Back Nine

Bryson DeChambeau „speckt“ ab: „Der Muskelaufbau hat mich krank gemacht“

21. Nov. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Bryson DeChambeau erzählt in einem Podcast von den Schattenseiten seiner "Hulk-Transformation". (Foto: Getty)

Bryson DeChambeau erzählt in einem Podcast von den Schattenseiten seiner "Hulk-Transformation". (Foto: Getty)

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Es musste so kommen: Als Bryson DeChambeau mit völlig veränderter Statur aus dem Corona-Shutdown zurückkehrte, da staunten die Experten, Laien wunderten sich und an dieser Stelle wurde die Transformation des Texaners zum „Hulk“ mit dem einen oder anderen thematisch ähnlichen Hollywood-Streifen verglichen, in denen die Selbstexperimente des Hauptdarstellers auch selten gut ausgingen. BDC, der insgesamt 23 Kilogramm zugelegt hatte und jeden Tag über 3.500 Kalorien verputzen musste um das zu halten, erging es kaum anders. Doch der rapide Aufbau an Körper- und Muskelmasse sowie das damit verbundene brutale Training zur Erhöhung der Schwung- und Schlägerkopfgeschwindigkeit und zur Realisierung irrsinniger Schlagweiten hätten ihn krank gemacht, bekannte der US-Open-Champion von 2020 jetzt in einem Podcast-Interview. „Ich hatte enorme Stimmungsschwankungen und mein ganzer Körper war eine einzige Entzündung“, erzählte er. „Ich habe Dinge gegessen, die nicht gut für mich waren und auf die ich sehr empfindlich reagiert habe. Schließlich kam ich an den Punkt, an dem es ein bisschen zu viel war. Ich habe mich fast anderthalb Jahre lang falsch ernährt und bereue das sehr. Ich fühlte mich allmählich komisch, mein Darm war völlig durcheinander. Also habe ich mich komplett gesund ernährt und einen Ernährungsberater aufgesucht.“

Das ist ja mal ein überraschender Sinneswandel. Viele hatten spekuliert, dass der Körper des 29-Jährigen derartige Radikalität nicht lange mitmachen würde; DeChambeaus Verletzungsanfälligkeiten waren ein erstes Signal. „Ich habe schreckliches Golf gespielt, mein Spiel hatte allenfalls C-Niveau“, sagt er selbst. Und wo er früher noch seiner Metamorphose das Wort geredet hatte, klingt heute auf einmal alles anders: „Werden Sie auf gesunde Weise stärker. Lassen Sie ihre Blutwerte analysieren und finden Sie heraus, was für Ihren Körper am besten geeignet ist, um an Größe und Kraft zu gewinnen.“ Ach was …

Schauffele: Keine Gespräche mit LIV Golf

Klartext: Xander Schauffele lässt den Insider-Anmerkungen deutliche Worte folgen. Schon lange wurde kolportiert, dass an dem angeblichen Wechsel des Olympiasiegers – und auch an einem Seitenwechsel seines kongenialen Ryder-Cup-Partners Patrick Cantlay – zu LIV Golf nichts dran sei, jetzt bestätigte der 29-Jährige das: „Ich habe keinen Schimmer, woher solche Gerüchte über mich und Pat kommen. Ich habe auch erst davon erfahren, als mir immer mehr Freunde entsprechende Textnachrichten schickten und nachfragten und musste erstmal googeln, was da los war“, sagte Schauffele im Gespräch mit dem Portal „No Laying Up“. „Also sage ich noch mal, was ich allen gesagt habe: Ich habe mit niemandem [von LIV] gesprochen

Pelley schaltet sich in OWGR-Debatte ein

Treffer: Der indirekt ausgetragene Disput um die Sinnhaftigkeit der Reform des Official World Golf Ranking (OWGR) zwischen Jon Rahm und Rory McIlroy zeigt Wirkung – zumal die beiden sich gestern auch noch das Rampenlicht der DP World Tour Championship teilten. Da fand es Keith Pelley, Chef der European Tour Group und der DP World Tour, offenbar angeraten, sich in die Diskussion einzuschalten. Gegenüber „Sky Sports“ verteidigte der Kanadier in Dubai das neue Weltranglisten-System, das nicht mehr die reine Feldstärke berücksichtig, sondern Turniere und die teilnehmenden Spieler anhand von Statistiken ins Verhältnis setzt. Die umfassenden Untersuchungen hätten ergeben, „dass die Rangliste [in ihrer bisherigen Form] nicht die tatsächliche Leistung der Spieler weltweit widerspiegeln“, sagte Pelley. Und bei jedem neuen System müsse man evaluieren, modifizieren und optimieren: „Daher werden wir diese Gespräche bei der nächsten Sitzung des OWGR-Direktoriums führen und auch die Argumente von Jon und von Rory, mit denen ich lange gesprochen habe, in unsere Betrachtungen einbeziehen.“

Wichtiger Sponsor schimpft über LPGA

Unmut: Die LPGA hat zwar soeben ein Rekordpreisgeld für die kommenden Spielzeit vermeldet, doch auf der anderen Seite dürfte Commissioner Mollie Marcoux Samaan gerade alle Hände voll zu tun haben, einen frustrierten, ja verärgerten, andererseits enorm wichtigen Sponsor zu besänftigen. Terry Duffy, Chef der CME Group, die als Titelsponsor das Saisonfinale im Tiburon Golf Club des Ritz-Carlton in Naples/Florida begleitet und gerade mit zwei Millionen Dollar das höchste Siegerpreisgeld auf der LPGA „ever“ ausgeschüttet hat, beschwert sich massiv, dass diesmal keine der traditionell eingeladenen Proetten am Dinner seiner Global Financial Leadership Conference teilgenommen habe. Die Veranstaltung, an der Wirtschaftsgrößen, US-Minister und sogar schon mal Ex-Präsidenten teilnehmen, findet traditionell dienstags vor dem Turnier statt, und Duffy lässt es sich nicht nehmen, die anwesenden Proette ins Scheinwerferlicht zu rücken und vorzustellen. „Das war ein Affront für mein Unternehmen und für mich persönlich“, beklagte sich der CEO: „Ich bin außerordentlich enttäuscht von der Führung der LPGA. Sie sollten sich besser zusammenreißen, um wegen solcher Dinge nicht Leute wie mich zu verlieren.“ denn sie werden Leute wie mich wegen solcher Dinge verlieren.“ Die CME Group mit Sitz in Chicago ist eine der weltgrößten Optionsbörsen und die größte Terminbörse der Welt.

 

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Zach Johnson: „Drama kann ich gar nicht ab“

Deutliche Ansage: Die Europäer dürfen sich 2023 im Marco Simone Golf & Country Club auf was gefasst machen. Dass die Amerikaner auf dem Papier als klare Favoriten anreisen, dürfte sich schon durch die Leistungsdichte in der Weltrangliste ergeben. Doch selten hat sich ein US-Teamchef vor einem Auswärtsspiel so pointiert geäußert wie Zach Johnson. „Drama kann ich gar nicht ab. Ich hasse dramatische Situationen, das ist für mich ganz schwer auszuhalten“, sagte der Skipper am Rand der RSM Classic in Florida. „Also werde ich alles daran setzen, dass es für uns in Rom nicht eng wird.“ Und Davis Love III verriet: „Zach kniet sich da schon zum jetzigen Zeitpunkt dermaßen rein in das Thema und den Job, es ist Wahnsinn.“ Der 46-Jährige („Ich liebe alles, was mit diesem Wettbewerb zu tun hat“) will um jeden Preis die schwarze Serie seiner Auswahl brechen: 1993 in The Belfry haben die Amerikaner letztmals ein Ryder-Cup-Auswärtsspiel gewonnen, der europäische Erfolg 2018 in Paris war der sechste Sieg in Serie.

Tiger Woods will kein Cart

Keine Ausnahme: Tiger Woods kehrt zu seiner Hero Challenge auf die Turnierbühne zurück – und zwar zu Fuß. Will heißen: Der 15-fache Majorsieger und Turniergastgeber verzichtet auf die Möglichkeit, wegen seines immer noch eingeschränkten Gehvermögens eine Ausnahme in Anspruch zu nehmen und für die Turnierrunden im Albany Golf Club auf den Bahamas in ein Cart zu steigen. Das hatte er von Beginn seines Comebacks an kategorisch ausgeschlossen. Und es gilt auch jetzt. Laut einer Quelle aus dem Woods-Umfeld soll der Superstar gesagt haben: „Wir sind doch nicht beim ,Fantasy Golf’.“

Simulator im Hotel: Bale hebelt Verbot aus

Und er golft doch: Gareth Bale, der walisische Fußballstürmer mit der übergroßen Golfleidenschaft, hat einen Weg gefunden, das von Trainer Robert Page für die Zeit der Weltmeisterschaft in Katar ausgesprochene Golfverbot zu umgehen. Er hat, so berichtet es Mannschaftskamerad Mark Harris, einfach einen Simulator für das Team-Hotel einfliegen lassen und dies als Erweiterung des Unterhaltungsangebots für die Auswahl von Wales deklariert, die erstmals an einer WM teilnimmt. Da hatte dann auch Coach Page keine Argumente mehr, der zuvor noch Zeit-, Kraft- und Konzentrationsverluste durch reale Golfrunden befürchtet hatte. „Gareth ist natürlich ein sehr guter Golfer, und etliche von uns haben ebenfalls schon mal den Schläger geschwungen“, erzählte Harris. „Und als wir nach dem Training das ,Go’ bekamen, haben wir eine Runde ,Nearest to the Pin’ gespielt. Das war eine schöne Abwechslung in unserer Freizeit.“

Honda beendet Titelsponsoring von Traditionsturnier

Herber Verlust: Die Honda Motor Company zieht sich aus dem Golf-Sponsoring auf der PGA Tour zurück. Nach der Honda Classic 2023 ist das am längsten währende Titelsponsoring auf der PGA Tour Geschichte, der Vertrag soll angeblich nicht verlängert werden. 1982 hatte der japanische Autohersteller das Titelsponsoring der vormaligen Jackie Gleason’s Inverrary Classic übernommen, seit 2007 wird die Honda Classic im PGA National Golf Club in Palm Beach Gardens/Florida ausgetragen und zählt stets zu den bestbesetzten Turnier auf der PGA Tour. „Wir sind enorm dankbar für 42 Jahre Titelsponsoring", sagte Turnierdirektor Andrew George. „Honda hat ihm Rahmen seines Engagements mehr als 60 Millionen Dollar für wohltätige Zwecke gespendet und uns geholfen, mit der Veranstaltung mittlerweile jedes Jahr über 200.000 Zuschauer anzuziehen.“

Einmal die Küste entlang: macht ingesamt 225

Zum Schluss: … ist da noch der golfverrückte Engländer Sam Cooper, der in etwas mehr als zwei Jahren 2020 alle Linkskurse in England, Schottland und Wales gespielt hat – 225 an der Zahl.

Im September 2020 waren Cooper, Mitglied von Royal Liverpool, und seine Frau Harriet mit ihren beiden Hunden in Wohnmobil von Hoylake bei Liverpool Richtung schottische Westküste aufgebrochen, um sich im Uhrzeigersinn die Küste entlang zu spielen. Am 11. November beendeten sie ihre Tour im Elie Golf House Club, dem Platz mit dem U-Boot-Periskop im Starterhäuschen. Bleibt nur noch eine Frage: Und was ist mit Irland?

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