Back Nine

Tiger Woods und Nike: Scheidung vom „Swoosh“ nach 27 Jahren?

02. Jan. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Tiger Woods, Jon Rahm und co. - Die aktuellsten News, Gerüchte und Spekulationen. (Fotos: Getty)

Tiger Woods, Jon Rahm und co. - Die aktuellsten News, Gerüchte und Spekulationen. (Fotos: Getty)

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Wenn über Weihnachten auf den Touren nicht Golf gespielt wird, sondern in den Backöfen der Golfstars die Truthähne brutzeln, dann brodelt sinnbildlich auch die Gerüchteküche: Beispielsweise hat das durchaus seriöse Portal „No Laying Up“ die Spekulation in die Welt gesetzt, der Start von Tiger Woods bei der PNC Championship könnte der letzte Auftritt des 15-fachen Majorsiegers mit dem Nike-Logo auf Hemd, Hose und Kappe gewesen sein. Hintergrund dieser Vermutung sind gleichfalls Gerüchte: dass Nike angeblich auch die Golfbekleidungssparte komplett auflösen will, nachdem man 2016 bereits die Produktion von Schlägern und Bällen eingestellt hatte. Tiger Woods selbst, der am 30. Dezember 48 Jahre alt geworden ist, lässt sich diesbezüglich natürlich keinerlei Aussagen oder Informationen über eine mögliche Scheidung vom „Swoosh“ nach 27-jähriger Partnerschaft entlocken, die 1996 mit der legendären Kampagne „Hello World“ begonnen hatte. „Ich trage immer noch ihre Sachen“, antwortete Tiger Woods unlängst einem Reporter und ließ sich auch von dessen hartnäckigem Nachhaken nicht erweichen: „Ich trage immer noch ihre Sachen.“

Für weitere Nahrung sorgt die Tatsache, dass Woods-Filius Charlie offenbar Markenbotschafter von Greyson Clothier geworden ist. Ein entsprechender Instagram-Post des neuen Labels wurde allerdings mittlerweile gelöscht.

 

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Dennoch läge ein Wechsel von Tiger Woods natürlich nahe, zumal Best-Buddie Justin Thomas Anteile am neuen Label hält, das überdies Luke Donald oder Allison Lee ausstattet. Oder der GOAT bringt demnächst seine eigene Klamottenkollektion auf den Markt. Oder er schlüpft ins Outfit von TaylorMade, wo man demnächst ebenfalls in Bekleidung machen will. Wie auch immer: Spätestens beim Genesis Invitational im Februar wissen wir Bescheid.

 

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Cantlay: Plazet für Ryder Cup und gegen LIV

Klartext: Patrick Cantlay hat in den vergangenen Monaten mehrfach für Schlagzeilen gesorgt – mit „Hat Gate“ beim Ryder Cup in Rom, wegen seiner Rolle im Policy Board der PGA Tour, durch Spekulationen über einen möglichen LIV-Wechsel des 31-Jährigen. In einem Exklusiv-Interview mit „Golf.com“ hat „Patty Ice“ jetzt zu alldem Stellung bezogen, hier seine Aussagen:

Zum Thema Ryder Cup und der angeblichen Spaltung im US-Team: „Ich liebe diese Wettbewerbe. Sie gehören zu meinen Lieblingswochen und Lieblingserinnerungen im Golf. Der Ryder Cup liegt mir sehr am Herzen, und ich will immer nur den Ryder Cup für die USA gewinnen. Es gab keine Meinungsverschiedenheiten. Ich glaube, wenn man alle stellvertretenden Kapitäne, den Kapitän und die Spieler fragen würde, würden sie einem sagen, dass dies eine der harmonischsten Umkleidekabinen war, in der sie je gewesen sind.“

Zu den Vorwürfen, er wolle im Policy Board alles an sich ziehen und dadurch die PGA Tour dominieren: „Wenn man sich die Fakten anschaut, wird klar, dass es für einen einzelnen Spieler unmöglich ist, die Kontrolle zu übernehmen – selbst für alle Spieler zusammen, obwohl es [durch die Berufung von Tiger Woods] dann nach Stimmen 6:5 stehen könnte. Aber jede wichtige Entscheidung erfordert eine Zweidrittelmehrheit.“

Zur möglichen Abwerbung von LIV: „Ich habe nicht vor, zu LIV zu gehen. Ich habe mehre Angebote abgelehnt, vor und nach meiner Berufung Anfang 2023 ins Policy Board der PGA Tour. So eine Entscheidung basiert auf den Werten und Prioritäten, die jeder hat. Es gibt natürlich einen bestimmten Spielertyp, der eher dorthin tendiert. Aber ich sehe mich selbst absolut auf der PGA Tour.“

 

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PGA Tour und PIF: Deal spätestens im April?

Terminsetzung: Der 31. Dezember 2023 ist verstrichen, und es gab keinen endgültigen Deal zwischen der PGA Tour und dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF. Wie berichtet, hat Commissioner Jay Monahan die Tour-Mitglieder per Memo über den prospektiven Stand der Verhandlungen und über eine angestrebte Verlängerung der Verhandlungen unterrichtet, die überdies mit allen Gesprächspartner beschlossene Sache ist.

 

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Eine neue Deadline wurde offiziell nicht bekannt gegeben – laut Insiderkreisen peilt man jedoch an, die Zusammenarbeit mit dem PIF, der DP World Tour und der Strategic Sports Group (SSG) in der neuen Unternehmung PGA Tour Enterprises spätestens bis zum Masters im April unter Dach und Fach haben zu wollen. Interessanterweise spricht Monahan stets von Minderheitsgesellschaftern bzw. Minderheits-Co-Investoren: Angesichts der rund sieben Milliarden Dollar, die PIF und SSG in Summe einschießen wollen, ist diese Bezeichnung eher eine gelinde Untertreibung. Derweil blühen in den US-Medien die Spekulationen, wer im Fall eines besiegelten Deals zuerst abritt: Der schwer angeschlagene und von etlichen Spielern heftig kritisierte Monahan oder LIV-Impresario Greg Norman, wenn seine Liga dann zum Portfolio von PGA Tour Enterprises gehört.

Åberg: Schwedens Winter und die Sonne von Maui

Kontrastprogramm: Während der Weihnachtsferien hat Senkrechtstarter Ludvig Åberg eine Runde im heimischen Valkommen till Eslovs Golfklubb gedreht, wo er seinerzeit von seinem Vater zum Golfspiel gebracht worden war – unter den erschwerten Bedingungen des schneereichen schwedischen Winters. Diese Woche dann ein Szenenwechsel, der gegensätzlicher nicht sein könnte: Auf der Hawaii-Insel Maui gibt der 24-Jährige sein Debüt beim Tournament of Champions und wechselt dafür vom Schnee ins splendide Grün des Plantation Course im Kapalua Resort.

 

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Kurz vor Hawaii: Cam Young ohne Caddie

Bäumchen Bagman wechsel dich: Von wegen Weihnachtsruhe – das Caddie-Karussell im Profigolf der Herren ist vollem Gang. Nachdem sich Ludvig Åberg vor einigen Wochen den Routinier Joe Skovron von Tom Kim geangelt hat, holte sich der koreanische Nachwuchsstar nun Daniel Parratt an die Tasche, der bislang bei Kims Landsmann K. H. Lee beschäftigt war. Brendon Todd wiederum hat seinen Looper David Clark an Ian Poulter und die LIV-Liga verloren und kompensiert das mit der Verpflichtung von Paul Tesori, der für den Job bei dem US-Veteranen das Bag von Cameron Young im Stich lässt, auf dessen endgültigen Durchbruch man auch 2024 wartet. Young wird also mit einem neuen oder einem Ersatz-Caddie beim Tournament of Champions an den Start gehen.

Rahm sieht Hovland als künftige Nummer eins

Prognose: Jon Rahm war selbst mal Weltranglistenerster und hat eine klare Vorstellung, wer in naher Zukunft auf dem Platz an der Sonne Premiere feiern wird. „Viktor Hovland“, sagte der zu LIV übergelaufene Spanier im Golf’s Subpar Podcast von Ex-Tour-Spieler Colt Knost und dessen Kumpel Drew Stoltz fast wie aus der Pistole geschossen und begründete sein Votum für den amtierenden FedEx-Cup-Champion aus Norwegen so: „Meiner Meinung nach sollte Viktor derjenige sein, der vorn ist. Es gibt viele Spieler, die das Potenzial dazu haben, aber aufgrund seiner Entwicklung in den vergangenen Jahren denke ich, dass er ganz klar derjenige ist, der das schafft.“

 

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Laut spanischen Medien zufolge steht übrigens Rahms Landsmann Adri Arnaus als erstes Mitglied für das neue LIV-Team des Basken fest. Und dann gibt es noch eine Meldung, die „Golf.com“ verbreitet hat und der zufolge die LIV Golf League in ihrer ersten echten Saison 2023 einen Umsatz von nicht einmal 100 Millionen Dollar gemacht hat. Wenn das stimmt, ist der Konkurrenz-Circuit noch sehr weit entfernt von seinem Anspruch, in naher Zukunft finanziell auf eigenen Beinen stehen zu können und sich von Saudi-Arabiens Alimentierung unabhängig zu machen.

GOAT schlägt Busenwunder

Nochmal Tiger Woods: Das Wettunternehmen Vegas Insider hat die Popularität von Golfern bei Google ermittelt, und beinahe wäre Social-Media-Sternchen Paige Spiranac mit ihren beiden hervorstechenden Argumenten die Nummer eins der in die Suchmaschine eingetippten Namen geworden. Aber halt nur beinahe: Tiger Woods ist auch bei den Google-Recherchen der GOAT und mithin der meistgegoogelte Golfer des Jahres 2023 in den USA.

Er lag in 42 Bundesstaaten vorn und war auch in den restlichen acht in den Top-Drei. Spiranac verbuchte immerhin den Spitzenplatz in Alaska, Arkansas, Wisconsin und Wyoming, während Oklahoma an Rickie Fowler, Utah an Tony Finau, Vermont an Keegan Bradley und North Dakota an Tom Hoge gingen.

Aus Honda Classic wird Cognizant Classic

Neuer Partner: Mehr als vier Jahrzehnte war die Honda Classic fester Bestandteil eines jeden Kalenders der PGA Tour, dann sprang der japanische Multikonzern Honda ab, verlängerte den Vertrag nicht mehr. Man sagt, auch weil die PGA Tour den langjährigen Partner auf der Suche nach neuem Geld fürs Armdrücken mit der LIV Golf League zu sehr bedrängt haben soll. Wie auch immer: Das Traditionsturnier hat nun wieder einen Haupt- und Titelsponsor. Der auf die technologische Modernisierung von Unternehmen spezialisierte IT- und Beratungskonzern Cognizant hat einen Sechsjahresvertrag unterschrieben. Mit dem Turnierstandort im Palm Beach County in Südflorida trifft Cognizant den Nerv seiner Zielgruppe: „Es gibt eine enorme Anzahl von Führungskräften namhafter US-Unternehmen, die in Palm Beach ihren Zweitwohnsitz haben oder ganz dort leben“, sagt Marketingchef Gaurav Chand. „Das ist unsere bevorzugte Kundengruppe. Ein Turnier in dieser Gegend auszurichten, ist für ein Unternehmen wie unseres unglaublich vorteilhaft.“

Trickreicher Rückblick

Zum Schluss: Normalerweise gibt es auch in den Back Nine einen Rückblick auf die besten Nachrichten des vergangenen Jahres, aber diesmal überlassen wir das den Sportsfreunden von „Holein1-Trickshots“, die für jeden Monat von 2023 eine gelungene Aktion herausgesucht haben. Und damit alles Gute und schönes Spiel 2024:

 

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Ein Beitrag geteilt von Joshua Kelley (@holein1trickshots)

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