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Ryder Cup: Die „Umschlag-Regel“ – Was passiert, wenn Viktor Hovland am Sonntag nicht antreten kann?

27. Sep. 2025 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Es kommt schon mal vor, dass sich Spieler während eines Turniers verletzen und aufgeben müssen. Aber was passiert, wenn dieser Fall während des Ryder Cup eintritt? In den Fourball- und Foursome-Begegnungen an den ersten beiden Tagen haben die Kapitäne genug Alternativen, aber wenn es zu den Einzelwettbewerben am Sonntag kommt, sieht sie Situation anders aus.

Dieser Umstand könnte potenziell mit Viktor Hovland eintreten. Der Norweger war eigentlich von Luke Donald für die Nachmittags-Fourballs am Samstag eingeteilt. Es entstand aber eine kurze Verwirrung, als nicht Hovland, sondern Hatton auf einmal an der Seite von Fitzpatrick aus dem Tunnel geschritten kam. Hovland hatte mit Kapitän Donald von Problemen mit seinem Nacken berichtet. Aufgrund der Absprache zwischen den beiden Teams konnte Donald Hovland für den Nachmittag kurzfristig austauschen, aber es steht in den Sternen, ob Hovland fit für den Sonntag sein wird.

"Ich hatte in den letzten zwei Monaten immer wieder Probleme mit einer Nackenverletzung", erklärte Hovland und berichtete, dass er sich schon während der Foursomes habe behandeln lassen. "Danach habe ich mich ausgeruht und mich weiter behandeln lassen, und als ich zurück auf den Platz ging, habe ich versucht, ein paar Schläge zu machen, um mich auf den Driver vorzubereiten. Ich habe drei oder vier harte Schläge gemacht, und dann wurde es nur noch schlimmer. Ich wollte es für das Match nicht riskieren, falls es noch schlimmer werden und ich nicht weitermachen könnte, besonders bei Vierern, wo man jeden Schlag macht."

"Ich werde mich heute Nachmittag und heute Abend behandeln lassen und hoffe, dass ich morgen für die Einzel wieder fit bin." Sollte das nicht der Fall sein, gibt es beim Ryder Cup die so genannte "Umschlag-Regel".

Die "Umschlag-Regel" beim Ryder Cup

In einem normalen Matchplay-Turnier würde der Sieg automatisch an den Gegner gehen, wenn der Spieler nicht antreten kann. Der Ryder Cup ist aber weit mehr als ein einfaches Matchplay-Turnier und der eine Punkt, denn es für das gewonnene Match gibt, kann das Zünglein an der Waage sein, wenn es um Sieg und Niederlage geht. Damit dies nicht passiert, wählt der Kapitän der gegnerischen Mannschaft einen Spieler aus seinem Team aus, der in den Single Matches am Sonntag nicht antritt. Dieser wird dann gegen den verletzten Spieler geführt und das Match automatisch geteilt.

Das besondere an dieser Regel ist, dass beide Kapitäne den Namen des potentiell aussetzenden Spielers in einem Umschlag platzieren müssen, bevor die Single-Matches starten - daher der Name der Regel. Die Namen bleiben geheim und der Umschlag wird erst während der Bekanntgabe der Single-Match-Paarungen übergeben, sollte die Notwendigkeit bestehen. Werden die Umschläge nicht gebraucht, werden sie ungeöffnet zerstört, sodass niemand erfährt, wen der Kapitän beim Ryder Cup auf die Bank gesetzt hätte.

2021 in Whistling Straits, aufrgund der besonderen Situation der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Gefahr, dass ein Spieler während des Turniers positiv auf das Virus getestet werden könnte und in diesem Fall nicht mehr antreten dürfte, wurde die "Umschlag-Regel" sogar auf drei Spieler ausgeweitet.

Sie wurde zuletzt beim Ryder Cup 1993 angewendet

Die Regel gab es zum ersten Mal 1979 und sie wurde 1991 und zuletzt 1993 angewendet. Der Amerikaner Steve Pate litt 1991 unter den Nachfolgen eines Autounfalls, den er am Mittwoch der Ryder-Cup-Woche erlitten hatte und im Gegenzug setzte der Europäer David Gilford aus. 1993 meldete sich Lanny Wadkins sich im Team USA freiwillig um das Singles-Match auszusetzen. Sam Torrence konnte wegen eines schmerzenden Fußes nicht spielen.


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