PGA Tour

PGA Tour: Schmid und Long liefern großen Kampf bei Mullinax‘ Sieg

11. Jul. 2022 von David Wellenbrock in Nicholasville, Kentucky (USA)

Trey Mullinax siegt bei der Barbasol Championship auf der PGA Tour. (Foto: Getty)

Trey Mullinax siegt bei der Barbasol Championship auf der PGA Tour. (Foto: Getty)

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Mit einem Birdie am 72. Loch gewinnt Trey Mullinax die Barbasol Championship 2022 an einem Marathon-Finaltag. Wegen langer Regenunterbrechungen am Freitag und Samstag musste ein Großteil des Feldes am Sonntag zunächst die dritte Runde beenden, bevor es auf den finalen Umlauf ging. Für Matti Schmid, der in Führung liegend ins Wochenende gestartet war, bedeutete dies die Mammutaufgabe von 33 Löchern am Finaltag. Nach den ersten 15 hatte der junge Deutsche sich zwei Schläge Vorsprung erarbeitet, unter anderem auf seinen Landsmann Hurly Long. Auf den letzten 18 Löchern konnten die beiden Deutschen das Tempo der Verfolger aber nicht mitgehen und mussten sich geschlagen geben. Für beide Spieler dennoch ein fantastischer Ergebnis auf der PGA Tour.

Mullinax mit Birdie zum Sieg

Mit drei Schlägen Rückstand auf die Spitze war Trey Mullinax auf die letzten 18 Löcher im Keen Trace Golf Club gegangen. Mit drei Birdies an den ersten vier Löchern gab der Amerikaner schon früh das Tempo vor. Nach zwei Bogey und zwei Birdies ging er mit drei-unter für den Tag in den Turn. An der Spitze hatte sich derweil ein spannender Kampf um den Sieg und das damit verbundene letzte Ticket für die British Open 2022 entwickelt. Gemeinsam mit Flightpartner Keven Streelman waren es die beiden Landsmänner, die sich schließlich auf den letzten neun Bahnen entscheidend absetzen konnten.

Schlaggleich kamen die beiden Amerikaner an die 18, beide lagen in aussichtsreicher Position auf dem Grün. Mullinax lochte aus rund viereinhalb Metern zum Birdie und erhöhte den Druck auf Streelman, der seinerseits den Putt lochen musste, um das Playoff zu erzwingen. Das gelang dem 43-Jährigen aus rund dreieinhalb Metern allerdings nicht, sodass Mullinax seinen ersten Sieg auf der PGA Tour bejubeln durfte. "Es war ein langer Tag heute, es war eine harte Arbeit, aber wir sind konzentriert geblieben", freute sich der 30-Jährige über den Sieg, mit dem er sich noch für die anstehenden Open Championship qualifizierte. "Was für eine unglaubliche Ehre, dorthin gehen und spielen zu dürfen. Es ist ein wahr gewordener Traum, am 150. Jubiläum nach St. Andrews zu fahren und dort spielen zu können."

Matti Schmid geht die Luft aus

Im letzten Flight des Turniers gestartet, kam Matti Schmid trotz Birdie an der 1 nicht gut in seine letzte Runde. An Bahn 2 und 3 gelang es ihm nicht das Par zu retten, weshalb sein Vorsprung schmolz. An der sechsten Bahn verzog er seinen Drive ins Aus und kassierte nach Strafschlag und Drop einen doppelten Schlagverlust. Schmid aber bewies Kampfgeist und erholte sich umgehend von diesem Rückschlag.

Mit zwei direkt aufeinanderfolgenden Birdies holte er sich die zuvor verlorenen Schläge zurück und kehrte dank eines weiteren Birdies auf Even Par und damit in die Spitzengruppe zurück. In der Folge allerdings schienen den 24-Jährigen zum Ende des langen Sonntages die Konzentration abhanden zu kommen. Schmid hatte große Probleme vom Tee, traf kaum mehr ein Fairway und hatte so zu kämpfen. Eine Serie von vier Schlagverlusten an drei Löchern brach ihm sportlich gesehen das Genick, durch ein weiteres Bogey an der 17 rutschte Schmid noch auf T8 ab. Damit verpasste der Low Amateur des vergangenen Jahres auch die Qualifikation für die British Open 2022. Dennoch war es für den deutschen Shootingsstar, der nur eine Autostunde vom Keen Trace Golf Club entfernt aufs College ging, ein starkes Turnier, das er nicht wie erhofft mit seinem ersten Profisieg krönen konnte.

Hurly Long: "Habe gut genug gespielt, um zu gewinnen"

Gleiches gilt für Hurly Long, der zwar schon auf der Challenge Tour siegreich war, aber ebenfalls sein bestes Turnier auf der PGA Tour spielte. In der dritten Runde hatte sich Long mit überragenden 63 Schlägen in die Verfolgerposition für die finalen 18 Löcher gebracht, konnte schließlich aber nicht mehr so tief scoren wie noch wenige Stunden zuvor. Nach ruhiger Front Nine mit einem Birdie gab der Deutsche zu Beginn der Back Nine einen Schlag ab. Mit zwei Birdies an Löchern 13 und 15 näherte sich Long der Spitze wieder an. An der Par-3-16 ließ Long eine gute Birdiechance ungenutzt und verlor am folgenden Loch einen Schlag, der die Hoffnungen auf den ersten PGA-Tour-Sieg zunichte machte. "Ich habe auf jeden Fall gut genug gespielt, um hier zu gewinnen", sagte Long nach seiner Runde. "Ich bin heute nur irgendwie nicht in Schwung gekommen. Es war aber trotzdem eine gute Woche. Ich habe gut gespielt und bin zufrieden."

Mit einer eins-unter-71 beendet Hurly Long die Barbasol Championship auf einem starken vierten Rang. "Es war hart, weil es lange Tage waren. Das war meine dritte Woche in Folge, ich habe dieses Jahr viel gespielt, bin also viel unterwegs", erklärte der 27-Jährige seine körperliche Verfassung nach anstrengenden Wochen. "Heute war es wunderschön da draußen und mein Energielevel war besser, als ich dachte. Ich war heute die ersten paar Löcher erschöpft, aber dann war es den Rest des Tages okay."

Zwei Deutsche im Kampf um den...

PGA Tour: Yannik Paul mit gutem Ergebnis

Auch Yannik Paul war als dritter Deutscher lange Zeit in der Verfolgergruppe zu finden. Bis zum elften Loch hatte sich der DP-World-Tour Profi drei Birdies erspielt und sich an die Spitze herangepirscht. Doch es hätte ein starkes Finish gebraucht, um noch ernsthaft in den Kampf um den Sieg mit einzugreifen. Dies gelang Paul nicht, stattdessen versenkte er am letzten Loch zwei Bälle im Wasser und kassierte ein Triplebogey. Am Ende steht für den Yannik Paul, der in Amerika wohnt, der 20. Platz.

Lukas Nemecz spielte die letzten 18 Löcher in 71 Schlägen und erreichte das Clubhaus als 41., Marcel Siem hatte am Finaltag große Probleme und beendet das Turnier auf der PGA Tour auf T81.

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