Der FedExCup und sein Playoff-Format stehen immer wieder zur Diskussion. Noch scheint mal bei der PGA Tour nicht das richtige gefunden zu haben, mit dem alle zufrieden gestellt werden. Nur in einem schienen sich die Spieler einig zu sein: Die Starting Strokes mochte keiner. In diesem Jahr fährt die PGA Tour eine Übergangslösung, bei der der Bonuspool zeitlich gestückelt verteilt wird, die Starting Strokes wegfallen und der Sieger der Tour Championship auch der Sieger des FedExCups ist. Aber macht der Sieg der Tour Championship, der in die Hände eines der Top 30 des FedExCups fallen wird, denjenigen auch zum Saisonsieger? Rory McIlroy findet nein - außer es ist Scottie Scheffler.
Rory McIlroy: "Manchmal ist ein Spieler einfach viel besser als alle anderen"
"Jede andere amerikanische Sportart hat Playoffs, und sie versuchen, eine große Sache aus dem Ende der Saison zu machen", sagte McIlroy vor der BMW Championship, dem zweiten der drei Playoff Turniere. "Ich denke, dass es im Golf schwer ist. Ich komme aus einer Gegend, in der die Premier League gespielt wird. Liverpool hat die Premier League letztes Jahr fünf Spiele vor Schluss gewonnen. So etwas passiert manchmal im Sport. Manchmal gibt es Spieler oder ein Team, das in dieser Saison einfach viel besser ist als alle anderen, und sie sind der verdiente Sieger."
"Ich denke, aus der Sicht der Spieler war man sich einig, dass man die Startschläge nicht mochte. Die Abschaffung dieser Regelung ist also eine gute Sache. Aber ich denke, dass die TOUR Championship ohne die Startschläge jetzt etwas ganz Eigenes ist. Natürlich gewinnt man die TOUR Championship, was dann bedeutet, dass man den FedExCup gewinnt, aber ich glaube nicht, dass das unbedingt bedeutet, dass man der Gewinner der gesamten Saison ist - es sei denn, Scottie Scheffler gewinnt sie. Er hat dieses Jahr zwei Majors gewonnen. Er liegt in Bezug auf die Punkte in dieser Woche haushoch vor allen anderen. In der nächsten Woche wird er in den Punkten auch vor allen anderen liegen. Er hat also verdientermaßen seinen Bonus erhalten."
Bei der Tour Championship werde aber alles auf Null gestellt. "Ich sehe es eher als einmaliges Ereignis und nicht als Höhepunkt der gesamten Saison."
FedExCup: Ein heikles Gleichgewicht
McIlroy ist sich aber auch bewusst, dass es schwer ist, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. "Man versucht, die Wettbewerbsintegrität der Playoffs zu balancieren, aber man versucht auch, die Medienrechtepartner und die Sponsoren bei Laune zu halten. Das sind die Leute, die viel Geld dafür bezahlen, dass die großen Namen bei ihren Golfturnieren mitspielen, und das ist ein heikles Gleichgewicht."
Justin Rose zeigte sich nicht unzufrieden mit dem Übergangsformat: "Es ist schön, dass die 72 Löcher wieder etwas bedeuten und ein echter Test sind, denn man konnte (mit den Starting Strokes) der beste Spieler der Woche sein und die meisten Ranglistenpunkte dafür bekommen, dass man der Beste über 72 Löcher war, aber man hat nicht unbedingt die Trophäe mit nach Hause genommen. Für mich ist es eine wirklich saubere Art und Weise, das Jahr zu beenden." Aber auch er gibt zu: "Ich weiß nicht, ob man es ein saisonübergreifendes Rennen um den FedExCup nennen kann, aber ich denke, der FedExCup ist das krönende Juwel im Turnierkalender, und es ist das elitärste und begehrteste Turnier, an dem man teilnehmen kann."
Keegan Bradley, der ebenfalls vor dem Start der BMW Championship mit den Medien sprach, ist optimistisch, dass es einen würdigen Sieger geben wird. "Die Chancen stehen gut, dass die besten Spieler immer bei den größten Veranstaltungen auftauchen."