Tour Ranking (derzeit Rang 42).

Auch sein Zwillingsbruder Jeremy Paul kam mit 66 Schlägen zurück vom Kurs. Er blieb am Finaltag gänzlich bogeyfrei und scorte fünf Mal zum Birdie. Nach soliden 70er Runden zum Auftakt kämpfte sich Paul mit starken Runden am Wochenende (67, 66) zurück und beendet das Turnier unter den besten 20 (T18).

Marcel Siem mit Eagle-Hole-out

Den Highlight-Schlag der Deutschen aber lieferte Marcel Siem. Aus 111 Yards (ca. 101 Meter) lochte der 42-Jährige an Bahn 10 vom Fairway zum Eagle. Dieser doppelte Schlaggewinn war allerdings auch der letzte seiner Runde. Zuvor war der viermalige European-Tour-Sieger denkbar schlecht mit zwei Bogeys auf die Runde gestartet, doch Siem kämpfte sich mit drei Birdies noch vor dem Turn zurück.

Nach seinem Eagle-Hole-out spielte Marcel Siem die restliche Runde in Par und unterschrieb zum Abschluss eine 68. Damit verbesserte er sich auch in die Top 20. In der Saisonwertung verbessert sich Siem auf Rang 134.

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