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Ryder Cup

Ryder Cup 2025: Bradley reagiert gelassen auf McIlroys Doppelrollen-Kritik

14. Aug. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland

Keegan Bradley über seine mögliche Doppelrolle als Spieler und Kapitän beim Ryder Cup 2025 – und warum Rory McIlroy vielleicht recht hat. (Foto: Getty)

Keegan Bradley über seine mögliche Doppelrolle als Spieler und Kapitän beim Ryder Cup 2025 – und warum Rory McIlroy vielleicht recht hat. (Foto: Getty)

Spieler oder Kapitän? Für Rory McIlroy ist die Sache klar. Beides auf einmal geht nicht – zumindest nicht beim Ryder Cup. Zu viele Termine, zu viel Verantwortung, zu wenig Raum für das eigene Spiel. Der Nordire machte vor der BMW Championship keinen Hehl daraus, dass er eine Doppelrolle für unvereinbar hält. Keegan Bradley hingegen steht potentiell vor einer Aufgabe, die seit Arnold Palmer 1963 niemand mehr angegangen ist: als US-Kapitän beim Ryder Cup auch selbst möglicherweise den Schläger in die Hand zu nehmen. Auf die Kritik von McIlroy reagierte Bradley gelassen, fast nüchtern. „Er könnte recht haben. Niemand weiß es“, sagte der US-Kapitän als Antwort auf McIlroy. Und dann folgt der Satz, der hängen bleibt: „Wir sind bereit, wenn es so kommt.“ Er weiß, was auf ihn zukommen kann – und lässt die Option offen, selbst zu spielen, wenn er sich qualifiziert.

Ryder Cup: Kein Bonus für den Kapitän

Der 38-Jährige steckt mitten in der Vorbereitung, steht in der Qualifikationsrangliste auf Platz zehn der amerikanischen Ryder-Cup-Rangliste. Noch ist er nicht im Team – zumindest nicht als Spieler. Und daran will er nichts ändern: „Ich habe immer gesagt, wer dabei sein will, muss in die Top sechs.“ Kapitän hin oder her – der Weg ins Team führt über Leistung. Und die liefert er: ein Sieg in dieser Saison, konstantes Spiel, positive Statistiken. Dass der Ryder Cup näher rückt, merkt Bradley aber auch abseits des Platzes. In Gesprächen, bei Reisen, aber vor allem nachts. „Ich liege im Bett und denke an Paarungen, Bälle, Kombinationen“, beschreibt er. Die Gedanken an das Turnier werden mehr, doch auf dem Platz will er weiter Leistung bringen. Dass ihm die zusätzliche Verantwortung zu schaffen macht, verneint er nicht. Aber er versucht, sie zu steuern – indem er sich aufs Wesentliche konzentriert. „Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich bin Spieler, der versucht, sich ins Team zu spielen – und gleichzeitig Kapitän“, sagt er.

Erfahrung im Rücken: Warum Bradley auf seine Vizekapitäne baut

Bradley nennt es beim Namen: Er hat Bedenken. Genau wie andere. Doch für ihn liegt die Lösung in der Zusammenarbeit. Besonders Jim Furyk, mehrfacher Ryder-Cup-Spieler und früherer Kapitän, sei eine zentrale Stütze. „Ich habe wahrscheinlich mehr an meine Vizekapitäne delegiert als jeder andere vor mir“, so Bradley. Die Rolle des Kapitäns sieht er nicht als Einzelprojekt. Einen Vorteil sieht er in seiner Nähe zum Team. Er ist Woche für Woche mit den Jungs unterwegs – in der Umkleide, auf der Range, beim Reisen. „Ich glaube, das hilft mir“, sagt er. Er habe dadurch nicht nur einen besseren Draht zu Spielern wie Scottie Scheffler oder Patrick Cantlay, sondern auch ein besseres Gefühl für das, was sie brauchen. „Ich lehne mich stark an sie an“. Ob das reicht, um beides zu stemmen – Ryder-Cup-Kapitän und Spieler – wird sich zeigen. Bis dahin bleibt er bei seinem Ansatz: bereit sein, wenn es so kommt.


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