Back Nine

Doppel-Woods vor Weihnachten: Tiger und Charlie treten wieder zur „PNC“ an

28. Nov. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Tiger Woods und Sohn Charlie sind offiziell für die PNC Championship gemeldet. (Foto: Getty)

Tiger Woods und Sohn Charlie sind offiziell für die PNC Championship gemeldet. (Foto: Getty)

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Mehr Tiger geht nicht: Woods beschert den Golf-Fans ein pralles Adventsprogramm. Zwar wird es statt seines geplanten Auftritts bei der Hero World Challenge nur die Gastgeberrolle, aber dann folgt der Auftritt mit „Corona-Kumpel“ Rory McIlroy (siehe unten) bei „The Match VII“ gegen Justin Thomas und Jordan Spieth (10. Dezember) und schließlich der Doppel-WummsWoods am Wochenende vor Weihnachten bei der PNC Championship. Ja, Tiger und Filius Charlie sind beim Familientreffen in Orlando wieder und nunmehr zum dritten Mal mit von der Partie, das hat der Senior gerade bestätigt. Und die beiden Daly-Titelverteidiger, John und John II, dürfen sich diesmal warm anziehen, wenn man sich an die Aufnahmen von Charlie bei den jüngsten Jugend-Turnieren erinnert: Der 13-Jährige wirkt wie ein „fertiger Golfer“ und für manche Experten gar nicht mehr wie „Copy Cat“, sondern erinnert sie im Schwung eher an McIlroy.

Sei’s drum: Auf dem Ritz-Carlton-Platz ist beim Zweitages-Zweier-Scramble einmal mehr Schaulaufen der Stars angesagt, sogar mehr als früher. Die 2020er-Sieger Justin Thomas und Vater Mike sind ebenso dabei wie Jordan Spieth mit seinem Dad Shawn; Annika Sörenstam spielt mit ihrem Sohn Will McGee und Nelly Korda tritt wieder mit ihrem Vater Petr, dem Ex-Tennis-Star, an; Gary Player hat in Enkel Jordan einen Verwandten gefunden, mit der er noch nicht zerstritten ist, und auch Bernhard Langer ist dabei – mit Sohn Jason an der Seite. Das Duo hatte 2019 gewonnen.

Selbst in Sachen mögliche Weihnachtsgeschenke kommt der eingefleischte Tiger-Fan an Woods nicht vorbei. Auf diversen Auktionen sind nämlich gerade einige Memorabilia des 15-fachen Majorsiegers „im Handel“ – und die Gebote gehen durch die Decke. Vor ein paar Tagen fand der Ball, mit dem Woods während seines Profi-Debüts bei der Greater Milwaukee Open 1996 ein Hole-in-one erzielte, den er dann in die Zuschauer warf und dem glücklichen Fänger Bob Gustin aus Wisconsin später sogar signierte, für 186.000 Dollar einen neuen Besitzer. Bereits im April war der Eisensatz, den Woods während seiner Tiger-Slam-Periode in den Jahren 2000 und 2001 gespielt hatte, für die Rekordsumme von 5,156 Millionen Dollar versteigert worden. Aktuell ist ein rotes Sonntags-Shirt unter dem Hammer, das der Superstar beim Masters 2010 getragen hatte, als er geteilter Vierter wurde. Der Preis steht derzeit bei 45.000 Dollar. Da machen sich die 6.655 Dollar eher kläglich, für die parallel ein Putter von Phil Mickelson gehandelt wird, den „Lefty“ beim Gewinn der Greater Hartford Open 2002 benutzt hatte.

 

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Scott sagt LIV ab und hat Williams wieder am Bag

Noch’n Nackenschlag für Norman: Nach Xander Schauffele und Patrick Cantlay hat auch Adam Scott der LIV Golf Invitational Series und seinem früheren Mentor Greg Norman einen Korb gegeben. „The Great White Shark“ hätte den Masters-Sieger von 2013 gern zum Überlaufen verführt, um nach dem Wechsel von Cameron Smith, Marc Leishman und Matt Jones das Australier-Quartett komplett zu machen, doch Scott sagte dieser Tage: „Ich spiele deswegen immer noch auf der PGA Tour, weil es mir dort am besten gefällt. So einfach ist das.“ Für die nächsten Monate kriegt der 42-Jährige dabei auch wieder eine unschätzbar wertvolle Unterstützung: Caddie-Ikone Steve Williams (58), der schon mit Tiger Woods elf Majors gewonnen hat, gibt nämlich seinen Vorruhestand auf und kehrte für die gestern mit dem Sieg von Cam Smith zu Ende gegangene Australian PGA Championship sowie für die Australian Open an Scotts Tasche zurück. Der Neuseeländer teilt sich das Bag mit Scotts etatmäßigem Looper Greg Hearmon. „Gerade jetzt erlebt die PGA Tour eine Zeit des Wandels und ich stelle mich darauf ein“, sagte Scott zu der Personalie: „Mein Ziel ist es, Majors zu gewinnen. Ich hatte einen guten Lauf mit Steve bei den Majors und wir haben das Masters zusammen gewonnen – mal sehen, ob wir diese Magie wiederentdecken können.“

McIlroy und Woods: Mit Covid zur Open

Offenbarung: Rory McIlroy und Tiger Woods sind offenbar mit einer frisch abgeklungenen Covid-19-Infektion zur 150. Open Championship angetreten. Das hat McIlroy jetzt in einem Interview mit der irischen Zeitung „The Independent“ verraten. Demnach hätte er sich beim JP McManus Pro-Am in Adare Manor angesteckt, nur eine Woche vor dem Auftakt des Jubiläums-Major auf dem Old Course. „Tiger und ich haben nach dem Pro-Am noch in Ballybunion gespielt, doch ich hatte mich am Morgen schon etwas schlapp gefühlt und bekam am frühen Abend schwere Schweißausbrüche“, erzählte „Rors“. Er habe natürlich sofort bei Woods angerufen, doch dem ging es anfangs gut. „Um 22 Uhr schrieb Tiger mir allerdings eine SMS, dass er Schüttelfrost und Fieber habe – und ich dachte nur: Verdammt, ich habe gerade Tiger Woods mit dem Coronavirus infiziert. Das ist ja furchtbar!“ Beide blieben entgegen der ursprünglichen Planung bis zum Sonntag vor der Open-Woche in Adare Manor in Quarantäne, und McIlroy berichtetet, dass sein Geschmackssinn selbst beim Championsdinner am Dienstag noch weg gewesen sei: „Ich hatte ein Glas wunderbaren 2005er-Bordeaux, aber es schmeckte wie Wasser – nämlich nach gar nichts.“

Augusta National: Auch am Par-3-Platz „geschraubt“

Überarbeitung: Scherzbolde habe angesichts des nach hinten verlängerten Abschlags der berühmten „Azalea“-13 im Augusta National Golf Club schon gewitzelt, die nicht minder berühmte Zwölf sei jetzt das erste Par-3 der Welt, das als Dogleg-Rechts angelegt sei – weil das Grün von „Golden Bell“ nunmehr wahrhaftig querab der Schneise für den neuen 13. Abschlag liegt.

Aber, wie gesagt, „just kidding“: Der Schlag vom zwölften Tee muss nach wie vor nicht um die Ecke, sondern über Rae’s Creek geschlagen werden. Derweil haben die Granden in Grün mehr oder weniger unbeachtet auch am Par-3-Kurs „geschraubt“, unter anderem neue Dränagen eingezogen und etliche Bauwerke errichtet: zwei neue Gästelodges („Cabins“), ein Veranstaltungsgebäude, eine Toilette für Mitglieder, einen Spielerpavillon, ein Verkaufsgebäude und zwei Toilettenhäuschen.

Hier die Luftaufnahmen vorher:

… und nachher:

Wenn das Stand-Bag beim Score hilft

Fundstück: „Golf is a Walking Game“ lautet das Credo für die eingefleischten Fußgänger unter den Sportkameraden. Ausgemachte Traditionalisten schleppen dabei als „Single Strap Soldiers“ sogar ihre Schläger im Köcher und das Ganze an einem Riemen über der Schulter durch die Gegend. Das allerdings ein Standbag in Huckepack-Rucksack-Tragweise durchaus von Vorteil sein kann, zeigt uns Joshua Kelley von „holein1trickshots“:

 

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LPGA-Zoff mit Sponsor: Wie West leistet Abbitte

Unterhändlerin? Während der CME Group Tour Championship hatte sich Terry Duffy, der Vorstandsvorsitzende des Hauptsponsors, heftig darüber beschwert, dass zum Abschlussdinner seiner im Vorfeld stets stattfindenden Global Financial Leadership Conference keine der traditionell eingeladenen Spielerinnen erschienen war, mit denen sich Duffy so gern schmückt. „Das war ein Affront für mein Unternehmen und für mich persönlich“, moserte der CME-Group-CEO in Richtung LPGA-Commissioner Mollie Marcoux Samaan. Auf einmal schien da gehörig der Haussegen schief zu hängen. Also sprang Michelle Wie West, die US-Women’s-Open-Siegerin von 2014, die ihre Karriere unlängst endgültig beendet hat, in die Bresche, um wortreich die Wogen zu glätten. Oder wurde die 33-Jährige von der LPGA vorgeschickt, öffentliche Abbitte zu leisten? Wie auch immer: „Zunächst einmal kann ich Terrys Standpunkt vollkommen verstehen. Auf die Bühne zu gehen und das vor seinen Freunden durchzumachen, ist sehr peinlich“, sagte Wie West in einem Interview mit dem Portal „No Laying Up“: „Ich bin mir sicher, dass es diesbezüglich ein großes Missverständnis zwischen der LPGA, den Spielerinnen und Terry gegeben haben muss.“ Und: „Es kann nicht sein, dass unsere Organisation oder unsere Spieler so etwas absichtlich tun. Bei einem Saisonfinale ist viel los und manche unserer Mitarbeiter haben in der Woche vier Jobs. Es muss an einer verpassten Mail oder an einem verpassten Telefonanruf gelegen haben, und dann kommt halt eins zum anderen – eine sehr unglückliche Situation. Wir schätzen Terry Duffy außerordentlich und sind sehr dankbar für die Unterstützung der Tour Championship durch CME.“ Was man halt so sagt, um den mächtigen Mann mit den Moneten zu besänftigen.

Erling Haaland versucht sich im Golf

Zuwachs: Der nächste Fußballer, der sich am Golfschläger versucht. Trotz seiner „Tormaschine“ Erling Haaland hat sich Norwegen nicht für die Weltmeisterschaft in Katar qualifiziert, also hat der 22-Jährige, derzeit in Diensten von Manchester City, eine spielfreie Zeit und verbringt die im spanischen Nobelort Marbella, wo er sich unlängst ein Haus gekauft hat und gerade mit seinen Kumpels den örtlichen Aloha Golf Club unsicher macht. Apropos: Fallen Lachanfälle eigentlich auch unter die für Profis wegen womöglicher Verletzungsrisiko verbotenen Betätigungen?

Ryder-Cup-Generalprobe ohne Top-Spieler

Absage: Stell Dir vor, Du lädst zur Generalprobe – und Deinen Stars und designierten Hauptdarsteller glänzen durch Abwesenheit. Genau so ist es beim Hero Cup im Januar, wenn Europas Ryder-Cup-Aspiranten unter den Augen von Kapitän Luke Donald den Ernstfall im Hinblick auf den Kontinentalwettbewerb im kommenden September in Rom üben wollen. Bloß: Rory McIlroy (1.) und Jon Rahm (5.), die derzeit besten Europäer in der Weltrangliste werden in Abu Dhabi wegen terminlicher Überschneidungen mit den PGA-Tour-Turnieren auf Hawaii nicht dabei sein, auch Matthew Fitzpatrick (9.) und  Viktor Hovland (11.) fehlen. Das hat das Quartett im Vorfeld der Benennung beider Teams in dieser Woche mitgeteilt. Vom 13. bis 15. Januar spielt eine zehnköpfige Auswahl aus Großbritannien und Irland unter der Regie von Tommy Fleetwood gegen die von „Moliwood“-Bro Francesco Molinari angeführten Festlandseuropäer. Aber es geht ja wohl hauptsächlich darum, den weniger erfahrenen Spielern oder potenziellen Rookies wie Bob MacIntyre, Victor Perez oder den Hojgaard-Twins mehr Matchplay- und Vierer-Praxis unter Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen.

Die Rache der Truthühner

Das Letzte: Am Donnerstag vergangener Woche war Thanksgiving in den USA, ein schlechter Tag für die Truthühner, die üblicherweise fürs Familienessen erst im Ofen und dann auf den Tellern landen – mit Ausnahme des Exemplars, das US-Präsident Joe Biden traditionell an jenem Tag begnadigt. Dafür haben die Puten, die das Erntedankfest überlebten, den Menschen offenbar Rache geschworen – und nehmen dabei auch Golfer nicht aus:

 

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