Mit einer dichten deutschen Beteiligung ist die DP World Tour in München-Eichenried in ihre 36. Auflage gestartet. Zum Auftakt der BMW International Open präsentierten sich gleich mehrere deutschsprachige Spieler in starker Form. Matthias Schwab setzte mit einer 69 ein frühes Ausrufezeichen, während Martin Kaymer, Marcel Schneider und Marcel Siem mit Runden unter oder um Par solide in das Heimturnier fanden.
Matthias Schwab mit Birdie-Serie zum Auftakt der DP World Tour
Mit einer der ersten Startzeiten des Tages ging Matthias Schwab bei der BMW International Open auf die Runde – und nutzte die ruhigen Morgenstunden für eine seiner besten Vorstellungen der Saison. Zwar ging es mit einem Bogey an der 10 etwas holprig los, doch schon an der 11 glich er das schnell wieder aus mit einem Birdie. Von da aus lief es dann runder – bis zur 17 blieb es ruhig auf der Scorekarte, dort dann der nächste Ausrutscher – ein Dreiputt-Bogey. Doch wie schon zuvor konterte Schwab sofort: sauberes Up and Down Birdie auf der 18, zurück mit Even Par auf die Front Nine ab und da ging es dann richtig los. Ein Birdie auf der 2, ein Chip-in aus dem Bunker auf der 4, noch zwei weitere Birdies auf der 5 und 6 und plötzlich war Schwab ganz vorne mit dabei. "Ich war noch acht Löcher plus eins und hab eigentlich ganz okay gespielt vom Gefühl her. Dann habe ich mein neuntes Loch gebirdiet, dann mein elftes, zwölftes, dreizehntes Loch, also ich war dann ziemlich gut im Flow. Und das hat auch Spaß gemacht." Ein missglückter Abschlag auf der 8 sorgte für das letzte Bogey des Tages – am Ende stand eine 69 (-3) auf der Karte. "Oft war schon die erste Runde ziemlich schlecht. Deswegen bin ich umso happier, dass heute der Start gut verlaufen ist. Und natürlich hoffe ich darauf aufbauen zu können."
Schneider und Kaymer in Lauerstellung
Auch Marcel Schneider erwischte einen guten Tag. Auf seinen ersten Neun, der Back Nine, war er ruhig unterwegs, sammelte zwei Birdies ein, ließ aber auf der 17 nach verpasstem Sand Save einen Schlag liegen. Doch auch bei ihm brachte ein starkes Finish die Wende: Auf der 5 Birdie, auf der 6 packte er dann den Highlight-Schlag des Tages aus: Chip-In zum Eagle aus knapp 23 Metern. "Ehrlich gesagt vom Ergebnis her lief es ganz gut, aber vom Spielen her war ich nicht ganz so zufrieden. Ich bin gut weggekommen, so wie ich gespielt habe. " Zum Eagle meinte Schneider dann im nachhinein: "Auf der sechs habe ich, muss ich leider zugeben, extrem viel Glück gehabt. Ich habe mich da irgendwie den Wind falsch eingeschätzt, da war der Schlag viel zu lang. Ich habe dann einen TV-Tower getroffen und von da ist zurückgesprungen und dann eingechippt Also da lief viel für mich. Nehme ich natürlich gerne mit, aber ja, das war ein bisschen glücklich. "
Auch Martin Kaymer unterschrieb eine 70. Der gebürtige Düsseldorfer legte gleich mit einem Birdie auf dem ersten Loch los, bevor er dann direkt am nächsten Loch einen Bogey spielte, auf der 7 noch einen hinterher. Aber der ehemalige Major-Sieger arbeitete sich Stück für Stück nach vorne. Auf der 8 gelang ihm ein Sandy Birdie aus dem Grünbunker, auf den zweiten Neun holte er sich noch drei weitere Birdies – unter anderem zum Abschluss auf der 18 nach einem feinen Wedge – und kam trotz Dämpfer auf der 11 mit 70 Schlägen ins Clubhaus. "Es macht Spaß mit den beiden zu spielen [Siem und von Dellingshausen], bin zufrieden, super Tag gehabt. Morgen nochmal, vielleicht mit einer sechs vorne, wir alle drei."
Siem holt mit starkem Finish auf
Marcel Siem hatte einen unruhigen Tag auf dem Platz, auf den ersten Neun gab es frühe Bogeys mit einem Birdie auf der 6 zum Ausgleich. Auf der Back Nine wieder der Start mit einem Bogey, Ausgleich auf der 12, Bogey Doppelpack auf den Löchern danach. Im Finish zog der 40-Jährige nochmal an: Birdies auf der 15 und 17, und dann ein Eagle auf der 18 zum Abschluss. Der Ball lag nach einem präzisen zweiten Schlag knapp vier Meter am Loch, der Putt fiel – und Siem rettete sich mit 71 ins Clubhaus. "Aufgeben tu ich nie. Ein harter Tag da draußen, irgendwie hat gefühlt gar nicht funktioniert. irgendwie hat es gar nicht funktioniert, gefühlt die Zahlen, wenn man da so ein Dreiviertel-Dinger reinhaut. Ich habe selten eine gute Zahl gehabt mit den Wedges, echt schlechte Golfschläge gemacht, zwischendurch auch mal einen Schreckschuss im Bunker gehabt, schlecht gedrived. Das Finish am Ende, das ist natürlich super. So bin ich noch im Turnier, zwischendurch sah es aus, als müsste ich morgen richtig tief schießen um überhaupt den Cut zu schaffen. Ich habe ja gesagt, was ich vorhabe diese Woche, jetzt haben wir noch eine kleine Chance und ich bin natürlich sehr, sehr happy."
Doppelbogey für von Dellingshausen bremst Flow
Bis zum Par 5 der 14 sah Nicolai von Dellingshausens Runde vielversprechend aus. Zwei Birdies, kaum Fehler, solides Golf und im Anschluss an die Spitze des Leaderboards. Doch dann kam die Annäherung auf der 14; erst ins Gebüsch, dann folgte ein Strafschlag, ein Trip durch den Bunker, noch ein Fehler – am Ende stand ein Doppelbogey auf der Scorekarte. Danach folgte noch ein weiteres Bogey, und plötzlich war die Runde über Par. Die 74 (+2) tut weh – um Kaymer zu zitieren: "Nikolai hat von uns allen drein am besten gespielt. Ein Loch war zwar Mist, aber er hat am besten gespielt."
Fünf Spieler teilen Führung nach Runde eins
An der Spitze des Leaderboards der DP World Tour in München herrscht nach dem ersten Tag dichtes Gedränge. Marco Penge, Gavin Green, Wenyi Ding, Darius van Driel und Ugo Coussaud teilen sich mit jeweils fünf unter Par die Führung. Penge und Green zeigten auf ihrer Runde wechselhafte, aber birdiereiche Leistungen, während Coussaud mit einer fehlerfreien 67 die sauberste Karte des Tages ins Clubhaus brachte. Insgesamt liegen 18 Spieler nur zwei Schläge hinter dem Führungsquintett – darunter auch Matthias Schwab