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Sepp Straka: „Der größte Sieg meiner Karriere“

12. Mai. 2025 von Alexandra Caspers in Flourtown, Pennsylvania - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Sepp Straka gewinnt die Truist Championship der PGA Tour. (Foto: Getty)

Sepp Straka gewinnt die Truist Championship der PGA Tour. (Foto: Getty)

Sepp Straka bestätigt mit seinem Sieg bei der Truist Championship seinen Platz unter den Besten Golfern der Welt. Nicht nur rückt er auf Platz zwei des FedExCups hinter Rory McIlroy vor, er bahnt sich auch zum ersten Mal einen Weg in die Top 10 der Weltrangliste. "Das ist riesig, der größte Sieg in meiner Karriere", war Strakas erste Reaktion am 18 Grün.

Sepp Straka: "Ich hatte definitiv etwas Talent, aber ich war sehr ungeschliffen."

In der Pressekonferenz nach seinem Sieg betonte Straka seine "Beständigkeit bei der Arbeit" als Schlüssel für den Erfolg und dankte ausführlich seinen Trainern und seinem Team. "Ich bin wirklich dankbar für all die harte Arbeit der Leute, die nicht auf dem 18. Grün stehen und feiern können. Das ganze Team, meine Frau, einfach die Dinge, die sie jeden Tag für mich tut, damit ich das tun kann. Meine Eltern, die so ziemlich jede Reise geopfert haben - sie haben keine Reise ohne Golfreisen gemacht. Es war wirklich etwas Besonderes, diesen Sieg zu erringen. Ich bin einfach sehr dankbar für die Menschen in meinem Leben, die es mir ermöglichen, auf diese Weise Golf zu spielen." Seine Trainer, auch wenn sie nicht vor Ort waren, standen trotzdem mit ihm im Austausch und halfen ihm auf dem Weg zum Titel.

Es kostete viel Arbeit, den Österreicher dahin zu bringen, wo er jetzt ist. "Im Junioren-Golf war ich nicht so gut", sagt Straka über sich selbst. "Ich hatte definitiv etwas Talent, aber ich war sehr ungeschliffen." Aber er blieb an Ball und arbeitete unermüdlich weiter. "Ich habe einfach weiter versucht, mein Golfspiel zu verbessern, unabhängig davon, wo ich im Vergleich zu den anderen in meiner Klasse stand, denn meine Highschool-Klasse war ziemlich stark besetzt. Viele Jungs haben ihren Abschluss früher gemacht und sind auf die PGA Tour gegangen, und ich gehörte definitiv nicht dazu. Ich habe einfach versucht, mein Golfspiel zu verbessern, und gehofft, dass es am Ende gut genug sein würde, um hier zu spielen."

Ryder-Cup-Hoffnung für Österreich

Und das ist es definitiv. Vor drei Jahren lag er noch außerhalb der 150 in der Weltrangliste. Auf der PGA Tour hielt er nach 16 verpassten Cuts 2021 gerade so die Karte. Dann wechselte er zu Trainer John Tillery und gewann 2022 mit der Honda Classic sein erstes Turnier. Seitdem steigerte er sich stetig, gewann 2023 erneut in den USA und war Teil des erfolgreichen europäischen Ryder Cup Teams. Sein Sieg bei der Truist Championship ist bereits der zweite in diesem Jahr und als Signature Event auch der größte Erfolg seiner Karriere. Er übertrumpfte Spieler wie Shane Lowry und Justin Thomas und am 18. Grün wartete Ryder-Cup-Kollege Rory McIlroy auf ihn, um ihm zu gratulieren.

McIlroy hofft, Straka mit Hilfe der gewonnen Punkte wieder im Ryder Cup Team zu sehen. "Ich bin in der Punktewertung etwas im Rückstand, weil der Sieg im Amex nicht gezählt hat", erklärte Straka. Weil das Turnier zeitgleich mit einem Rolex-Event der DP World Tour stattfand, gab es keine Punkte für den Österreicher. Dafür gibt es umso mehr bei einem Signature Event. "Ich wusste, wenn ich weiterhin gutes Golf spiele, habe ich eine Chance, dabei zu sein. Ich bin sicher, dass mir das in der Rangliste sehr helfen wird."

Mit einem weiteren Ryder-Cup-Kollegen bestritt Straka die Finalrunde: Er lieferte sich ein Duell gegen Shane Lowry, aus dem er als Sieger hervorging. Er hatte aber nur Lob für seinen Konkurrenten. "Er ist einer meiner liebsten Spielpartner. Er ist ein feuriger Konkurrent, aber auch ein wirklich guter Freund. Es hat wirklich Spaß gemacht, mit ihm zu kämpfen."

Auf zum Major mit der Trophäe im Gepäck

Der Sieg kommt eine Woche vor der PGA Championship, in die er mit dem Rückenwind des Erfolges geht. "Letzte Woche habe ich eigentlich keinen Golfschläger angefasst. Diese Woche war also eine Art „Mal sehen, was geht“. Zum Glück hat der Putter schon früh mitgespielt und mich die ersten paar Runden im Spiel gehalten. Dann hat sich mein Schlag immer besser angefühlt. Ich freue mich darauf, den Ball weiter so zu treffen und einfach zu versuchen, jeden Tag besser zu werden."

Nach der PGA Championship steht ein weiteres Highlight für den Österreicher an: "Wir haben noch etwa drei Wochen, bis Österreich die DP World Tour  zurückbekommt, und ich könnte nicht glücklicher sein, in der Stadt zu sein, in der sich meine Eltern kennengelernt haben." Dann findet die Austrian Alpine Open im Salzburger Land statt. Er fügte hinzu: "Ich bin so stolz und dankbar, Österreich zu vertreten."


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