Die Genesis Scottish Open, eines der Flaggschiff-Turniere der DP World Tour, biegt auf die Zielgerade fürs Wochenende ein – und für einige deutschsprachige Spieler bleibt die Hoffnung auf ein Topergebnis bestehen. Vor allem Matti Schmid bringt sich mit einer starken zweiten Runde in Stellung: Nach seiner 65 zum Auftakt lässt er am Freitag eine solide 68 (-2) folgen und liegt zur Halbzeit bei sieben unter Par. Auch Yannik Paul, der eine 66 (-4) ins Clubhaus bringt, und Sepp Straka, der mit einer 69 (-1) weiter in Reichweite zur Spitze bleibt, sichern sich ihre Plätze im Leaderboard. Für drei weitere deutschsprachige Spieler ist das Turnier hingegen bereits beendet.
Schmid mit kontrollierter Runde auf der DP World Tour
Matti Schmid hat auch in Runde zwei der Genesis Scottish Open auf der DP World Tour ein klares Zeichen gesetzt: Wer das Grün trifft und puttet wie ein Uhrwerk, bleibt oben dabei. Der Start auf Loch 1 – Par, solide – war noch Routine. Auf Loch 2 wird es zum ersten Mal knifflig: Aus dem Fairwaybunker gelingt ihm nur ein kurzer Schlag in den Fairway, der Approach bleibt lang, und nach einem knapp verpassten Putt aus knapp acht Metern steht das erste Bogey auf der Scorekarte. Das Tap-In zum Bogey bleibt der einzige 3-Putt des Tages. Doch Schmid reagiert sofort. Auf dem langen Par-5 der 3 locht er nach einem Pitch aus dem Rough auf circa sieben Zentimeter zum Birdie ein. Richtig Fahrt nahm die Runde auf den Löchern 4 bis 6 auf: Ein gelochter Putt aus über acht Metern, ein präziser Pitch und ein sicherer knapp 5 Meter Putt – drei Birdies in Folge.
Auf Loch 7 wird die einzige Schwäche des Tages sichtbar: der Bunker. Die Annäherung aus dem Rough landet im Sand, und auch der anschließende Schlag bleibt mit dreieinhalb Meter zu weit weg vom Loch. Wieder kein Sand Save – der zweite Bogey nach Bunkerbesuch. Die letzten beiden Löcher der Front Nine spielt Schmid souverän mit zwei Pars.
Auf den Back Nine der DP World Tour bleibt Schmid weiter stabil. Auf Loch 10 bringt er sich mit zwei langen Schlägen in gute Position, der dritte liegt bei knapp sieben Zentimeter – Birdie. Dann wieder eine fast identische Szene auf Loch 11: Der Approach landet im Grünbunker, der Sand Save misslingt, Bogey. Danach: Pars in Serie. Egal ob Vier-Meter-Putt oder Chip auf unter 40 Zentimeter – Schmid ließ nichts mehr liegen. Mit gesamt sieben unter Par liegt er vor dem Moving Day auf T6 gut im Rennen bei der DP World Tour.
Sepp Straka: Eagle auf der 16 hält ihn in den Top Ten
Mit der Führung im Rücken ging Sepp Straka in den Freitag – und startete ruhig. Pars dominierten die Front Nine, ein Birdie auf der 5, ein Bogey auf der 7. Das Spiel pendelte. Erst die Back Nine brachte wieder Bewegung auf die Scorekarte. Das Par 5 der 10 ließ er noch aus, an der 11 verpasste er das Par nach verfehltem Up-and-Down aus dem Sand. Doch dann kam die 16. Nach 310 Metern vom Tee landete der zweite Schlag auf dem Grün – Straka versenkte den knapp Fünf-Meter-Putt zum Eagle. Der abschließende Bogey auf der 18 verhinderte ein noch besseres Ergebnis. Dennoch bleibt Straka im Rennen der DP World Tour in Reichweite der Spitze auf T6.
Yannik Paul nutzt Birdiechancen konsequent
Yannik Paul blieb auf seiner Runde nahezu fehlerfrei – und schob sich mit einer 66 leise unter die besten 15. Der Auftakt auf den Back Nine beginnt mit einem Birdie auf der 10, auf der 13 folgt der nächste Treffer. Auch auf der 16 lochte er aus kurzer Distanz zum Birdie – das kurze Spiel war dabei durchgehend stabil und schon ist er bei -3. Auf den ersten neun Löchern geht es ähnlich weiter. Am Par 5 der 3 reicht ein starker Approach für ein Tap-In, auf der 5 folgt Birdie Nummer fünf. Auffällig dabei: Die Birdieputts sind kurz, meist unter fünf Fuß – das spricht für präzise Annäherungen. Sein einziges Bogey kassiert Paul auf dem Schlussloch – das Par 3 der 9 spielt sich am Freitag schwierig. Doch auch mit dem kleinen Rückschlag steht am Ende eine 66 (-4) auf der Karte. Mit -6 geht er als 13. ins Wochenende.
Siem stabilisiert sich spät
Auch Marcel Siem steht am Wochenende auf der Scorekarte. Zwar kommt er am Freitag nicht mehr an seine starke Auftaktrunde heran, doch mit der 71 (+1) und gesamt -4 ist er weiter gut im Rennen. Zwei Birdies auf den ersten neun Löchern gleichen frühe Bogeys aus, der Rest ist solides Par-Golf.
Marcel Schneider erwischte einen schwachen Tag. Ohne Birdie auf den Front Nine und mit vier Bogeys fiel er mit einer 74 (+4) klar zurück. Nicolai von Dellingshausen hingegen zeigte auf der zweiten Platzhälfte, dass mehr in ihm steckt: vier Birdies, darunter ein sehenswerter Chip-in auf der 17. Doch drei Fehler auf den Front Nine verhinderten die Wende. Mit Even Par für den Tag und +5 insgesamt bleibt auch für ihn das Wochenende der DP World Tour außer Reichweite. Auch für den Österreicher Bernd Wiesberger ist das Turnier vorbei. Wiesberger startete zwar stark mit fünf Birdies auf den ersten neun, konnte den Schwung aber nicht aufrechterhalten und fiel mit vier Bogeys auf den Back Nine aus dem Rennen.
Gotterup mit Platzrekord an die Spitze
Ganz vorne zieht Chris Gotterup davon. Der Amerikaner spielt eine bogeyfreie 61 (-9), stellt dabei den Platzrekord im Renaissance Club ein und führt mit insgesamt -11 das Feld der DP World Tour an. Mit zwei Schlägen Vorsprung auf den Engländer Harry Hall geht er ins Wochenende.