Golfreisen

Golfurlaub im Wohnmobil: Naturnah, unabhängig, coronakonform

19. Jul. 2022 von Benjamin Reeve in Köln, Deutschland

Der Golfurlaub im Wohnmobil wird immer beliebter. (Grafik: Golf Post)

Der Golfurlaub im Wohnmobil wird immer beliebter. (Grafik: Golf Post)

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Der Charme des Golfurlaubs im Wohnmobil liegt darin, dass er einen Gegenentwurf zum klassischen Golfurlaub im Hotel darstellt. Zudem erlaubt es die Mobilität spontan zu sein und beim Golfplatz-Hopping jeden Tag einen anderen Platz zu spielen. Die Vorstellung einer persönlichen Golftour quer durch die Republik oder durch ganz Europa, ist für immer mehr Menschen verlockend.

Apropos Gegenentwurf: nicht ganz zufällig war es ausgerechnet John Daly, der Caravaning und Golf sehr früh zusammenbrachte. Man mag zu dem Spielertypen Daly stehen wie man will, man kann ihm jedoch nicht absprechen, dass er sein Leben in vollen Zügen genießen wollte. Für ihn bedeutete das Wohnmobil mit dem er zu den Turnieren der PGA-Tour reiste, ein Stück Freiheit in einer ansonsten stark regulierten Golfwelt.

Zwar sind nicht alle Wohnmobil-Golfer wie John Daly, aber das Leben des Wanderers, Nomaden oder Pilgers auf Zeit, ist für immer mehr Menschen sehr reizvoll.

Tatsächlich bieten die einschlägigen Reiseveranstalter schon länger jede Menge Informationen zu „wohnmobilfreundlichen“ Golfplätzen an und haben einige Touren für Golfreisen mit dem Wohnmobil zusammengestellt und erprobt. Denn bereits seit 2016 steigt das Campingfieber der Deutschen. Und schon lange vor der Corona-Pandemie erfreute sich der Golfurlaub im Wohnmobil wachsender Beliebtheit.

29 Prozent mehr Neuzulassungen 2020

Von 2015 bis 2020 legte der Bestand an Wohnmobilen in Deutschland nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamts von gut 390.000 auf knapp 590.000 zu. Das entspricht einem Plus von 50 Prozent. Dabei stieg die Zuwachsrate über die Jahre kontinuierlich: 2015 und 2016 lag sie bei jeweils sechs Prozent, in den beiden darauffolgenden Jahren bei acht Prozent und 2019 bei neun Prozent. Im Corona-Jahr 2020 stiegen die Neuzulassungen um gut 29 Prozent.

Zu den Pionieren des Wohnmobil-Golfs zählt Heinz Dietz, der seit 2008 den Promobil-Golfcup organisiert. Das Golfevent ist eine Art Golfsafari per Wohnmobil unter dem Motto „Vier Tage – vier Plätze – vier Turniere“. 2015 meinte Dietz im Gespräch mit Golf Post noch: „Man muss die Clubs schon intensiv für dieses Thema sensibilisieren.“

Dies scheint ihm und gleichgesinnten gelungen, denn viele Golfclubs hatten wegen dieses Trends lange vor der Pandemie in neue Wohnmobilstellplätze investiert. Der GC Zollmühle in Mittelfranken, der Golfclub St. Leon-Rot bei Heidelberg, der Golfclub Auf der Gsteig in Lechbruck unweit der Königsschlösser im Allgäu oder der Golf-Park Böhmerwald in Ulrichsberg im österreichischen Mühlviertel seien hier stellvertretend genannt.

Mit Corona erlebt diese Form des Golfurlaubs – wie das Reisen im Camper generell – einen regelrechten Boom und immer mehr Golfclubs rüsten auf. Es scheint als sei auch beim Letzten angekommen, dass die Öffnung für Camper-Golf, gerade angesichts geschlossener Golfhotels, nahezu unumgänglich ist.

Wer unsicher oder unwillig ist, ein Wohnmobil für einen Golfurlaub zu kaufen, ist aber noch lange nicht raus. Es gibt viele Möglichkeiten einen Camper zu mieten und auf diese Weise in den Genuss dieser Art der Golfreise zu kommen.

Bei Planung und Durchführung ist jedoch einiges zu beachten. Als Golf Post sich 2015 erstmals mit dem Thema beschäftigte, wurden drei Tipps zum Thema formulierten, hinter denen wir nach wie vor stehen:

Drei Tipps für Golfreisen mit Camper

Erstens: Die Reiseroute sollte im Voraus zumindest grob geplant werden. Welche Golfplätze kommen in Frage? Darf dort auf dem Parkplatz campiert werden? Wann ist der Platz möglicherweise für Turniere gesperrt? Hat die Clubgastronomie überhaupt geöffnet? Im Voraus sollte daher unbedingt Kontakt mit den Clubs aufgenommen werden. Dann kann man sich eine Liste mit möglichen Stopps erstellen.

Hilfreich ist dabei für Touren innerhalb Deutschlands der Wohnmobil Golf Guide der Internetseite Deutschland spielt Golf. Auf einer interaktiven Karte liefern die Betreiber einen guten Überblick aller Golfanlagen in Deutschland, die sich über Ihren Besuch mit dem Wohnmobile freuen. Zudem können wichtige Details über die Infrastruktur für Wohnmobile auf der Golfanlage abgefragt werden.

Vor einer europäischen Golftour im Camper empfehlen wir die Lektüre des Reiseblog „hops“. Alexandra und Gorden Göttsch berichten hier von ihren Touren als Golfnomaden quer durch den Kontinent und beschreiben dabei jeden besuchten Stopp von Norwegen bis Italien eingehend hinsichtlich der Campingtauglichkeit.

Zweitens: Es muss nicht immer das eigene Wohnmobil sein. Ein Miet-Mobil ist ebenfalls möglich. So erhält man bei seriösen Vermietern stets die modernsten Modelle.

Unter anderem führt der ADAC führt eine Online-Wohnmobil-Buchungsseite.

Wenn man ein Wohnmobil mieten möchte, sollten sich Neulinge drittens lieber mit kleineren Modellen begnügen, die leichter zu manövrieren sind. Die Buchungsseiten der Anbieter geben viele Möglichkeiten das passende Wohnmobil zu suchen. Bei vielen Anbietern muss man allerdings bei der Anmeldung mindestens 21, bei manchen sogar 25 Jahre alt sein und über mindestens ein Jahr Fahrpraxis verfügen.

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