„The Concession“ – Fair Play in seiner reinsten Form
Der vielleicht berühmteste Handschlag in der Ryder-Cup-Historie ereignete sich 1969 beim Duell zwischen Jack Nicklaus und Tony Jacklin. Beide Teams lagen gleichauf, der Ausgang hing am letzten Putt. Nicklaus lochte seinen, ließ aber Jacklin einen kurzen Zwei-Fuß-Putt stehen – und schenkte ihn. Mit den Worten „Ich glaube nicht, dass Du den verschossen hättest, aber ich wollte Dir nicht die Chance geben“ reichte er Jacklin die Hand. Der Cup endete unentschieden – zum ersten Mal überhaupt – und die Geste ging als „The Concession“ in die Geschichte ein. Medien weltweit feierten diesen Moment, Golfclubs wurden nach ihm benannt, und sogar ein eigener Nicklaus-Jacklin-Award entstand, um Sportsgeist im Ryder Cup zu würdigen.
Dieser Handschlag wurde zu einem Symbol des gegenseitigen Respekts zwischen zwei Kontinenten. Er zeigte, dass inmitten größter sportlicher Anspannung Menschlichkeit und Fairness obsiegen können – eine Botschaft, die noch heute bei jedem Ryder Cup mitschwingt.
Rivalität und Freundschaft in einem Blick
Hinter diesem ikonischen Moment steckt eine Geschichte von Rivalität und Respekt. 1969 war Jacklin der frisch gekürte Champion der Open Championship, ein Held des britischen Golfs. Nicklaus dagegen verkörperte als charismatischer US-Star den Stolz seines Landes. Das Aufeinandertreffen im entscheidenden Einzelmatch war ein Duell zweier Giganten, bei dem jeder Schlag den Verlauf des Cups hätte verändern können. Jacklins verpasster Putt hätte nicht nur eine Niederlage bedeutet – er hätte das Gewicht einer ganzen Nation auf seinen Schultern getragen.
Nicklaus’ Entscheidung, den Putt zu schenken, war nicht unumstritten. Einige kritisierten den Schritt als „zu sportlich“ und warfen ihm vor, damit einen möglichen US-Sieg aus der Hand gegeben zu haben. Doch für beide Spieler wurde der Handschlag zum Fundament einer jahrzehntelangen Freundschaft. In der Rückschau sehen viele darin den Moment, in dem der Ryder Cup den Schritt vom reinen Wettkampf hin zu einem Fest des Sportsgeists machte.
Respekt kennt keine Teamgrenzen
Der Ryder Cup hat immer wieder Gesten hervorgebracht, die den Respekt über die Teamgrenzen hinaus sichtbar machten. Ein prägnantes Beispiel ist der Handschlag zwischen Bernhard Langer und Hale Irwin 1991 bei der legendären „War by the Shore“. Langer hatte den alles entscheidenden Putt knapp verpasst – Europa verlor den Cup. Doch statt in Enttäuschung zu versinken, schüttelten sich Langer und Irwin die Hand, ein stilles Zeichen gegenseitiger Anerkennung. Dieser Moment wurde vielfach als Paradebeispiel sportlicher Größe beschrieben und fand besonders in deutschen Medien großen Widerhall.
Solche Gesten sind mehr als nur Formalität. Sie sind emotionale Brücken nach intensiven Kämpfen, Ausdruck eines gemeinsamen Verständnisses, dass der Gegner auch ein Mitstreiter für den Sport ist.
Deutsche Momente von besonderer Strahlkraft
Deutsche Golfer haben mehrfach Geschichte geschrieben, wenn es um Handschläge mit Symbolwert geht. Bernhard Langer, der wohl prägendste deutsche Ryder-Cup-Spieler, zeigte 2004 als Kapitän besondere emotionale Momente, als er Europa zum Rekordsieg führte. Seine Umarmungen und Handschläge mit Spielern wie Colin Montgomerie oder Padraig Harrington galten als Ausdruck tiefen Teamgeists.
Martin Kaymer erlebte seinen ikonischen Moment 2012 beim „Miracle of Medinah“. Mit einem nervenstarken Putt sicherte er Europa den Sieg – der Handschlag mit Steve Stricker unmittelbar danach ging um die Welt. Für deutsche Fans war es ein Gänsehautmoment, für internationale Beobachter ein Symbol von Kaymers Bescheidenheit und Teamorientierung.
Wenn Bilder zu Legenden werden
In den Medien haben diese Gesten ein Eigenleben entwickelt. „The Concession“ taucht in unzähligen TV-Dokumentationen, Social-Media-Posts und Highlight-Zusammenstellungen auf. Bilder von Langers Handschlag 1991 oder Kaymers Jubel 2012 werden regelmäßig in Berichten über Fair Play zitiert – nicht nur in den USA oder Großbritannien, sondern explizit auch in Deutschland. Hierzulande hebt man besonders den emotionalen Wert hervor und stellt den Zusammenhang mit Werten wie Respekt, Teamgeist und Fairness her.
Für Fans sind diese Momente längst mehr als sportliche Episoden – sie sind Teil einer kollektiven Erinnerungskultur, die den Ryder Cup weit über das reine Ergebnis hinaus prägt.
Heute im Ryder-Cup-Kosmos
Der 15. August 2025 drehte sich um eine Frage, die das US-Team mitten in der Vorbereitung trifft: Wie geschlossen ist der Kader, wenn Bryson DeChambeau das gemeinsame Tune-up-Event in Napa nicht spielen darf? Während DeChambeau selbst die PGA Tour kritisierte und betonte, LIV würde ihn starten lassen, bestätigten US-Reporter die Teampläne ohne ihn. Britische Medien griffen die Story auf – mit klarer Kante – und parallel lieferten Analysen, wie sich Team USA für Bethpage Black formt. Das Ergebnis: Ein Tag, an dem Leistungsvorbereitung, Politik und Teamdynamik untrennbar ineinandergriffen.
DeChambeau erhebt Vorwürfe
Bryson DeChambeau macht deutlich, dass er das Napa-Event als wichtige Teamprobe sieht – und kritisiert die PGA Tour dafür, ihn auszuschließen.
Bryson DeChambeau on PGA Tour not allowing him to play Ryder Cup tune-up event in Napa, via @SI_Golf: "It's on them if they don't let us come together as a team and play... It's a scenario that's unfortunate, and I wish it was different, but LIV's willing to let me play.”
— Underdog Golf (@UnderdogGolf) August 15, 2025
US-Team plant ohne Bryson
US-Reporter Bob Harig: Das Team will gemeinsam auf der PGA Tour antreten – auch wenn dafür ein Teamkollege außen vor bleibt.
U.S. Ryder Cup Team Plans to Play Fall PGA Tour Event and Leave One Teammate Behind https://www.si.com/golf/us-ryder-cup-team-play-fall-pga-tour-event-leave-one-teammate-behind
— Bob Harig (@BobHarig) August 15, 2025
Britische Medien mit klarer Kante
talkSPORT rahmt die Story als deutliches Signal: DeChambeau wird von einem Schlüsselmoment der US-Vorbereitung ferngehalten.
Bryson DeChambeau to be left behind by US Ryder Cup team after getting barred from key event https://talksport.com/golf/3475961/bryson-dechambeau-us-ryder-cup-team-barred-pga-tour/
— talkSPORT (@talkSPORT) August 15, 2025
Formkurve & Kaderlage Team USA
Golf Monthly ordnet ein, wie Team USA aktuell für Bethpage Black dasteht – und wer noch um Plätze kämpft.
The Ryder Cup is fast approaching so take a look at how Team USA is shaping up for Bethpage Black and who is still in the running https://www.golfmonthly.com/news/ryder-cup-team-usa-2025-players
— Golf Monthly (@GolfMonthly) August 15, 2025
Hintergrund: Warum Bryson fehlen wird
bunkered fasst die Gründe zusammen, weshalb DeChambeau die Teamzusammenkunft verpasst – mit Blick auf mögliche Folgen fürs Binnenklima.
Bryson DeChambeau will miss out on a pre-Ryder Cup get together with his US teammates ❌ Story 👇 https://www.bunkered.co.uk/golf-news/why-bryson-dechambeau-will-not-feature-in-us-ryder-cup-warm-up/
— bunkered (@bunkeredgolf) August 15, 2025
Rückblick auf Tag 42
Gestern stand alles im Zeichen der spektakulärsten Fehlschläge in der Ryder-Cup-Historie – von Millimeter-Putts bis zu Drives ins Wasser, die über Sieg oder Niederlage entschieden und damit selbst Geschichte schrieben.
Nachlesen: Noch 42 Tage bis zum Ryder Cup – Die spektakulärsten Fehlschläge
Ausblick auf Tag 40
Morgen geht es nach Bethpage Black – den legendären Platz mit dem Warnschild. Wir zeigen, warum dieser Kurs als einer der härtesten der Welt gilt und was ihn zur ultimativen Bühne für den Ryder Cup 2025 macht.
Weiterlesen: Noch 40 Tage bis zum Ryder Cup – Bethpage Black – der Platz mit dem Warnschild