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Favoritencheck der British Open 2025: Wer spielt sich ins Rampenlicht?

15. Jul. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Der Favoritencheck der British Open 2025. (Foto: Getty)

Der Favoritencheck der British Open 2025. (Foto: Getty)

Sechs Jahre ist es her, dass sich Shane Lowry mit einem beeindruckenden Sieg in Royal Portrush zum „Champion Golfer of the Year“ krönte. Jetzt ist der Traditionskurs in Nordirland zurück im Rampenlicht – und das Setup hat sich kaum verändert: 6.749 Meter, Par 71, enge Fairways, windanfällig und alles andere als vorhersehbar. Die British Open 2025 wird zur Herausforderung für alle, die glauben, das Spiel im Griff zu haben. Der Wind weht unregelmäßig, das Rough ist dicht, und an Loch 11 und 14 kann selbst ein routinierter Profi ins Straucheln geraten. Wer kann sich bei diesem Kampf um den Claret Jug zum Sieger krönen? Der Favoritencheck.

McIlroy daheim, Scheffler in Serie: Die British Open 2025

Rory McIlroy und Royal Portrush – da war doch was. 2019 schied der Nordire beim Heimspiel nach einem katastrophalen Auftakt früh aus. Sechs Jahre später ist die Ausgangslage eine ganz andere: Masters-Sieger, starke Wochen hinter sich, zuletzt Zweiter beim Scottish Open. Der Kurs ist bekannt, das Publikum auf seiner Seite, die Zahlen stimmen. Die British Open 2025 ist für McIlroy mehr als nur ein Heimspiel – es ist die Chance, ein unvollendetes Kapitel zu beenden.

An seiner Seite in der Favoritenrolle: Scottie Scheffler. Keine Schlagzeilen, keine Show – einfach beständig stark. Drei Siege in dieser Saison, dazu zehn Top-10s am Stück, darunter beim Masters, der PGA Championship und der US Open. Bei der Scottish Open letzte Woche wieder vorne mit dabei. Wer auf Zahlen steht, landet bei ihm. Bestwerte in fast allen statistischen Kategorien, der Mann ist schlicht konstant. Und wer Majorform sucht, sowieso.

Die üblichen Verdächtigen: Rahm, Schauffele, Fleetwood

Jon Rahm hat sich für das letzte Major des Jahres einiges vorgenommen. Der Spanier spielte sich 2025 solide durch die großen Turniere: T14 beim Masters, T8 bei der PGA, T7 bei der U.S. Open. Seine Bilanz bei der Open ist ebenfalls stabil – dreimal in Folge unter den Top 7, dazu ein T11 in Portrush 2019. Rahm kennt die Links-Bedingungen, hat in Irland bereits gewonnen und wirkt spielerisch auf den Punkt vorbereitet.

Xander Schauffele kommt als Titelverteidiger nach Portrush. Im letzten Jahr holte er in Royal Troon sein erstes Claret Jug, jetzt will er es wiederholen – das wäre ein Kunststück, das seit Tiger Woods kaum jemand geschafft hat. Schauffele war beim Scottish Open stark mit den Eisen, wurde Achter. Seine Bilanz bei Majors ist beeindruckend konstant: 16 Top-10s in 33 Starts. Die British Open 2025 passt in diesen Rhythmus.

Tommy Fleetwood kennt den Kurs wie seine Westentasche. 2019 beendete er die Open als Zweiter – hinter Lowry, aber mit Abstand zum Rest. Auch in diesem Jahr zeigt er Konstanz: fünf Top-10s, stark in den Tee-to-Green-Werten. Fleetwood ist keiner für viele Worte, aber bei der British Open 2025 gehört er wieder zum Kreis der Spieler, die sich auf diesen Stil Golf bestens eingestellt haben.

Schmid, Jäger und Straka: Das DACH-Trio bei der British Open 2025

Es war knapp, aber Matti Schmid hat es geschafft. Über seinen 17. Platz bei der Scottish Open qualifizierte sich der Regensburger in letzter Minute für die British Open 2025. Sein letzter Start in Portrush liegt genau sechs Jahre zurück – damals als Amateur. Heute bringt er Form mit: Top 10 bei der BMW International Open, solide Leistungen auf der DP World Tour. Schmid ist in guter Verfassung, kennt den Kurs, kennt das Wetter, und ist bereit für seinen ersten Major-Auftritt als Profi.

Stephan Jäger ist der zweite Deutsche im Feld. Auf der PGA Tour ist er längst etabliert, bei Majors fehlte ihm zuletzt noch das richtige Timing. Für Portrush bringt er eine grundsolide Ausgangsbasis mit – keine Ausreißer, kein Drama. Wenn er gut startet, ist der Cut machbar.

Sepp Straka rundet das Trio ab – und bringt dabei die mit Abstand stärkste Saison der drei mit. 2023 wurde er bei der Open Zweiter, 2025 zählt er mit zwölf Top-15-Ergebnissen bereits früh zum Kreis der auffälligsten Spieler, dazu der Sprung in die Top 10 der Weltrangliste.Bei der Scottish Open belegte er zuletzt Platz sieben. In fast allen relevanten Kategorien – von Annäherungen bis Scoring – gehört er zu den Besten auf der PGA Tour.

Lowry auf vertrautem Terrain, DeChambeau mit Power, Åberg mit Potenzial

2019 war Shane Lowry der Held von Portrush – Sieg mit sechs Schlägen Vorsprung, tosende Fans, historische Atmosphäre. Seither ist viel passiert, aber sein Spiel funktioniert noch immer. Lowry kennt die Bedingungen, den Wind, das Rough, den Rhythmus. Auch wenn die letzten Wochen nicht spektakulär waren: Bei der British Open 2025 zählt er wieder zu den Namen, die auf diesem Kurs bestehen können.

Bryson DeChambeau bringt wie immer seinen eigenen Stil mit – viel Analyse, viel Power, wenig Kompromiss. In diesem Jahr hat er mit starken Major-Ergebnissen (T5 Masters, T2 PGA) bewiesen, dass sein Spiel auch auf schwierigem Terrain funktioniert. 2019 flog er in Portrush noch früh raus. Diesmal kommt er vorbereitet – und mit etwas mehr Gefühl im kurzen Spiel.

Ludvig Åberg gehört zu den Spielern, bei denen man aufblinkt, wenn es um „nächster großer Durchbruch“ geht. Der Schwede war Achter in Schottland, zuvor aber mit durchwachsenen Major-Ergebnissen. Die British Open 2025 ist erneut ein Härtetest. Sein Spiel passt grundsätzlich zu Links-Plätzen – ob das auch in Portrush reicht, zeigt sich ab Donnerstag.

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