BMW International Open

BMW International Open 2022: Haotong Li bezwingt Thomas Pieters im Play-Off

26. Jun. 2022 von Julian Trips in München, Deutschland

Haotong Li gewinnt die BMW International Open 2022. (Foto: Getty)

Haotong Li gewinnt die BMW International Open 2022. (Foto: Getty)

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Nach vier wunderbaren Tagen in München, mit oftmals ausgezeichnetem Wetter, vielen Fans und tollem Golf trieben es Thomas Pieters und Haotong Li am Ende auf die Spitze. Nach einem spannenden Kampf bis zum 18. Loch ging es tatsächlich ins Play-Off zwischen den beiden Führenden. Am Ende hatte Haotong Li den längeren Atem und sichert sich den Titel im GC München Eichenried. Nicolai von Dellingshausen wird als geteilter 5. bester Deutscher und Marcel Schneider katapultierte sich im Leaderboard dank einer furiosen Finalrunde noch einmal deutlich nach oben. Auch weiteren deutschen Golfern der DP World Tour gelangen am Sonntag souveräne Schlussrunden.

BMW International Open 2022: Haotong Li hat den längeren Atem

Haotong Li legte furios los, lag nach fünf gespielten Löchern bereits bei -3 und baute seine Führung zu diesem Zeitpunkt auf fünf Schläge aus. Dann jedoch wendete sich das Blatt. Zunächst musste er auf Bahn 5 ein Bogey notieren, weil seine Annäherung im Aus landete. Der anschließende Drop inklusive Strafschlag sorgten am Ende für sechs Schläge auf dem Par 5. Auch auf Bahn 7 lief es für Li nicht gut und er benötigte auf dem Grün gleich drei Putts, bis sein Ball den Weg ins Loch fand. Mit -1 ging es für Li an diesem Sonntag in den Turn. Sein Flightpartner Thomas Pieters wechselte auf den ersten neun Löchern quasi ständig zwischen Birdie, Bogey und Par hin und her. Der Belgier startete jedoch, auch dank einiger guter Abschläge, mit einem Schlag weniger als Li auf die zweite Hälfte des Kurses.

Auf die Back Nine startete das Spitzenduo zunächst gleich: Par-Birdie-Par auf den ersten drei Löchern hielten den Vorsprung von zwei Schlägen aus Sicht des Chinesen. Auf der 13 geriet die Annäherung von Li jedoch deutlich zu lang und auch den späteren Putt zum Par kann er nicht lochen. Er muss sein drittes Bogey des Tages notieren, während Pieters zum Par einschiebt. Der Abstand schrumpfte zu diesem Zeitpunkt auf nur noch einen Schlag und der Druck lag auf einmal beim Chinesen. Während Pieters Bahn für Bahn mit einem Par abschloss, musste Li auf Bahn 15 erneut ein Bogey notieren. Damit standen beide Golfer bei -20 und auch Ryan Fox mischte auf einmal oben mit. Dank einem Eagle und mehreren Birdies stand auch der Neuseeländer zu diesem Zeitpunkt auf dem ersten Platz.

Weil Li und Pieters auf der 16 aber zum Birdie lochten, übernahmen sie zu zweit wieder die Führung mit einem Score von 21 unter Par. Nach einem starken Abschlag auf der 17 gelang Li ein Birdie, während Pieters nur zum Par putten konnte. Mit einem Schlag Vorsprung für den Chinesen ging es auf die 18. Bahn des GC München Eichenried. Nach einem nahezu identischen Abschlag bugsierten beide Golfer ihre Bälle in Richtung Grün. Pieters lochte tatsächlich zum Birdie, setzte Li unter Druck und erzwang das Play-Off. Hier behielt Li dann jedoch die Nerven, lochte aus fast aussichtsloser Lage zum Birdie und sicherte sich den Sieg bei der BMW International Open 2022.

"Ich habe keine Wort um das gerade zu beschreiben. Vor zehn Monaten habe ich noch daran gedacht mit dem Golf aufzuhören und ich habe nicht gedacht, dass ich dieses Play-Off gewinnen könnte. Ich will da draußen einfach mein Bestes geben und glücklicherweise habe ich das heute geschafft" erklärte der Chinese nach seinem Triumph.

Thomas Pieters, der bis zum Schluss kämpfte, bleibt unterdessen nur der zweite Platz vor dem Neuseeländer Ryan Fox.

BMW International Open 2022: Von Dellingshausen bester Deutscher, Schneider mit blitzsauberer Finalrunde

Nicolai von Dellingshausen geht als bester Deutscher aus dem Turnier und darf sich auch dank einer erneut guten Runde am Sonntag über den geteilten 5. Platz freuen. Von Dellingshausen blieb auf seinen ersten neun Löchern fehlerfrei und konnte zudem noch zwei Birdies notieren. Auf die Back Nine startete er mit Bogey-Birdie, spielte dann einige Bahnen Par ehe er sich auf der 16 mit einem gelungenen Abschlag aufs Grün belohnte und sein Ball nicht im Wasser landete. Er lochte anschließend zum Birdie, stellte damit auf -3 für den Tag und schob sich immer näher Richtung Top-5-Platzierung. Am entscheidenden 18. Loch behielt er die Nerven, lochte zum Birdie und belohnte sich mit T5 für ein starkes Turnier. Nach seiner Runde bedankte er sich vor allem bei den Fans: "Vielen Dank für den Support an jeden der da draußen war und mitgelaufen ist. Es war wirklich sehr sehr sehr gutes Golf"

Besonders gut lief es auch für Marcel Schneider, der auf seiner bogeyfreien Runde dank vier Birdies und einem Egale gleich 30 Plätze nach oben kletterte. Auf Bahn 11 bugsierte er seinen Abschlag gekonnt über das Wasser und auch seine anschließende Annäherung gelang ihm gut. Aus rund acht Metern lochte er zum Eagle. Auch ein starker Schlussspurt mit zwei Birdies auf den letzten vier Löchern unterstrichen seine gute Finalrunde. Der 32-Jährige kommt auf 66 Schläge, spielt damit seine beste Runde des Turniers und belohnt sich mit dem geteilten 15. Rang.

Der Österreicher Lukas Nemecz stand am Sonntag kurz vor Ende bei Even Par. Ein Eagle an der 18 bescherte ihm jedoch einen Score von -2 für den Tag, wodurch er das Turnier auf dem geteilten 13. Rang beendet.

Viele deutsche Golfer mit guten Abschlussrunden

Die BMW International Open 2022 hielt am Finaltag auch für die zahlreichen deutschen Fans und Spieler Positives bereit. Gleich mehrere deutsche Golfer konnten sich im Leaderboard noch einmal deutlich nach oben schieben und damit einen zufriedenstellenden Abschluss beim Turnier in München feiern.

Yannik Paul kommt am letzten Tag ebenfalls auf einen Score unter Par. Ein Birdie auf der Front Nine und ein Birdie sowie ein Bogey auf der Back Nine lassen seine Scorekarte am Finaltag relativ neutral aussehen. Er schließt das Turnier auf dem geteilten 32. Rang ab mit einem Score von -10 ab.

Martin Kaymer beendet das Turnier auf T36, zeigte sich nach seiner Runde aber dennoch zufrieden. Am Sky-Mikrofon erklärte er: „Gerade, weil ich so wenig trainieren konnte in den letzten drei bis vier Wochen, war ich zufrieden mit meinem Spiel“.  Der Deutsche blieb lange Zeit bei Even Par, bis er auf Bahn 6 ein Bogey notieren musste. Zum Ende seiner Back Nine holte er sich den Schlagverlust dank eines Birdies wieder zurück. Zwei frühe Birdies auf der zweiten Kurshälfte machten zunächst noch einmal Hoffnung, aber ein Doppelbogey auf der 13 machten diese wieder zunichte. Sowohl sein Abschlag als auch seine Annäherung landeten im Rough, sodass er schließlich sechs Schläge auf dem Par 4 benötigte. Dank eines Birdies auf der 16 stellte Kaymer auf -1 für den Tag und kommt insgesamt auf 224 Schläge im GC München Eichenried. Nach seiner Runde sprach er von einer anstrengenden Woche und ist gespannt, was die kommenden Wochen bringen werden: „Natürlich habe ich Fehler gemacht, auch Flüchtigkeitsfehler. Es war eine sehr anstrengende Woche, aber ich habe viele gute Schläge gemacht und freue mich auf die nächsten Wochen. Mal gucken welche Turniere ich noch mitspielen kann und darf, aber ich war zufrieden mit der Woche“.

Souverän verlief auch die Schlussrunde von Hurly Long. Der gebürtige Heidelberger musste zwar bereits auf Bahn 3 ein Bogey notieren, die weiteren Löcher seiner Front Nine verliefen dann aber besser und er konnte gleich drei Birdies verbuchen. Auf der Back Nine musste er zwar auf Bahn 14 ein weiteres Bogey hinnehmen, Schlaggewinne auf der 11 und 15 sorgten aber am Ende für einen Score von -3 für den Tag. Long sichert sich den geteilten 36. Rang.

Auch Timo Vahlenkamp kommt am Sonntag auf ein gutes Ergebnis. Drei Birdies auf einer fehlerfreien Front Nine waren ein guter Grundstein für den Deutschen. Auf der zweiten Kurshälfte legte er ebenfalls souverän los und verbuchte auf Bahn 12 das nächste Birdie. Trotz eines Bogeys kann er am Ende mit dem geteilten 36. Rang zufrieden sein.

Marcel Siem erwischte in der Finalrunde zunächst keinen guten Start und musste bereits am zweiten Loch ein Bogey notieren. Vier Löcher später konnte er seinen Schlagverlust zwar wieder ausgleichen, die Löcher 7 und 9 kosteten ihn jedoch weitere zwei Schläge. Auf der Back Nine lief es aber besser, er blieb fehlerfrei und notierte drei Birdies. Damit schließt er seine Runde mit eins unter Par ab und darf sich über T53 freuen.

Bernd Wiesberger erlebte am Finaltag eine regelrechte Achterbahnfahrt. Seine Scorekarte schmückten am Ende sechs Bogeys und ein Doppelbogey, aber auch fünf Birdies sowie ein Eagle. Am Ende des Turniers steht der Österreicher mit drei unter Par auf dem geteilten 61. Rang.


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Maximilian Kieffer kommt am letzten Tag mit einer Even-Par-Runde vom Platz zurück. Er notierte drei Bogeys und ebenso viele Birdies und verlor dadurch einige Plätze im Leaderboard. Dennoch war es für den Deutschen sicherlich ein unvergessliches Turnier. Nicht nur weil er am Samstag seinen Geburtstag feiern konnte, sondern auch, weil ihm am Donnerstag mit seinem Albatross auf Bahn 11 der Schlag des Turniers gelang. Er steht am Ende des Turniers auf dem geteilten 26. Rang.

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