BMW International Open

DP World Tour: Schmid und Schneider brillieren nach Wetterchaos

04. Jul. 2025 von Laura Gailus in Eichenried bei München, Deutschland

Matti Schmid und Marcel Schneider während der zweiten Runde der BMW International Open. (Fotos: Getty)

Matti Schmid und Marcel Schneider während der zweiten Runde der BMW International Open. (Fotos: Getty)

Der zweite Tag der DP World Tour begann alles andere als planmäßig. Gewitter und Regen sorgten am Vormittag für knapp zwei Stunden Verzögerung, doch kaum waren die Bedingungen wieder stabil, purzelten die Birdies – und es hagelte tiefe Scores. Der weiche Untergrund und kaum Wind boten den Profis gute Voraussetzungen; es hagelte Birdies, Eagles, sogar ein Hole-in-One – das Leaderboard geriet ordentlich in Bewegung. Mittendrin: Schmid und Schneider mit fehlerfreien Back Nines und ein deutscher Amateur, der es den beiden gleichtut.

Bryant übernimmt mit Ass das Kommando auf der DP World Tour

Angeführt wird das Feld aktuell von Davis Bryant, der mit elf unter Par nach zwei Tagen die alleinige Führung bei der DP World Tour übernommen hat – vor allem dank seines Hole-in-One auf der zwölften Bahn. Der Schlag aus über 150 Metern ging direkt ins Loch. Bryant hatte den Tag mit einem Bogey begonnen, fing sich aber mit vier Birdies auf den Front Nine. Auf den zweiten neun Löchern kamen drei weitere Birdies und ein Eagle dazu – am Ende stand er mit einer 65 und insgesamt elf unter Par an der Spitze der DP World Tour.

Schmid findet auf der Back Nine den Rhythmus

Matti Schmid hatte auch einen ruhigen Beginn. Auf den ersten drei Löchern ließ er sich Zeit, bevor er auf Bahn 4 das Tempo anzog. Da legte er sich den Ball aus knapp 100 Metern bis auf knapp zwei Meter an die Fahne – Birdie. An der Fünf war der Weg noch kürzer: Der Pitch kam auf rund 40 Zentimeter zum Stehen, Tap-In, nächstes Birdie. Der kleine Dämpfer kam auf der Sieben, wo er aus dem Bunker nicht ganz sauber rauskam und so das Up and Down nicht notieren konnte und das Bogey verzeichnete. „Zwischendurch vielleicht ein bisschen unglücklich, sogar 6, 7, 8, 9“, fasste Schmid später zusammen, „aber dann eigentlich, muss ich sagen, ein gutes Mindset an den Tag gebracht.“ Mit einem Score von eins unter Par ging es auf die zweiten neun Löcher der DP World Tour Runde, die er dann fehlerfrei meisterte.Nach einem Par auf der Zehn kam der Moment des Tages: Der Abschlag auf dem Par 5 der elften Bahn kam mit ordentlich Länge, der zweite Schlag landete dann aus 200 Metern nur wenige Meter neben dem Loch. Schmid lochte – Eagle. Damit spielte er sich aus der projizierten Cut-Zone raus und gab nochmal Gas. „Der Eagle hat natürlich geholfen“, bestätigte er. „Gerade wenn man weiß, man braucht eine gute Runde, weil es geht um den Cut … tut natürlich sehr gut. Ich meine, das Teilnehmerfeld ist ziemlich eng zusammen. Deswegen waren die Back Nine schon sehr hilfreich, sich weiter nach vorne zu arbeiten.“ Zwei Löcher später das nächste Highlight: Birdie auf der 12 nach einem gut getimten Abschlag auf drei Meter. Auch auf der 14 passte der lange Putt. Den Abschluss setzte er auf der 18, als sein Ball nach einem starken dritten Schlag nur vier Zentimeter vom Loch entfernt liegen blieb – Tap-In. Damit lag Schmid bei sechs unter für den Tag auf T15. Mit Blick auf die Wochenendrunden gab er sich fokussiert: „Genauso weitermachen wie jetzt den Back Nine.“

Schneider mit fehlerfreien zweiten Neun

Marcel Schneider stand Schmid in der zweiten Runde der BMW International Open in kaum was nach. Zwar startete er mit einem Bogey, doch das konterte er schnell mit vier Birdies in Folge – eine Phase, in der vor allem seine Annäherungen punktgenau und der Putter heiß wurde. „Der Putter ist extrem heiß gelaufen zwischendurch“, erklärte Schneider nach der Runde. „Insofern waren die Schläge auch besser. Immer noch nicht, dass ich sage, es war jetzt ten out of ten – aber insgesamt bin ich zufrieden.“ Auf dem Par 4 der dritten Bahn traf er das Grün und lochte aus gut fünf Metern. Die nächste Fahne an der 4 lag bei knapp sechs Metern, auch hier fiel der Putt. Auf der 5 kam er mit dem Pitch auf rund zwei Meter ans Loch – und wieder saß der Birdieputt. „Wenn man früh in der Runde vier Birdies hintereinander macht, gibt einem das natürlich Selbstvertrauen“, so Schneider. „Das schiebt natürlich mächtig an. Ich hatte das Gefühl, ich habe sehr gut die Grüns im Griff gehabt – was das Lesen betrifft, auch das Speed war gut.“

Auf der Acht kassierte er dann einen Schlagverlust aus dem Bunker, brachte aber ein Zwischenresultat von zwei unter Par in den Turn. Auf den Back Nine präsentierte sich Schneider absolut stabil. Keine Schlagverluste, dafür zwei Birdies – eines davon auf der Elf nach einem langen Approach und einem Putt aus knapp zwei Metern, das andere auf der Sechzehn – und jede Menge Kontrolle brachten ihm eine 68 auf die Scorekarte. Damit liegt er auf dem gleichen Platz wie Schmid. „Ich wusste, ich muss nur Grüns treffen, dann muss ich geduldig bleiben – und dann schon Putts rein gehen“, erklärte Schneider seine Strategie. Für das Wochenende gibt er sich optimistisch: „Mein Plan ist natürlich weiterhin gut zu spielen, zu attackieren, viele Grüns zu treffen. Mir liegen die Grüns. Loch für Loch angehen – und mal gucken, wo es hinreicht.“

Wiedemeyer spielt sich als Amateur mit fehlerfreien Front Nine nach vorn

Tim Wiedemeyer, 20 Jahre alt und als Amateur im Feld der DP World Tour unterwegs, zeigte auf seiner zweiten Runde ein bemerkenswert stabiles Spiel. Er startete auf den Back Nine mit einem Birdie auf der 11, wo er den Ball nach einem 190-Meter-Schlag und einem Up and Down aus über 13 Metern sicher zum Birdie lochte. Bis auf ein Bogey auf der 17 spielte er die ersten neun Löcher mit kontrollierten Pars und einem weiteren Schlaggewinn auf der 18, wo er aus dem Rough zum Green pitchte und den 4-Meter-Putt verwandelte. Zum Turn liegt er dann bei eins unter Par.

Die Front Nine absolvierte Wiedemeyer anschließend ohne Fehler. Gleich auf der Eins eröffnete er mit einem Birdie, das er sich nach einem Eisen auf knapp drei Meter sicherte. Zwei weitere Birdies auf den Löchern 3 und 5 folgten, jeweils nach Annäherungen aus unter zwei Metern. Auf der Sechs verwandelte er einen langen Putt nach einem Schlag aus rund 27 Fuß zum vierten Birdie der zweiten Neun. Auch auf Loch 7 punktete er erneut – sein Pitch ließ nur noch einen kurzen Putt übrig. Mit insgesamt 66 Schlägen stellte er wie Schmid und Siem den mit besten deutschen Tageswert auf und platzierte sich bei sechs unter Par auf gleicher Höhe wie Schneider und Schmid im Feld der DP World Tour.

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