Back Nine

Europas Wildcards für den Ryder Cup: Kapitän Luke Donald und die Aberg-Frage

04. Sep. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Klare Sache? Heute vergibt Luke Donald seine Wildcards für das europäische Team und die Reise zum Ryder Cup nach Rom. Viel ist im Vorfeld darüber debattiert worden, ob der Engländer den Schweden Ludvig Aberg mitnimmt. Es gab Befürworter, die Abergs exzellente Statistiken ins Feld führten und das Argument, Donald habe sich doch ohnehin eine starke Verjüngung der blauen Equipe vorgenommen. Keineswegs bloß notgedrungen, weil Schlachtrösser wie Sergio Garcia, Ian Poulter oder Lee Westwood in die LIV-Liga abgewandert sind, sondern weil sie den Zenit ihrer Schlagkraft ohnehin längst überschritten haben.

Kritiker wie Eddie Pepperell wiederum führten den Umstand ins Feld, dass Aberg erst seit Juni Profi ist und dass ein Pick das gesamte Auswahlsystem konterkarieren würde. Warum eigentlich? Der 23-Jährige aus Eslöv wurde während seiner Zeit auf der Texas Tech University zwei Mal zu Amerikas bestem College-Golfer gewählt, was vor ihm nur Jon Rahm gelang, und er war Amateur-Weltranglisten-Erster. Aber sei’s drum. Gestern hat Aberg die Frage sozusagen in letzter Minute und höchstpersönlich ad absurdum geführt: Der Sieg beim Omega European Masters in Crans-sur-Sierre war die beste Antwort, die er geben konnte. Schwierig vorstellbar, wie Skipper Donald nun noch um den Shooting-Star drumherum kommen sollte – zumal angesichts der Souveränität, die Aberg gestern auch in der Finalrunde auf den Höhen des Wallis an den Tag gelegt hat. Selbst eine Schrecksekunde beim Interview durch Sky-Sports-Reporter Josh Antman auf der neunten Bahn konnte Abergs Nervenstärke nichts anhaben, als Kameramann Phil Gilbride über den Randstein des Cartwegs stolpert und samt Equipment der Länge nach hinschlug (Mensch und Material blieben unbeschadet).

 

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Fünf Tickets sind weiters zu vergeben, nachdem sich die Europäer dem von den USA für Whistling Straits 2021 praktizierten Prinzip von einem halben Dutzend Picks angeschlossen haben und sowohl Matt Fitzpatrick als auch Bob MacIntyre die direkte Qualifikation geschafft haben. Der von Fitzpatrick auf der Zielgeraden verdrängte Tommy Fleetwood wird auch als Pick gesetzt sein. Ebenso dürfte sich Sepp Straka die beiden finalen Turniere entspannt angeschaut haben – der Österreicher hat mit seiner Teilnahme an der Tour Championship und seinen Auftritten in East Lake genug geleistet, um Donalds Aufmerksamkeit zu sichern. Und dahinter? Routiniers wie Shane Lowry und Justin Rose? Oder doch konsequent auf Jugend setzen und den Nachwuchs ins Stahlbad schicken und Rom bereits nutzen, um Spielerpotenzial für die nächste Dekade zu schmieden? Dann wären Yannik Paul, Adrian Meronk und Rasmus Højgaard die logische Wildcard-Wahl. Irgendwann kurz nach 15 Uhr heute (Live bei Sky Sports) sind diese Fragen beantwortet.

Planen PIF und PGA Tour den globalen Circuit?

Erwartbar und dennoch eine Sensation: Wie das britische Blatt „The Daily Mail“ erfahren haben will, planen die PGA Tour und der saudi-arabische Public Investment Fund PIF im Rahmen ihrer angestrebten, mit „NewCo“ umschriebenen Zusammenarbeit den Betrieb einer globalen Golfliga. Demnach sollen ab 2025 weltweit 18 Einladungs-Events für Spieler von der PGA Tour, von der DP World Tour und von der LIV Golf League stattfinden, die mit jeweils rund 20 Millionen Dollar dotiert sind. Zwölf der Turniere sollen in den USA stattfinden.

 

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USA gewinnen zum 40. Mal den Walker Cup

Passion und Tradition: Zum 49. Mal wurde am Wochenende der Walker Cup ausgetragen, das prestigereiche Kontinentalduell für männliche Amateurgolfer. Es war ein besonderes Event, weil seit der ersten offiziellen Austragung 1922 nunmehr ein Jahrhundert vergangen ist; und entsprechend erlesen war der Schauplatz: Die Teams von Großbritannien/Irland und die Titelverteidiger aus den USA trafen sich auf dem Old Course in St. Andrews. Wie man dort ein solch besonderes und denkwürdiges Ereignis begeht, zeigen diese Impressionen von der Eröffnung:

 

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Doch auch auf dem „heiligen Rasen“ im Home of Golf setzte sich die Überlegenheit der Amerikaner fort. Die Gastgeber hatten zwar am ersten Tag dominiert und eine Führung mit drei Punkten Vorsprung herausgespielt, aber gestern schlugen die Gäste um den Amateur-Weltranglisten-Ersten Gordon Sargent zurück, der alle seine vier Matches gewann, und gingen schließlich mit einem 14,5:11,5 zum 40. Mal als Sieger vom Platz. Der Walker Cup ist übrigens nach dem damals amtierenden USGA-Präsidenten George Herbert Walker benannt, dem Großvater beziehungsweise Urgroßvater der US-Präsidenten George H. W. Bush und George W. Bush.

 

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TGL bekommt Unterstützung aus Atlanta

Wachstum: Tiger Woods’ und Rory McIlroys Hallen-Golfspektakel Tomorrow Golf League (TGL) gedeiht prächtig. Mit TGL Atlanta gibt es jetzt ein drittes Patronat für eins der sechs Star-gespickten Dreier-Teams, die ab Januar 2024 zur weitgehend virtuellen Version von Turniergolf antreten. Dahinter steht Baumärkte-Milliardär Arthur Blank, mit seinem Sportunternehmen AMB Group unter anderem Eigner des American-Football-Teams Atlanta Falcons, Blank ist unter anderem Betreiber der Kette PGA Superstores und wurden bereits des Öfteren mit McIlroy und PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan gesichtet.

Eine weitere TGL-Erfolgsmeldung: Basketballstar Giannis Antetokounmpo (Milwaukee Bucks) und seine Brüder Thanasis, Kostas sowie Alex steigen als Investoren bei TGL Los Angeles ein, das Reddit-Gründer und Serena-Williams-Ehemann Alexis Ohanian mit seiner Frau und deren Schwester Venus Williams ins Leben gerufen hat. Ein weiteres TGL-Patronat existiert in San Francisco.

 

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Thomas Müllers Golfansage für Harry Kane

Platzhirsch: Wie war das noch mit der Tatsache, dass Neuzugang Harry Kane laut Handicap der beste Golfer der Bundesliga-Bayern ist. Münchens Fußball-Urgestein Thomas Müller hat da jüngst offenbar mal die Verhältnisse zurechtgerückt – oder wie ist diese Aussagen zu verstehen:

Olympiasieger lud zum Benefiz-Golfturnier

Golfen für einen guten Zweck: Christian Schenk war Zehnkampf-Olympiasieger in Seoul 1988. Nach dem Ende seiner aktiven Karriere kümmert sich der Rostocker mit großem Engagement im Bereich der Nachwuchsförderung sowie des Para-Sports und engagiert sich intensiv für Diversität und Inklusion. Gerade hat in Rostock zum zweiten Mal das von ihm initiierte „all inklusiv“-Festival (aiR-Festival) stattgefunden, ein dreitägiges Event für Menschen mit und ohne Behinderung. Und es wurde sogar Golf gespielt: Das Benefiz-Turnier, ebenfalls für Golfer mit und ohne Behinderung, fand auf der Anlage des Ostsee Golf Resort Wittenbeck statt; der Barerlös wurde vom Landesgolfverband Mecklenburg-Vorpommern aufgerundet und am Ende kamen 4.000 Euro zugunsten des OstseeHospiz in Neubukow zusammen.

Foto: Ex-Bundesliga-Torhüter Martin Pieckenhagen, Para-Golferin Kerstin Schulz und Zehnkampf-Recke Christian Schenk (v.l.). (Foto: aiR-Festival)

Golfer tötet Gans mit Schlägerhieben

Killergolfer: Im Putnam County Golf Course in Mahopac, eine Stunde nördlich von Manhattan, ist ein Golfer verhaftet und eingebuchtet worden, weil er eine Kanada-Gans tot geprügelt haben soll. Das Tier, auch hierzulande als invasive Art gut bekannt, war offenbar vorher nahe des 14. Lochs von einem Ball getroffen worden und benommen. Daraufhin schlug besagter Spieler mit einem Schläger so lange auf die Gans ein, bis sie verendete. Er muss sich nun wegen Tierquälerei verantworten.

 

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Förderer wollen von Finau Geld zurück

Juristische Probleme: Wie US-Medien berichten, könnten Tony Finau demnächst zwei millionenschwere Klageschriften ins Haus flattern. Demnach schuldet der sechsfache Tour-Sieger zwei Unternehmern die Rückzahlung von Fördergeldern am Anfang seiner Laufbahn und einen Anteil an den Profi-Einnahmen des heute 33-Jährigen. Molonai Hola und David Hunter fordern 1,1 Millionen Dollar zurück, mit denen Familie Finau sowie der damals 17-jährige Tony und dessen jüngerer Bruder Gipper unterstützt worden sein sollen. Außerdem geht es um jeweils 20 Prozent Provision an Finaus Karriere-Preisgeld von aktuell 37,3 Millionen Dollar.

Spielwiese für Erwachsene

Das Letzte: Das passt nach Las Vegas – in der „Stadt der Sünde“ (Sin City) eröffnet demnächst eine dreistöckige Minigolfanlage, die ausdrücklich nur Erwachsenen zugänglich sein soll. Der beziehungsreiche Name: Swingers. Wir ersparen uns weitere Andeutungen und Kommentare, wie etwa Wortspiele mit der Adresslage auf Las Vegas’ berühmtem „Strip“ …

 

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