Back Nine

So weit die Füße tragen: Thomas Björn im Ziel und Jürgen Klopp gratuliert

17. Aug. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Thomas Björn bei seinem Marsch von Wentworth nach Wales. (Foto: Getty)

Thomas Björn bei seinem Marsch von Wentworth nach Wales. (Foto: Getty)

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Der lange Marsch: Thomas Björn hat den Ryder Cup von Wentworth nach Wales getragen und dabei eine Menge Geld für den guten Zweck gesammelt. Am vergangenen Donnerstag war der Teamchef des europäischen Triumphs von Paris 2018 im englischen Nobelclub in der Grafschaft Surrey gestartet, vier Tage und einige Blasen später kam der „Teilzeit-Wandervogel“ aus Dänemark im Celtic Manor Resort, dem 2010er-Schauplatz an, wo er unter anderem von European-Tour-Boss Keith Pelley empfangen.


Zwischendurch bot sogar Rory McIlroy dem einstigen Skipper seine Unterstützung an:

Björn erhielt außerdem eine besondere Nachricht von einem bekannten Gesicht. Für den bekennenden Liverpool-Fan eine große Ehre.

Doch Björn schaffte die 210 Kilometer aus eigener Kraft, machte dabei 265.540 Schritte, verbrauchte 31.462 und zog nach vollbrachter Tat geschafft, aber glücklich Bilanz:

 

Conor Moore als „Mad Scientist“

Humorist mimt Hulk: Conor Moore hat mal wieder Sehenswertes abgeliefert. Diesmal äußert sich der Parodie-Künstler als Bryson DeChambeau über die Chancen des zum Muskelprotz mutierten Texaners, während der angestrebten Lebenszeit von 140 Jahren ein paar Majors zu gewinnen – und vergisst dabei auch nicht die Proteine, mit denen der „Mad Scientist“ unter anderem seinen täglichen Bedarf von 6.000 Kalorien deckt:

McIlroy: „Vielleicht nicht mehr so gut wie früher“

Selbstkritik: Rory McIlroy hat sich nach der für seine Ansprüche mehr als mau verlaufenen PGA Championship einen Augenblick innerer Einkehr und Reflexion gestattet. „Vielleicht bin ich einfach nicht mehr so gut wie früher“, sagte der Nordire nach seinem geteilten 33. Platz im TPC Harding Park zu San Francisco. „Dabei fühlt sich das Golf, mit dem ich vier Majors gewonnen habe, genau so gut an wie das in der vergangenen Saison, die sehr gut war. Aber irgendwie kriege ich die nächste große Trophäe nicht zu fassen, obwohl ich wirklich jeden Tag mein Bestes gebe.“ Es gibt Experten, die McIlroys „Problem“ mit der mangelnden tausendprozentigen Bereitschaft des 31-Jährigen erklären, sein gesamtes Leben den sportlichen Zielen unterzuordnen. Es wäre kein neues Phänomen in der modernen Spielergeneration.

Auch Charlie Woods ist jetzt Turniersieger

Wie der Vater, so der Sohn: Tiger Woods‘ Filius Charlie tritt in die mächtig großen Fußstapfen seines Dads. Der Elfjährige gewann am Sonntag vor einer Woche auf dem 2.255 Meter langen Kurs des Hammock Creek Golf Club in Palm CityFlorida ein 9-Loch-Turnier für Nachwuchsgolfer – mit drei Birdies, keinem Bogey und fünf Schlägen Vorsprung.

Bereits im Juli hatte Papa Woods sich nach etlichen gemeinsamen Golfrunden über die Fortschritte seines Sohns und dessen Schlag-Fertigkeit gefreut. „GolfTV“ sagte der 15-fache Majorsieger: „Es ist immer eine tolle Zeit, wenn wir zusammen auf dem Platz sind“:

Siegreiche Stacy Lewis trotzt Slow Play

Wermutstropfen: Der erste Sieg nach drei Jahren, der erste als Mutter – und dennoch war die Freude von Stacy Lewis bei der Ladies Scottish Open nicht gänzlich ungetrübt. Die Amerikanerin war vor allem über das Spieltempo ihrer Flightpartnerin Azahara Muñoz (Spanien) wenig erbaut, das sie während der letzten beiden regulären Runden erlebt hatte. „Ich habe ihrem Caddie am Sonntag gesagt, dass ich mich ja eigentlich nicht beschweren darf, und hoffte, der Hinweis sei deutlich genug gewesen“, erzählte Lewis. Offenbar nicht, die Finalrunde dauerte fünf Stunden und 16 Minuten. „Ich habe dann innerlich Lieder gesungen, um die Wartezeiten zu überbrücken und mich nicht aus dem Rhythmus bringen zu lassen. Wir müssen das Problem aggressiver angehen, es braucht echte Strafen bei Slow Play.“ Im Play-off musste die 35-Jährige dann nicht so viel Geduld aufbringen, am ersten Loch bereits machte sie den Erfolg per Birdie perfekt: „Ich hatte mir für meine Tochter Chesnee so sehr gewünscht, dass sie mich auch als siegreiche Mama kennen lernt.“

Drei Plätze in weniger als drei Stunden

Noch was zum Thema Spieltempo: „Der eiserne Golfer“ hat wieder zugeschlagen. Luke Willett, englischer Golf-Pro mit ausgefallenen Selbsterfahrungsideen, bewältigte unlängst das Kunststück, drei verschiedene 18-Loch-Golfplätze auf drei verschiedenen Anlagen in der Grafschaft Surrey in weniger als drei Stunden zu absolvieren – und zwar inklusive des Zeitaufwands für den jeweiligen Wechsel zum nächsten Kurs. Willett, der zugunsten eines guten Zwecks bereits binnen zehn Tagen alle 14 Kurse der Open-Championship-Rota per Rad angesteuert und gespielt hatte sowie Golf auch mal mit Bergsteigen oder Triathlon verbindet, benötigte für den Worplesdon, den West Hill und den Woking Golf Club im Laufschritt zwei Stunden und 47 Minuten. Mehr noch: Er spielte dabei Runden von 75, 81 und 77 Schlägen! Wie schon bei seinem Rad-Marathon, sammelte er auch mit dieser Aktion Geld für die Förderung des Golfnachwuchses.

Schwab wieder auf Heimreise

Ende einer Dienstreise: Matthias Schwab hat es nicht geschafft. Der 25-jährige Österreicher hatte sich in fünf Turnieren auf der PGA Tour versucht und von der Tourkarte für die nächsten Saison geträumt. Doch ein geteilter 42. Platz bei der Wyndham Championship reichte nicht, um es in den Kreis der 125 Professionals zu schaffen, die fürs FedEx-Cup-Play-off qualifiziert sind und das 2020/2021er-Ticket damit in der Tasche haben. „Ich konnte gute Erfahrungen auf der weltbesten Tour sammeln“, resümierte Schwab seinen Ausflug. „Diese Woche ist für mich Pause. Danach geht es in England und Spanien weiter.“

Kisner balanciert sich weit nach vorne

Sachen gibt‘s: Mit diesen Puttinghilfen wurde Kevin Kisner bei der Wyndham Championship auf dem Übungsgrün des Sedgefield Country Club gesichtet. Der Balanceakt verhalf dem 36-jährigen US-Profi aus South Carolina zu 1,68 Putts im Turnierschnitt und einem geteilten dritten Platz. Dem Kaleidoskop der Trainingshilfen ist im Golf wohl keine Grenze gesetzt …

Ball verloren, magische Marke geknackt

Rekord mit Verlust: Profigolfer Seth Fair hat auf einem regionalen Turnier der Tour Red Series, einer in der Corona-Pandemie aufgelegten Ersatz-Minitour, die magische Marke geknackt. Der 33-jährige Professional spielte bei der Ulen Open im Ulen Country Club in Indiana eine 59er Runde (-11) – und kompensierte dabei sogar einen „Out-of-bounds“-Ball, nachdem er seine Kugel auf Loch 3 vom Abschlag ins Nirwana gefeuert hatte. „Ganz sicher das beste Gefühl, das ich im Lauf meiner Golfkarriere je hatte“, sagte Fair, der Mitglied der wegen Corona gecancelten PGA Tour Latinoamerica war, und meinte die 59, nicht den Ball im Aus.

Beim Golf statt auf Arbeit?

Zum Schluss: Auch schon mal heimlich auf den Golfplatz geschlichen, während man von aller Welt und der heimischen „Regierung“ beim Job oder sonstigen Pflichten gewähnt wird? Dieser Sportkamerad simuliert mit Schutzhelm und Warnweste vor einer Betonmauer beim Video-Telefonat mit der Gemahlsgattin perfekt den hart arbeitenden Männe – das verdient ein Sonderlob für spezielles Course Management …

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