Back Nine

Bei allem Hype um Rom: Vergesst die Damen nicht – es ist Solheim-Cup-Woche!

18. Sep. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Es ist Solheim-Cup-Woche! (Foto: Getty)

Es ist Solheim-Cup-Woche! (Foto: Getty)

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Gardinenpredigt: Judy Rankin ist in den USA eine Art Legende: als 26-malige Siegerin auf der LPGA Tour, als zweifache siegreiche amerikanische Solheim-Cup-Kapitänin (1996, 1998) und nicht zuletzt als TV-Kommentatorin. Und besonders in dieser Eigenschaft hat die 78-Jährige jetzt der Medienzunft in der Woche vor der 18. Auflage des Kontinentalwettbewerbs der Damen kräftig die Leviten gelesen. „Ich habe eigentlich immer nur vom Ryder Cup gehört und gelesen und bin sehr frustriert, dass man die Gelegenheit nicht genutzt hat, darauf hinzuweisen, dass gleich zwei der größten Golfturniere direkt hintereinander auf europäischem Boden stattfinden“, wetterte Rankin, die für den „Golf Channel“ am Mikrofon sein wird, in einem Gespräch mit „Golfweek“. Rankin: „Niemand ist ein größerer Fan des Ryder Cup als ich, Aber die Tatsache, dass all diese Medien diese zwei spektakulären Wochen des Golfsports nicht genutzt haben und so selten erwähnt haben, dass in Spanien der Solheim Cup stattfindet – auch noch zuerst –, ist meiner Meinung nach nicht zum Wohle des Spiels gewesen.“

 

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Da hat die Hall-of-Famerin einen absoluten Punkt. Durch die Corona-bedingte Verschiebung des Ryder Cup wieder auf die wegen der 9/11-Terroranschläge von 2001 verlassenen ungeraden Jahre kollidieren heuer die prestigeträchtigsten Team-Events der Golfwelt. Und es ist gekommen, wie befürchtet, das bestätigt jeder Blick durch die Medienlandschaft: Um den goldenen Henkelmann tobt bereits ein Hype, das Damenduell in Finca Cortesin und der Kampf um die Kristallvase hingegen stehen da vielfach da eher hintan. Gut, dass der Solheim Cup in die gerade Jahre wechselt: Die 19. Auflage findet schon 2024 statt, im Robert Trent Jones Golf Club in Gainesville/Virginia.

 

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Die Trödeltrupps von Wentworth

Langer Samstag in Wentworth: Rory McIlroy nannte es eine „Shitshow“, Padraig Harrington nahm zwischendurch in einem Campingstuhl Platz, Paul McGinley sprach als TV-Experte bei Sky Sports von einer „absoluten Schande“ – der zweite Tag der BMW PGA Championship hat einen neuen Tiefstand der Unsäglichkeit markiert. Nachdem die Flights wegen des Morgennebels ohnehin mit 80 Minuten Verspätung losgeschickt worden waren, waren etliche Trödeltrupps derart langsam in der Heide von Surrey unterwegs, dass es mehrfach zu Wartezeiten von über zehn Minuten kam.

 

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Auf der 17 harrten McIlroy, Viktor Hovland und Ludvig Aberg mit zwei anderen Trios auf ein freies Fairway, auf der Par-5-18 tummelten sich am Ende insgesamt fünf Flights. Das Ryder-Cup-Terzett benötigte für die Runde insgesamt fünfeinhalb Stunden und lochte seine letzten Putts nahezu bei Dunkelheit, allenfalls leidlich illuminiert von der Helligkeit eines übergroßen Leaderboard-Monitors. „Vier Stunden und 40 Minuten sind heutzutage der Durchschnitt für einen Drei-Ball, aber selbst das ist zu lang“, erläuterte McGinley. „Sie müssen einen Weg finden, das Spieltempo zu beschleunigen. Allmählich ist es genug.“ Die Spieler wiederum versuchten, das Beste daraus zu machen und sich nicht die Laune verderben zu lassen: McIlroy, Hovland und Aberg betrieben Team-Building:

 

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PIF soll sich vor dem US-Senat offenbaren

Die Staatsmacht droht: Wie zu erwarten war, hat sich niemand vom saudi-arabischen Public Investment Funds am vergangenen Mittwoch vor dem Untersuchungssausschuss des US-Senats blicken lassen, schon gar nicht PIF-Direktor Yasir Al-Rumayyan. Der Ausschussvorsitzende Richard Blumenthal, demokratischer Senator aus Connecticut, verschickt nun offizielle Aufforderungen zur Einsicht in maßgebliche Dokumente, um Licht in die geplante Zusammenarbeit des PIF mit der PGA Tour zu bringen und die generellen wirtschaftlichen Aktivitäten der Saudis in den USA zu durchleuchten. Während Riad für seine Geschäfte in den USA die Immunität eines souveränen Staates reklamiert und Auskünfte über den Pakt mit der PGA Tour sowie andere Deals verweigert, die laut Blumenthal aktuell ein Investitionsvolumen von 35 Milliarden Dollar haben, argumentiert der Ausschussvorsitzende: „Wenn Saudi-Arabiens Public Investment Fund kommerziell mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten will, muss er dem Recht und der Aufsicht der USA unterliegen.“ Blumenthal („Wir werden sehen, wie viele Informationen die Dokumenten-Einsicht erbringt“) drohte überdies damit, alsbald auch Mitarbeiter der New Yorker PIF-Tochter USSA International offiziell vorzuladen.

New York schasst Trump als Betreiber von Ferry Point

Gefeuert: New Yorks ehemaliger Bürgermeister Bill de Blasio hat es angestoßen, jetzt hat ein Gericht des Big Apple zweieinhalb Jahre später Nägel mit Köpfen gemacht. Der Golforganisation von Donald Trump wurden Pacht und Management des kommunalen Golfplatzes Ferry Point in der Bronx entzogen. Der Ex-US-Präsident galt den New Yorkern wegen seiner Verwicklung in die Capitol-Krawalle vom 6. Januar 2021 in Washington als nicht mehr tragbar; Trump wurde mittlerweile wegen Anstiftung zum Aufruhr gegen die Verfassung der USA angeklagt. Nach Angaben des New York City Parks Department übernimmt das Casino- und Hotelunternehmen Bally’s den Pachtvertrag. Trump hat den auf 20 Jahre laufenden Kontrakt 2014 nach der Eröffnung von Ferry Point mit der Stadt abgeschlossen. Der von Jack Nicklaus designte Platz firmiert nun als Bally's Golf Links at Ferry Point.

Gareth Bale in Golf-Videospiel „verewigt“

Beförderung: Der golfverrückte Ex-Fußballstar Gareth Bale wird digital „verewigt“. Bale, der 111 Länderspiele für Wales absolvierte und bei Southampton, Tottenham, Real Madrid und Los Angeles unter Vertrag war, bevor er im Januar seine Kickerkarriere beendete, ist ein Spielcharakter in PGA Tour 2K23, der neuen Version des Videospiels.

Außerdem haben die Entwickler dem 34-Jährigen, der sich auf seinem Anwesen in Wales  mit der 12 von Augusta, der 17 in Sawgrass und der 8 von Royal Troon drei der berühmtesten Par-3-Löcher der Welt hat nachbauen lassen, den nach seiner Rückennummer benannten virtuellen Golfkurs The Eleven gewidmet. Bislang war Bale nur im FIFA-Fußball-Game von Electronic Arts vertreten.

 

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Juristischer Streit um Hole-in-One-Preis

Vierrädriger Zankapfel: Die Golferin Linda Chen hat den Isleworth Golf & Country Club in Florida, Mercedes-Benz North Orlando und die Versicherung Ace Hole-in-One verklagt, nachdem ihr der Preis für ein Ass bei einem Charity-Turnier verweigert worden war. Chen hatte im Mai auf der Par-3-Elf von Isleworth den Ball auf Anhieb versenkt und wähnte sich daher in dem Glauben, den fürs Hole-in-One ausgeschriebenen Mercedes im Wert von 90.000 Dollar gewonnen zu haben. Doch der Preis wurde ihr mit der Begründung verweigert, dass sie als ehemalige Profigolferin außerhalb der Wertung gespielt habe und nicht preisberechtigt sei. Tatsächlich war Chen 1994/1995 professionell aktiv, ist aber seit 15 Jahren beim amerikanischen Verband USGA wieder als Amateurin registriert. Die Gegenseite wirft ihr indes vor, an Eides statt erklärt zu haben, niemals Proette gewesen zu sein.

Hai-Alarm in Queensland-Golfclub

Abstand halten: Der Carbrook Golf Club im australischen Bundesstaat Queensland hat ein Wasserhindernis der besonderen Art. In dem See am Rand des Platzes leben rund ein Dutzend Haie der Spezies Carcharhinus leucas, auf Deutsch Bullen- oder Grundhai. Die ersten Tiere sind in das Gewässer geraten, nachdem ein Fluss über die Ufer getreten ist und haben sich dort vermehrt. „Alles ist gut, solange man ihnen nicht zu nahe kommt“, sagt ein Mitglied des Golfclubs. Mittlerweile gelten die durchaus gefährlichen und wanderfreudigen Haie, die in Salz- wie Süßwasser existieren und bis zu vier Meter lang sowie 315 Kilogramm schwer werden können, als Attraktion und werden gefüttert. Sogar der Monatsbecher wurde ihnen gewidmet: Shark Lake Challenge.

Cam Smith: Australien-Auftritte auf der DP World Tour

Nochmal Australien: Cameron Smith liebäugelt mit der DP World Tour. Nein, der australische Open-Sieger von 2022 kehrt der LIV-Liga nicht den Rücken, aber Fusselkopf Smith will nach dem Saisonende des Konkurrenz-Circuits in Down Under an den Start gehen: bei der Australian PGA Championship und bei der Australian Open im November beziehungsweise Dezember. Beides sind co-sanktionierte Turniere der DP World Tour und der PGA Tour of Australasia.

Ich glaub’ mich knutscht ein Elch!

Zum Schluss: Noch einer aus der Rubrik „Tierische Begegnungen auf dem Golfplatz“: Diesem Jungbullen hat es die Fahne offenbar besonders angetan, und da fällt einem als Golfer nur der geflügelte Spruch „Ich glaub’ mich knutscht ein Elch!“ ein. Das war übrigens auch der Titel einer US-Hollywood-Komödie aus dem Jahr 1981, in der das weltweit bekannte Golf-Unikum Bill Murray die Hauptrolle spielt – womit sich der Kreis vom Film zurück zum Spiel geschlossen hat.

 

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