US Open

US Open 2022: McIlroy bleibt Morikawa auf den Fersen

18. Jun. 2022 von David Wellenbrock in Brookline, Massachusetts (USA)

Rory McIlroy beweist Kampfgeist und behält die Spitze der US Open 2022 um Collin Morikawa im Blick. (Foto: Getty)

Rory McIlroy beweist Kampfgeist und behält die Spitze der US Open 2022 um Collin Morikawa im Blick. (Foto: Getty)

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Nach zwei Runden der US Open 2022 bildet sich an der Spitze der ein topbesetztes Leaderboard. Joel Dahmen mischt die Elite des Golfsports auf und teilt sich die Führung mit Collin Morikawa. Direkt dahinter lauern die Top-Stars um Rory McIlroy, Jon Rahm und Scottie Scheffler. Bei windigen Bedingungen im The Country Club verzweifelten die deutschsprachigen Starter um Sepp Straka und Marcel Schneider am US-Open-typischen Setup und müssen frühzeitig die Segel streichen. Den Schlag des Tages lieferte Cameron Young, dessen Aufholjagd allerdings nicht belohnt wurde.

Yannik Paul hatte sich schon nach früher Startzeit anständig aus dem Turnier verabschiedet und "will alle Majors spielen." Ebenfalls am Vormittag in Massachusetts (Ortszeit) hatte sich Scottie Scheffler nach vorne geschoben und lauert nun hinter der Spitze auf seine Chance.

Rory McIlroy kämpft sich zurück

Für Rory McIlroy begann die zweite Runde mit einem Desaster. An Loch 3 fand sich der nordirische Superstar auf einmal im hohen, dichten Rough des Kurses wieder. Der Ball war so tief in den Gräsern des Country Clubs versunken, dass sich McIlroy erst mit dem dritten Schlag aus der Situation befreien konnte. "Ich lag da, wo ich nicht liegen durfte", ärgerte sich der US-Open-Sieger von 2011 über die missratene Annäherung ans Grün. Doch McIlroy zeigte seine ganze Klasse, lochte den Putt aus knapp sieben Metern und hielt mit dem Doppelbogey den Schaden in Grenzen. "Das war eines der besten Doppelbogeys, die ich je gemacht habe", sagte der Favorit, der anschließend wieder zurück auf Even Par kommen wollte, um im Geschäft um den Majorsieg zu bleiben.

Und McIlroy kämpfte sich in die Runde und holte sich noch vor dem Turn einen Schlag zurück. Am zehnten Loch kassierte der 33-Jährige allerdings seinen insgesamt vierten Schlagverlust am heutigen Tage, doch schlug erneut zurück. Drei Birdies an den Löchern 12, 14 und 17 brachten McIlroy tatsächlich noch in die roten Zahlen. "Die Schlaggewinne nach den Bogeys waren sehr wichtig", analysierte der 21-fache PGA-Tour-Sieger nach der Runde. Angesichts des Rundenverlaufs sei er sehr zufrieden, dass er noch unter Par ins Clubhaus einlief, was er selber nach dem Bogey an der 10 kaum für möglich gehalten hätte.

US Open 2022: Morikawa führt Top-Feld an

Durch diese Runde hält sich McIlroy alle Chancen offen und liegt bei vier-unter-Par auf T3. Diesen Platz teilt er sich unter anderem mit Jon Rahm, der bei seiner Titelverteidigung am zweiten Tag mit einer 67 vom Kurs zurückkehrte. Die Runde des Tages aber spielte sein Flightpartner Collin Morikawa, der mit einer 66 die geteilte Führung gemeinsam mit Joel Dahmen übernimmt.

Drei Birdies auf seinen ersten neun Löchern, dazu noch zwei weitere Schlaggewinne auf den hinteren Neun lesen sich sehr überzeugend auf der Scorekarte des Amerikaners. Lediglich das Bogey an Bahn 4 ärgerte den zweifachen Majorsieger, dort sei er zu gierig gewesen. "Gestern hat es sich schon gut angefühlt und heute war es ein Weiterentwicklung, von dem was ich mir die letzten Wochen erarbeitet habe", erklärte Morikawa nach der Runde. Jetzt heißt es für den 25-Jährigen, sich an den Gameplan zu halten und geduldig zu bleiben. "Dann werde ich mir Chancen geben. Ich darf es nicht erzwingen."

Straka scheitert nach Achterbahnfahrt

Sepp Strakas Front Nine waren turbulent. Nach der 77 zum Auftakt brauchte der Österreicher eine Aufholjagd, um es ins Wochenende zu schaffen, diese gelang ihm allerdings nicht. Eine sehr unbeständige Front Nine beendete er dank eines Eagles an der achten Bahn unter Par. Zuvor wechselten sich gute und schlechte Momente im Spiel des PGA-Tour-Siegers ab. "Ich habe heute viel mehr bessere Schläge gemacht als gestern", resümierte Straka nach der Runde am "Sky"-Mikrofon. Die Arbeit auf der Range nach der ersten Runde habe sich ausgezahlt.

Doch auf der Back Nine gelang dem 28-Jährigen kein weiterer Schlaggewinn. Nach einem Bogey an der 11 war Straka schon unter Zugzwang, um doch noch irgendwie den Cut zu überstehen. An der Par-5-14 habe er deshalb aggressiv gespielt, um es mit zwei Schlägen aufs Grün zu schaffen, doch Straka landete im Bunker. "Nach dem Bogey war klar, dass ich den Cut nicht schaffe", zeigte er sich natürlich enttäuscht über das Ausscheiden, aber zufrieden mit der Leistungssteigerung. Insgesamt kam Straka mit einer 72 zurück vom Kurs und verpasst mit neun-über-Par den Cut deutlich. "Ich habe nicht mein bestes Spiel gezeigt, aber mich im Laufe der Woche verbessert." Deshalb gehe er "im Großen und Ganzen optimistisch" in die nächste Wochen.

Marcel Schneider mit Problemen beim Debüt

Für Marcel Schneider ging es bei seinem US-Open-Debüt nur darum, den Cut zu schaffen. Das ist dem 32-Jährigen leider nicht gelungen. Schon die 78 vom Vortag war eine große Bürde für den Deutschen, in Runde 2 kam er mit 79 Schlägen vom Kurs zurück. Nach zwei anfänglichen Bogeys gelang Schneider an Bahn 5 endlich sein erstes Birdie des Turniers. Doch ein Doppelbogey an der 8 ließ auch das folgende Birdie vor dem Turn verpuffen.

Auf der Back Nine zahlte der DP-World-Tour-Profi dann richtig Lehrgeld. Vom Tee war Schneider zu ungenau, das hohe und dichte Rough erschwerte dann die Annäherungen ans Grün. Vier Bogeys und zwei Doppelbogeys auf den hinteren Neun waren die Folge, lediglich an der 17 gelang es Schneider das Komplettpaket aus Drive, Pitch und Putt zu veredeln. So endet das zweite Major seiner Karriere mit 17 Schlägen über Par und Rang 152.

US Open 2022: Drei Deutschspra...

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