Back Nine

Schampus, Kaviar, alter Bordeaux: „D. J.“ gab noch mal das Feierbiest

23. Nov. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Dustin Johnson feiert seinen Masters-Sieg gebührend (Foto: Getty)

Dustin Johnson feiert seinen Masters-Sieg gebührend (Foto: Getty)

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Ok, ok, wer gerade das Masters gewonnen und sich von Tiger Woods ins Green Jacket hat helfen lassen, der darf auch alte Vorlieben aufwärmen: Dustin Johnson hat nach dem Triumph von Augusta National noch mal das Feierbiest in sich geweckt. Per Privatjet flogen der Weltranglistenerste, seine Verlobte Paulina Gretzky, Bruder und Caddie Austin sowie ein paar enge Freunde vergangenen Montag auf die Karibikinsel St. Barth und ließen es richtig dekadent krachen.


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Das Party-Volk cruiste mit Buggies durch die Dünen oder chillte am Pool. Und als „Ferienverpflegung“ im privaten Beachclub gab es büchsenweise Kaviar, Champagner für 400 Dollar per Pulle Flasche – das Weingut gehört Rapper Jay-Z – sowie erlesenen Bordeaux aus dem „Chateau Cheval Blanc“ von 1959 zum Flaschenpreis von locker über 2.000 Euro. Da dürfte ein guter Teil der Masters-Siegprämie von zwei Millionen Dollar drauf gegangen sein, aber mit insgesamt über 70 Millionen Dollar Karriere-Preisgeld kann es „D. J.“ wohl verschmerzen. Vor dem Abflug aufs Jetset-Eiland hatte sich der 36-Jährige noch über seine Zukunft geäußert. „Mein Ziel ist es, vielleicht noch acht bis zehn Jahre auf der Tour zu spielen“, verriet Johnson. „Danach will ich bloß noch Zeit mit meinen Kindern und mit Paulina verbringen.“

Woods Sr. und Jr.: Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Vorgeschmack: Ein Video geht steil. Nach Tiger Woods‘ Ankündigung, mit seinem elfjährigen Sohn Charlie am traditionellen Vater-Sohn-Turnier PNC Championship kurz vor Weihnachten im Ritz-Carlton Golf Club in Orlando/Florida teilzunehmen, entwickelt sich dieser Clip von Woods Sr. („Noch gewinne ich gegen Charlie“) und Jr. auf der Driving Range zum Netz-Blockbuster.


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Die PNC Championship wurde 1995 ins Leben gerufen und ist offen für Majorsieger, die mit ihren Söhnen oder mittlerweile generell mit Familienmitgliedern antreten; Titelverteidiger sind Bernhard und Jason Langer. Auf eine erneute Teilnahme mit Filius „Little John“ (16) hofft auch John Daly. Der 54-Jährige hat extra eine Therapie gegen seinen Blasenkrebs vorgezogen, um in Orlando dabei sein zu können.

Wenig TV-Interesse an Johnsons Sieg

Maue Quote: Das 84. Masters heuer war das erste im Herbst und das schwächste in Sachen Fernsehzuschauer. In den USA sahen durchschnittlich nur 5,58 Millionen Menschen die Finalrunde und den Sieg von Dustin Johnson. Das war knapp die Hälfte der Fans, die noch im April 2019 Tiger Woods bei der Krönung seines Comebacks zugeschaut hatten (10,8 Millionen) und der niedrigste Einschaltwert seit Beginn der entsprechenden Erfassung. Dennoch war das Masters das meistgesehene Major in diesem Jahr – und daran hatte auch dieser Sportsfreund seinen Anteil, der ein offenes Ohr für den Tratsch seiner Freundin hat und dennoch keinen Schlag im Augusta National Golf Club verpasst. Gewusst, wie!

The Match 3: Curry frotzelt „Lefty“ wegen Barkley

Verbale Scharmützel: Am Freitag steigt „The Match 3“ mit Phil Mickelson, American-Football-Heros Peyton Manning sowie den Basketball-Stars Steph Curry und Charles Barkley, der ziemlich unbestritten den kuriosesten Schwung aller golfenden Promis hat, zudem ewig herumtut, bevor er ausholt. Und natürlich hat nach guter Sitte das Ballyhoo bereits begonnen. Zuerst veröffentlichte Callaway auf Twitter ein Video, in dem Curry in bester Mickelson-Manier, bloß rechtshändig, einen „Phlop Shot“ über eine mannshohe Pappmaschee-Figur von „Lefty“ versucht. Was der so kommentiert: „Bisher war ich wegen des Matches nicht besorgt, aber jetzt bin ich es irgendwie schon.“

Curry kontert: „Deine größte Sorge sollte der Schwung Deines Partners [Barkley, Anm. d. Red.] sein.“ Und Mickelson pflichtet bei: „Stimmt.“ Dann legt Curry noch einen nach, veröffentlicht ein Video von „Sir Charles“ und schreibt in Anspielung an die zeitliche Frist für Angriffe beim Basketball: „Bei dem, was er da macht, sollten sie die 24-Sekunden-Wurfuhr mitlaufen lassen. Ansonsten verplempert er das ganze Tageslicht.“ Mögen die Spiele beginnen!

Player und die mysteriöse Auktion seiner Trophäen

Seltsamer Sachverhalt: Gary Player hat sich in sozialen Medien darüber beschwert, dass einige von ihm gewonnene Majortrophäen oder deren Replikas bei einer Auktion angeboten werden, darunter seine Masters-Trophäe von 1978 (aktuelles Gebot 89.550 Dollar) und verkleinerte Kopien der 1974 gewonnenen Claret Jug, des US-Open-Pokals von 1965 sowie der Wanamaker Trophy für die PGA Championship 1972. Das Auktionshaus „Golden Age Golf Auctions“ wirbt mit der „bedeutendsten Serie von Golf-Trophäen, die je versteigert wurde, und so außerhalb der Häuser von Jack Nicklaus und Tiger Woods nur schwerlich vorstellbar ist“.

Player freilich reklamiert die Erinnerungsstücke für sich und will sie unbedingt wiederhaben: „Diese Trophäen sind ohne meine Genehmigung zur Auktion ausgeschrieben und ich bin dabei, alles Notwendige in die Wege zu leiten, um das zu verhindern und sie mir zurück zu bringen“, ließ der 85-jährige Südafrikaner und neunfache Majorsieger wissen. Player bleibt allerdings jegliche Erklärung schuldig, wie die Silberware in den Besitz des Auktionshauses gekommen ist. Auch „Golden Age“ hüllt sich diesbezüglich in Schweigen.

Spiranac schießt weiter gegen DeChambeau

Ausgeguckt: Bryson DeChambeau hat eine neue „beste Freundin“. Paige Spiranac, die ebenso geschäfts- und selbstvermarktungstüchtige wie offenherzige Golf-Blondine, hat den US-Open-Champion wegen seiner Großspurigkeit vor dem dann eher schmählich verlaufenen Masters richtig auf dem Kieker. Nach einer ersten zweideutigen Twitter-Bemerkung über die Länge von DeChambeaus Driver („Ein langer Stock allein reicht nicht, man muss auch damit umgehen können“) legte Spiranac („Ich liebe ,D. J.‘, sein Golf-IQ wird gern unterschätzt“) jetzt in ihrem Podcast nach.

Die Bemerkung von DeChambeau über Augusta National als Par-67-Platz bezeichnete sie als „respektlos“ – wenngleich Dustin Johnson das mit 20 unter Par ja quasi geschafft habe, „bloß Du halt nicht.“ Die vom Texaner angeführte Magenverstimmung sei wohl auf die „acht Proteinshakes am Tag“ zurückzuführen: „Wie lange willst Du diesen Lebensstil mit Gewichtszunahme etc. durchhalten und dabei auf Dauer gesund bleiben?“ Und sowieso sei BDC ein schräger Vogel – allerdings großartig, um Späßchen über ihn zu machen …

Tiger Hood und die Straßen von New York

Noch‘ne „Großkatze“: Er nennt sich Tiger Hood, macht mit seinem Golfschläger die Straßen von New York unsicher, nutzt Milchpackungen als Bälle, sagt „Mein Schwung ist gar nicht so schlecht“ und kassiert auch schon mal ein Knöllchen wegen Gefährdung der Öffentlichkeit. Der Filmemacher Nicolas Heller hat eine Doku über einen besonderen Streetgolfer gedreht:

Joe Biden: Nummer 46 spielt eine 6,7

On the Tee: Die Präsidenten der USA und Golf, das ist mit wenigen Ausnahmen eine gute Symbiose. Nur wenige spielten nicht, und kaum einer erwies dem Spiel solche Bärendienste und bestätigte alle schlechten Image-Aspekte wie Nummer 45, der noch amtierende Bewohner des Weißen Hauses. Auch sein Nachfolger, „President-elect“ Joe Biden, ist Golfer. Das weiß man schon seit seiner Zeit als Vize von Barack Obama. Biden spielt ein Handicap von 6,7 und gehört damit zu den besseren Spielern in der POTUS-Riege, hat aber seit zwei Jahren keine Ergebnisse gemeldet. Der 78-Jährige – er hatte am Freitag Geburtstag – ist unter anderem Mitglied im Wilmington Country Club in Delaware, der 2022 die BMW Championship ausrichtet, das letzte Play-off-Turnier der PGA Tour vor der Tour Championship.

Think pink!

Zum Schluss: Ziemlich kindisch, ziemlich albern, dennoch ein Evergreen-Gag. Und damit eine schöne neue Woche ohne November-Blues – sehen Sie die Dinge rosa!


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