Porsche European Open

„Dann bekommt man hier auf die Mütze“ – Max Kieffer und Marcel Siem im Interview

31. Mai. 2023 von Tobias Hennig in Winsen, Deutschland

Max Kieffer (links) und Marcel Siem freuen sich auf die Porsche European Open 2023. (Fotos: Getty)

Max Kieffer (links) und Marcel Siem freuen sich auf die Porsche European Open 2023. (Fotos: Getty)

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Vor dem Start der Porsche European Open 2023 auf den Green Eagle Golf Courses stehen die deutschen Golfstars Rede und Antwort. Marcel Siem und Max Kieffer kamen am Mittwoch bester Laune im Media Center vorbei und berichteten von ihrer Sicht auf das erste von zwei DP-World-Tour-Turnieren in Deutschland innerhalb weniger Wochen. Die beiden langjährigen Tour-Pros und Sieger der jüngeren Vergangenheit über ihre Form, das Turnier und die schwierige Situation um die fehlenden LIV-Spieler.

"Man hat etwas mehr Druck zuhause, mehr Leute, die Erwartungen haben", sagt Kieffer, der seine Eltern und einige Freunde als Zuschauer bei der Porsche European Open begrüßen wird. Generell sei ihm diese Phase der Saison mit Turnieren in Belgien, Holland oder Hamburg nahe der Heimat sehr lieb. Seine Form sei passabel, "es geht Step-by-Step voran." Und auch Marcel Siem freut sich auf das Event in seinem "zweiten Zuhause". "Ich bin gut drauf", verspricht der mittlerweile fünffache Sieger der DP World Tour. "Hier und da fehlt die Konzentration, da ich schon lange unterwegs bin." Zu hohe Ziele wolle er sich daher für diese Woche lieber nicht stecken.

"Ich habe mich hier bei der Porsche European Open anfangs schwer getan"

Von den Green Eagle Golf Courses sind die beiden deutschen Tour-Veteranen begeistert. Kieffer, der den kommenden Ryder-Cup-Austragungsort in Rom erst kürzlich im Rahmen der Italian Open spielte, findet, dass ein Ryder Cup auch auf der Anlage im Süden Hamburgs möglich wäre. "Die Anlage steht anderen [auf denen schon Ryder Cups gespielt wurden; Anm. d. Red.] in nichts nach." Das stellt auch Siem nicht in Frage, auch wenn sich seine persönliche Beziehung zum längsten Platz auf der DP World Tour erst entwickeln musste.

"Ich habe mich hier anfangs schwer getan, aber habe den Golfplatz lieben gelernt über die Jahre", berichtet Siem. Dass er den Platz aufgrund seiner Freundschaft mit Platzdesigner Michael Blesch und zahlreichen Trainingsrunden und -einheiten in Winsen an der Luhe so gut kennt wie kaum ein anderer im Feld, sei nicht überzubewerten so der 42-Jährige. "Man denkt, man weiß, wo man hinspielen muss und könnte aggressiver spielen, aber dann bekommt man hier auf die Mütze. Man muss strategisch spielen und geduldig bleiben." Die Birdiechancen, so Siem, kämen am Ende des "Grünen Monsters".

"Es gehört sich nicht, vor dem Turnier so einen Wirbel zu machen"

Natürlich kamen auch Siem und Kieffer nicht um Fragen zu jenen umhin, die diese Woche nicht dabei sein dürfen. Die European Tour hat alle LIV-Spieler für unterschiedliche Zeiträume gesperrt. Die verhängten Sanktionen greifen ab der Porsche-European-Open-Woche, weshalb Zugpferde wie Martin Kaymer oder Porsche-Botschafter Paul Casey nicht antreten dürfen. Wenn es nach Kieffer ginge, wäre das anders: "Wenn ich das entscheiden könnte, dürften sie mitspielen. Ich kann das nicht nachvollziehen." Siem findet die Situation "schwierig" und ist froh, dass er es nicht entscheiden muss. Einen Seitenhieb auf Martin Kaymer kann er sich dennoch nicht verkneifen. "Es gehört sich nicht, vor dem Turnier so einen Wirbel zu machen", kommentierte er die Interview-Aussagen Martin Kaymers, ohne dessen Namen zu nennen. Der zweimalige Major-Sieger hatte der DP World Tour vorgeworfen, ihre Unabhängigkeit aufgegeben zu haben und kaum ein gutes Haar an seiner ehemaligen Heimattour gelassen.

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