Panorama

Emotionen, Triumphe und Tränen: Das bewegende Golfjahr 2023

24. Dez. 2023 von Max Hollweck in Köln, Deutschland

Ein Jahr voller Emotionen: Höhepunkte, Siege und bewegende Geschichten, die das Golfjahr 2023 unvergesslich machen. (Quelle: Getty)

Ein Jahr voller Emotionen: Höhepunkte, Siege und bewegende Geschichten, die das Golfjahr 2023 unvergesslich machen. (Quelle: Getty)

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Das Jahr 2023 im Golfsport war geprägt von menschlichen Geschichten, die über den Wettkampf hinausgingen. Von der Freude über die Geburt des ersten Sohnes von Brooks Koepka bis hin zu dem bewegenden Erfolg von Camilo Villegas nach dem tragischen Verlust seiner Tochter - der Golfsport offenbarte sich in diesem Jahr von seiner menschlichen und mitfühlenden Seite. Tauchen wir ein in die emotionalsten Augenblicke, die das Golfjahr 2023 geprägt haben.

Jubel auf der einen, Tränen auf der anderen Seite - Der Ryder Cup in Rom

Der Ryder Cup 2023 im Marco Simone Golf- und Country Club vor den Toren Rom war nicht nur der sportliche sondern auch der emotionale Höhepunkt des Jahres. Hunderttausende Fans sorgten für eine atemberaubende Stimmung und peitschten das europäische Team zu einem grandiosen Sieg. Shane Lowry ließ sich von der Atmosphäre anstecken und feierte einen Chip-in von Viktor Hovland am ersten Loch des Turniers so emotional wie den Sieg selber.

Die unvergleichliche Atmosphäre wurde auch bei einem Putt von Justin Rose spürbar. Der Engländer behielt am ersten Tag bei seinem Fourball Match die Nerven und verwandelte einen wichtigen Putt auf dem 18. Grün um die Partie auszugleichen. Dieser Gänsehaut-Moment ist eine der Situationen, für die Rose den Nicklaus-Jacklin für seinen Sportsgeist erhielt.

Auf den entscheidenden Punkt mussten die Europäer trotz großer Überlegenheit lange Zeit warten. Schließlich war es Tommy Fleetwood, der an Bahn 16 in seinem Match auf 2 auf stellte und damit gegen Rickie Fowler nicht mehr verlieren konnte. Dadurch sicherte er seinem Team den entscheidenden halben Punkt. Für die USA war es die siebte Niederlage in Folge auf europäischem Boden. Seit 1993 hat das oft favorisierte Team kein Auswärtsspiel mehr gewonnen. Am Ende gab es für die Fans und Spieler kein Halten mehr und eine Partynacht begann, die bis in die frühen Morgenstunden nicht enden sollte.

So schön der Sieg für die Europäer war, so bitter war das Ryder Cup Erlebnis für die Amerikaner. Schon nach der haushohen Führung der Europäer am ersten Tag, war der Druck auf die amerikanischen Spieler groß. Als dann in der dritten Session am Samstagvormittag die Skandinavier Viktor Hovland und Ludvig Aberg die US-Stars Scottie Scheffler und Brooks Koepka regelrecht abfertigten, brachen Dämme. Im höchsten Foursome-Sieg in der Geschichte des traditionsreichen Kontinentalvergleichs war das Duell bei neun Schlägen Vorsprung bereits nach elf Bahnen entschieden. Die heftige Demütigung setzte vor allem Superstar Scheffler mächtig zu, der seine Tränen im Anschluss nicht mehr zurückhalten konnte und von Ehefrau Meredith getröstet werden musste.

Auch nach dem Ryder Cup gab es sowohl fröhliche als auch tragische Ereignisse. Zunächst nutzte Patrick Cantlay die Reise in die ewige Stadt und heiratete im Anschluss des Turniers seine Partnerin Nikki Guidish. Nur einen Tag später kam es dann zu einem Großbrand auf dem Gelände des Marco Simone Golf- und Country Club bei dem das gesamte Hospitality Zelt niederbrannte. Der Brand nach dem Ryder Cup war nicht der Erste im Jahr 2023. Schon im Januar hatte es im Golfclub Hamburg Wendlohe einen Großbrand gegeben, bei dem ein Schaden in Höhe von einer Millionen Euro entstanden war.

Nachwuchs im Hause Koepka

Widmen wir uns aber wieder erfreulicheren Themen. Zum Beispiel der Geburt des kleinen Crew Koepka, dem ersten Sprössling des fünffachen Majorsiegers Brooks Koepka und seiner Ehefrau Jena Sims. Das Ehepaar begrüßten ihren Sohn am 27. Juli, sechs Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin. Sowohl Mutter als auch Sohn waren allerdings wohl auf, sodass Brooks Koepka bereits eine Woche nach der Geburt wieder auf dem Golfplatz stand.

 

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Die emotionalsten Siege des Jahres

Viele verschiedene Spieler haben es dieses Jahr geschafft ein Turnier für sich zu entscheiden. Manche haben zum ersten Mal überhaupt ein Profievent gewonnen, andere haben weitere Trophäen ihrer Sammlung hinzugefügt. Zwei Siege sind uns aber besonders in Erinnerung geblieben, da sie uns zutiefst berührt haben. Anfang November gewann Erik van Rooyen erst das zweite Turnier in seiner zehnjährigen Profikarriere und widmete den Sieg seinem krebskranken Freund Jon Trasamar. "Man stellt sich vor, dass man voller Euphorie ist und einfach nur ekstatisch, aber ich war einfach nur gefühllos", zitiert die Agentur AP van Rooyen. Im Anschluss verzichtete der Südafrikaner auf die Teilnahme an den restlichen Turnieren der Fall Series und verbrachte die Zeit mit seinem kranken Freund.

Nur eine Woche nach van Rooyen Sieg, feierte der Kolumbianer Camilo Villegas einen ähnlich emotionalen Triumph. Villegas verlor im Jahr 2020 seine Tochter Mia im Alter von nur 22 Monaten. Die kleine Mia litt an einem schweren Gehirn- und Wirbelsäulentumor. Einen Monat später kehrte Villegas auf die Tour zurück. "Mia ist physisch nicht hier bei uns, aber sie wird für immer in unseren Herzen bleiben", so der Kolumbianer damals in einem emotionalen Interview.

Mehr als drei Jahre später gewann Villegas zum ersten Mal nach dem Tod seiner Tochter wieder auf der PGA Tour. Für den Kolumbianer war es bereits der fünfte Titel auf der Tour. Sein letzter Sieg liegt allerdings neun Jahre zurück. "Es ist gerade schwer in Worte zu fassen", sagte er beim Interview kurz nach dem letzten Putt. "Was für eine Achterbahnfahrt! Ich liebe dieses Spiel. Dieses Spiel hat mir so viel Gutes gegeben und zwischendurch tritt es dir in den Hintern." Villegas hatte in den letzten Jahre immer wieder seine Tour-Karte verloren und auch diese Saison nur elf Starts auf der PGA Tour bekommen. "Ich habe meine Kleine da oben, die schaut zu", erinnerte er an Mia. Seit Dezember 2022 sind Villegas und seine Frau zum zweiten Mal Eltern.

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