Back Nine

Parallel zu Woods-Mickelson: Zwei Golf-Grazien planen ihr Gipfeltreffen

18. Mai. 2020 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Wenn das mal keine Konkurrenz ist: Diese Golf-Grazien richten ihr eigenes Gipfeltreffen aus (Foto: Getty)

Wenn das mal keine Konkurrenz ist: Diese Golf-Grazien richten ihr eigenes Gipfeltreffen aus (Foto: Getty)

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Nach dem Charity-Event ist vor dem Wohltätigkeitsturnier: Während das Quartett vom TaylorMade Driving Relief die Tragebags wieder in die Ecke stellt, rüsten sich Tiger Woods, Phil Mickelson, Peyton Manning und Tom Brady für „The Match: Champions for Charity“. Doch parallel zu diesem Teamduell laufen die Abstimmungen für ein weiteres Gipfeltreffen – ein Schelm, wer Böses bei diesem Begriff denkt: Jedenfalls planen die Golf-Grazien Holly Sonders und Paige Spiranac, Spezialistinnen für partielle Künstlichkeit und feminin-figurbetonte Auftritte, ihr eigenes Match.

So immerhin besprachen es die einstige „Golf Channel“-Moderatorin Sonders und Social-Media-Sirene Spiranac („Die Leute denken, wir sind die größten Fakes; dabei könnten wir realer und authentisch nicht sein“) in deren letzter Podcast-Folge. „Wir sollten das am selben Tag machen, an dem auch Tiger und Phil spielen“, sagte Spiranac: „Ruf mich einfach an, dann machen wir was aus.“ Und Sonders antwortete: „Wir bringen die Welt zum Explodieren, und alle werden aus dem Häuschen sein!“ Na dann …

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Bunte Schuhe, Trump-Auftritt, Damen-Schelte

Drumherum: Fast solche Hingucker wie die Schläge der Kontrahenten beim „TaylorMade Driving Relief“ waren die Schuhe von Matthew Wolff. Der 21-Jährige mit dem ungewöhnlichen Schwung trug im Seminole Golf Club spezielle Nike-Treter in einer Regenbogen-Farbgebung in Batik-Machart, die speziell zur PGA Championship in San Francisco kreiert worden sind. Das Major sollte eigentlich vergangene Woche stattfinden und gestern seine Finalrunde erleben, wurde wegen der Corona-Pandemie aber auf August verschoben.

Ein deutlich bizarreres Element war die Telefonschalte von „NBC Sports“ mit dem zuvor von Rory McIlroy harsch gescholtenen US-Präsidenten Donald Trump („Einige Golfer mögen meine Politik, andere nicht“), der seiner Freude über das Comeback von Live-Golf Ausdruck verleihen und über ein Masters im November vor Zuschauermassen schwadronieren durfte, während das Quartett mit McIlroy, Dustin Johnson, Rickie Fowler und Wolff um Millionen Dollars zugunsten der Corona-Frontkämpfer zockten.

Derweil fand die Engländerin Mel Reid, Solheim-Cup- und LPGA-Spielerin, ein dickes Haar in der Suppe. Bei aller Noblesse der wohltätigen Aktion vermisste sie die Integration von Golferinnen und sprach davon, dass eine große Chance vertan worden sei: „Das Event sollte das wunderbare Spiel Golf zeigen, nicht bloß Männergolf. Einmal mehr wurde lediglich die Ungleichheit zwischen Herrengolf und Damengolf deutlich.“

Darts: Koepka wirft Pfeile auf Chamblee

Zielscheibe: Brooks Koepka und „Golf Channel“-TV-Experte Brandel Chamblee werden in diesem Leben keine Freunde mehr, zu oft hat der Ex-Tour-Spieler den vierfachen Majorsieger in gewohnt polemischer Art ins Visier genommen – sei‘s wegen Koepkas Gewichtsverlust fürs Shooting zur ESPN „Body Issue“, sei es als minderwertigen Gegner für einen Tiger Woods in einstiger Höchstform. Und mit Koepka neuestem Seitenhieb dürfte es nicht besser werden: Der Weltranglistendritte enthüllte jetzt, dass er seine heimische Dartscheibe, eine Spezialanfertigung, mit Chamblees Konterfei „verzieren“ ließ und nun munter Pfeile auf den Widersacher wirft.

Champions-Turnier 2021 mit erweitertem Feld

Erweiterung: Alle Jahre wieder treffen sich die Sieger der vergangenen PGA-Tour-Saison im Januar zum Tournament of Champions auf Hawaii. Bei der nächsten Ausgabe im Kapalua Resort dürften freilich ein paar Plätze frei sein, denn bislang sind auf der Tour schon 13 Turniere samt Gewinnern ausgefallen. Deswegen wurden die Kriterien für die Zusammensetzung des Felds jetzt einmalig geändert: Nebst den Titelträgern sind auch alle Profis startberechtigt, die sich für das Saisonfinale mit der Tour Championship qualifiziert haben. Das dürfte rund ein Dutzend weitere Starter bringen.

Außerdem wurde in den vergangenen Tagen bekannt gegeben, dass die Tour Champions – das Betätigungsfeld von Dauerbrennen Bernhard Langer – die Rumpfsaison 2020 und die Saison 2021 zu einer Mega-Spielzeit. Die drei diesjährigen Play-off-Turniere mit dem Finale um den Charles Schwab Cup werden nicht mit sich reduzierendem Teilnehmerfeld, sonder als Standard-Wettspiele ausgetragen.

McIlroy führt Top-10-Sextett für Texas an

Aufgalopp der Stars: Wenn alles planmäßig läuft und alle Punkte des 37-seitigen Hygiene- und Sicherheitskonzepts der PGA Tour erfüllt werden können, dann geht‘s am 11. Juni im Colonial Golf Club von Fort Worth wieder los mit regulärem“ Turniergolf auf der Top-Ebene. Viele bezweifeln das zwar, aber zumindest hat die Weltelite ihren Auftritt bei der zuschauerfreien Charles Schwab Challenge schon mal angekündigt. Mit dem Weltranglistenersten Rory McIlroy an der Spitze treten sechs aus den Top 10 in Texas an. Neben „Rors“ sind das: Brooks Koepka (Nummer 3), Dustin Johnson (5), Patrick Reed (7), Webb Simpson (9) und auch Tommy Fleetwood als OWGR-Nummer 10 ist noch gemeldet. McIlroy hat unterdessen angekündigt, die ersten drei Turniere des überarbeiteten Saisonkalenders (Charles Schwab Challenge, RBC Heritage, Travelers Championship) bestreiten zu wollen: „Ich brenne einfach darauf, raus zu kommen und zu spielen.“

Wenn der Fernsehsessel mitspielt …

Nachtrag: Von wegen, Sesselgolf ist kein Sport! Dieses Kunststück aus Zeiten der Zwangspause mithilfe des Relax-Fernseh-Sitzmöbels wollen wir Ihnen keineswegs vorenthalten. Trickgolfer und „Couch-Potatoe“ Coach Rusty nutzte die erzwungene Golfabstinenz und die Fußstütze, um seiner Passion zu frönen:

Ass mit dem ersten Schlag nach dem Lockdown

Triumphale Rückkehr: Ed Sandison hat einen Traum-Restart hingelegt. Der 34-Jährige Engländer mit Handicap 18 spielte nach der Wiederöffnung der Golfplätze in England am vergangenen Mittwoch im Styal Golf Club in Cheshire und versenkte auf dem ersten Loch mit dem allerersten Schlag nach dem Lockdown seinen Ball. Sandison erzielte das Hole-in-one auf dem 161 Meter langen Par 3 mit einem 4er-Hybrid. Es war zudem das erste Ass seines Golferlebens – und am Ende hatte er 41 Stableford-Punkte auf der Scorekarte, „die beste Runde, die ich je gespielt habe“. Sandison versicherte glaubhaft, während der Auszeit nicht daheim geübt zu haben. Die obligatorischen Drinks aufs Hole-in-one fielen allerdings aus, da das Clubhaus noch geschlossen war.

Fußball auf weltältestem Golfplatz

Entzugserscheinungen: Im Mutterland des Golfsports müssen sie mit der Rückkehr auf die Fairways noch warten, aber nach Englands Öffnung wird allgemein erwartet, das Regierungschefin Nicola Sturgeon morgen eine Termin für das Ende des Shutdowns nennt. Derweil haben Clubmitglieder und Greenkeeper eine Menge Arbeit, ungebetene Gäste den Plätze zu komplimentieren oder unsachgemäße Benutzung auszubügeln, die nicht selten mit Beschädigungen einherzugehen. Die Beispiele reichen von Picknicks mit Lagerfeuer bis zur Misshandlung der Fairways als Motocross-Pisten. Der älteste Golfplatz der Welt, der 9-Loch-Parcours von Musselburgh inmitten der Galopprennbahn, wurde dieser Tage sogar als Fußballplatz zweckentfremdet.

Mancher Golfer freilich schießt auch selbst übers Ziel hinaus. Vergangenen Donnerstag wurde ein Mitglied des Merchants of Edinburgh Golf Club von einem Greenkeeper beim Putten auf dem ersten Grün erwischt und darauf hingewiesen, dass Platz und Trainingseinrichtungen geschlossen seien, der Spieler sich mithin zu entfernen habe. Die Folge waren wüste Beschimpfungen des Mitglieds, das den Greenkeeper schließlich sogar mit einem Schläger attackierte.

Eingelocht mit Putter-Salto

Zum Schluss: Es sieht jedes Mal so unfassbar simpel aus, war Trickshot-Künstler wie Joshua Kelley von „holein1trickshots“ scheinbar alltäglich produzieren. Und längst sind alle Fragen hinfällig, wie viele Versuche bis zum Erfolg wohl nötig waren? Stattdessen schauen wir einfach staunend zu, wie Kelley den Putter Salto schlagen lässt, bevor der „short stick“ den Ball scheinbar von selbst einlocht:

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