Back Nine

„Wollte ein bisschen Spaß“: Polizei jagt Augusta-National-Eindringling

01. Mrz. 2021 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

"Aus Langeweile" kletterte Grayson Beveridge über den Zaun des Augusta National Golf Clubs und spazierte über den Platz. (Foto: Getty)

"Aus Langeweile" kletterte Grayson Beveridge über den Zaun des Augusta National Golf Clubs und spazierte über den Platz. (Foto: Getty)

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In fünf Wochen ist wieder Masters, aber einer wollte schon vorher „ein bisschen Spaß“ im Augusta National Golf Club: Genau das war die Erklärung von Grayson Beveridge, der sich am Samstag Vormittag eine Verfolgungsjagd mit der Polizei lieferte, nachdem er „aus Langeweile“ über den schmiedeeisernen grünen Zaun der legendären Anlage geklettert und über den „heiligen“ Rasen flaniert war. Dabei wurde er von den Kameras des Sicherheitsdiensts erfasst, der wiederum kurz vor 12 Uhr Ortszeit die lokalen Sheriffs alarmierte.

Trotz vereinter Bemühungen gelang es nicht, Beveridge auf dem Clubgelände dingfest zu machen; der 26-Jährige lief davon, wurde an der Berckmans Road und dann nahe Rae‘s Creek gesichtet, konnte allerdings erst mehrere Straßenzüge weiter gestellt werden. Damit hatte er offensichtlich Spaß genug gehabt und bat die Beamten sogar um Entschuldigung für seine Flucht. Beveridge wurde kurzfristig festgesetzt, später gegen Kaution freigelassen und muss sich demnächst wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands gegen die Staatsgewalt vor Gericht verantworten.

Niall Horan macht World Invitational möglich

Auftakterfolg: Es ist gerade mal einen Monat her, dass der R&A den früheren „One Direction“-Frontmann Niall Horan und seine mit Partner Mark McDonnell betriebene Agentur „Modest!Golf“ beauftragt hat, Jugendprogramme zu konzipieren, um die Kids ins und ans Spiel zu bringen. Einen ersten Aufschlag hat der golfverrückte einstige Popstar jetzt schon hingelegt – allerdings auf der großen Profibühne. Horan und „Modest!Golf“, das u. a. auch Tyrrell Hatton managt, präsentieren nämlich das neue ISPS Handa World Invitational, das als Gemeinschaftswettbewerb von European Tour, LET und LPGA getragen wird und zu dem am Wochenende Details bekannt gegeben wurden.

„Die Botschaft des Turniers passt perfekt zur Philosophie von ,Modest!Golf‘, das Spiel für jedermann zugänglich zu machen“, sagte Rory-McIlroy-Kumpel Horan bei der Vorstellung. „Dies ist auch ein grundlegendes Element unserer künftigen Zusammenarbeit mit dem R&A. Als Ire bin ich zudem persönlich äußerst stolz, so ein Event auf unserer ,grünen Insel‘ zu haben.“

McIlroy und sein Name auf dem Caddie-Leibchen

„Fail“ der Woche: Ein Foto geistert durch die sozialen Medien, oft mit der Bildzeile „Du hattest bloß diesen einen Job …“ Gemeint ist der Freiwillige, der bei der PGA Tour für die Caddie-Leibchen der WGC – Workday Championship verantwortlich war und sich im Fall von Rory McIlroy ein bisschen in der Reihenfolge der Buchstaben vertan hat. „McIlory“ ist aber auch ein klassischer Dreher – das weiß jeder, der den Namen des vierfachen Majorsiegers aus Nordirland öfters eilends in die Tastatur tippt.

Noch USGA-Chef Davis: Das Spiel den Plätzen anpassen

Priorität: Der scheidende USGA-Chef Mike Davis hat bei einem virtuellen Meeting des US-Golfverbands in Sachen Distanzdebatte noch mal nachgelegt. „Wir können eher das Spiel wieder den Plätzen anpassen als die Plätze weiterhin dem Spiel“, sagte Davis zur Problematik, dass die modernen Schlaglängen immer mehr das Design vor allem älterer und oft ikonischer Kurse nahezu völlig aus dem Spiel nehmen. Während Davis sein Amt im Sommer an den einstigen LPGA-Commissioner Mike Whan übergibt, haben die Golfinstanzen USGA und R&A einen Dialog mit den Equipmentherstellern gestartet, um eine technische Lösung des Problems zu eruieren. Völlig unerheblich ist dabei übrigens, wer die „Schuld“ an der Entwicklung trägt und ob die Industrie in ihrem Innovationsbestreben tatsächlich die treibende Kraft war oder womöglich bloß auf die aus vielen Gründen immer länger gewordenen Plätze reagiert hat.

Reeds Unterhaltungseinlage für Tiger Woods

Sinn für Humor: Wer hätte das gedacht, Patrick Reed kann sich selbst auf die Schippe nehmen. Am Freitag der WGC – Workday Championship wollte der US-Profi auf dem dritten Loch des Concession Golf Club, einem 519 Meter langen Par 5, seinen zweiten Schlag mit einem bewussten Slice Richtung Grün manövrieren, derweil Flightpartner Viktor Hovland mit seinem Drive lediglich ein paar Meter vor ihm lag. Nach beider Annäherungsschlägen waren es dann knapp 140 Meter Differenz: Denn Reed hatte seinen Ball mörderisch getoppt und in den Fairway-Bunker geschossen. Aus dem Sand legte der Masters-Sieger von 2018 die Kugel schließlich zum Birdie an die Fahne und meinte beim Verlassen des Hindernisses trocken: „Ich bin sicher, dass Tiger Woods aus dem Krankenhaus zuschaut, und wollte ihn zum Lachen bringen.“

Greg Chalmers: Vom Garagenschaden zum Hole-in-one

Scherben bringen Glück: Vor knapp zwei Wochen widerfuhr Greg Chalmers beim Indoor-Training noch ein 1.100-Dollar teures Malheur, als der Australier mit Wohnsitz in Dallas/Texas wegen der Kälte in seiner Garage übte und bei der Ausrichtung von Matte und Netz nicht an den Motor des Toröffners über ihm dachte, der beim Aufschwung prompt zu Bruch ging. Während der ersten beiden Tage der Puerto Rico Open spielte der 47-Jährige dann mit Runden von 66 sowie 68 Schlägen „das beste Golf seit langer, langer Zeit“ und krönte dies am Donnerstag mit einem Ass auf der 215 Meter langen Par-3-Acht des Grand Reserve Country Club, der ein gutes Pflaster für Chalmers zu sein scheint. Bereits 2009 hatte er dort auf der 16 ein Hole-in-one erzielt. Damals wurde der Mann geteilter Vierter, der 2016 die Barracuda Championship gewonnen hat, aber in jüngster Vergangenheit überwiegend die Cuts verpasste. Diesmal sprangen am Ende Rang T22 und 28.950 Dollar raus. Damit ist der neue Garagentor-Motor schon mal finanziert …

Sergio Garcia „locht“ mit Plastik-Kinderschläger

Wer kann, der kann: Da sage noch mal einer, gutes Golf sei eine Frage des Materials. Sergio Garcia zeigt, das wahre Könner mit jedwedem Gerät einen ordentlichen Schlag zustanden bringen können. Jedenfalls solange das Werkzeug halbwegs einem Schläger ähnelt. Wie die Plastik-„Keulen“ von Tochter Azalea beispielsweise:


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PGA Championship mit 10.000 Besuchern täglich

Fan-Freigabe: Die PGA of America hat sich entschieden, bei der PGA Championship 2021 Zuschauer zuzulassen. Wenn Concession-Sieger Collin Morikawa vom 20. bis 23. Mai auf dem Ocean Course von Kiawah Island zur Major-Titelverteidigung antritt, dann sollen täglich rund 10.000 Zuschauer vor Ort dabei sein. Nach Angaben von PGAoA-Präsident Jim Richerson wurden die entsprechenden Konzepte mit dem Staat South Carolina, den Gesundheitsbehörden und dem Unternehmen MUSC Health koordiniert, das bei der Berufsgolfer-Weltmeisterschaft für den medizinischen Dienst verantwortlich ist. Allerdings könne man trotz der großen Resonanz nicht alle Fans zulassen, die sich im Vorfeld für einen Ticketkauf haben registrieren lassen.


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Ein Schuss gegen den Winter

Zum Schluss: Heute ist meteorologischer Frühlingsanfang, und passend zum Datum setzt Trickgolferin Tania Tare dem Winter einen ins Netz – auf eisigem Parkett, in artistischer Manier und dennoch mit gewohnter Treffsicherheit:

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