Back Nine

Mickelson im Mittelpunkt: Verwirrspiel um möglichen LIV-Wechsel von Rahm

26. Nov. 2023 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Hat er unterschrieben oder nicht? Steigt Jon Rahm doch nächstes Jahr bei der LIV-Liga in den Ring? Gerade läuft ein Verwirrspiel mit absurden Aspekten um einen möglichen Wechsel des zweifachen Majorsiegers und amtierenden Masters-Champions zum Konkurrenz-Circuit. Angeblich soll Rahm im Endstadium von Verhandlungen sein, unter der Garantiegage von sage und schreibe 600 Millionen Dollar sei bereits die Tinte trocken, es gehe bloß noch um Änderung von Format und Spielmodus, die der Baske verlangt haben soll. So zwitschert es in den sozialen Medien aus allen Ecken.

 

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Wo das ursprünglich Gerücht herkommt, lässt sich kaum noch zurückverfolgen. Der spanischsprachige Podcast „Ten Golf“ hatte beispielsweise kolportiert, bei der DP World Tour Championship hätten Wechselgerüchte die Runde gemacht. Aber zuvor schon soll Phil Mickelson angeblich ausgeplaudert haben, der Deal sei längst gelaufen. Behauptet jedenfalls Investigativ-Journalist Alan Shipnuck, der Mickelson freilich im selben Atemzug einen „Bullshit Artist“ nannte. Was natürlich postwendend „Lefty“ auf den Plan rief, der an seinen Intimfeind adressierte: „Das ist nicht wahr und ich weiß von absolut gar nichts. Ich will nichts wissen und ich habe nichts gesagt.“ Außerdem: „Alan ist der schlechteste Lügner und ein erbärmlicher Mensch.“

 

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Spekulationen um Rahms LIV-Liebäugelei halten an, seit der Baske sich aus der TGL von Tiger Woods und Rory McIlroy zurückgezogen hat, die bekanntlich wenig Sympathie für LIV und folglich auch für potenzielle LIV’ler haben. Besonnene Gemüter gehen davon aus, dass es eher an Rahms Wohnort in Arizona sowie logistischen Problemen liegt und erinnern sich daran, dass Rahm deutlich erklärt hatte, es gehe ihm beim Golf nicht ums Geld und er werde ohnehin bereits mehr als fürstlich belohnt. Andererseits, wie heißt es doch so schön: Ein jeder ist käuflich, den meisten hat man nur ihren Preis noch nicht geboten. Sind 600 Millionen Dollar ein solcher Preis? Der Einzige, der dazu wirklich was Konkretes sagen könnte, ist Rahm selbst. Doch bisher schweigt der 29-Jährigen zu dem ganzen Gossip. Vielleicht hängt auch alles am 31. Dezember und daran, wie es mit dem Rahmenabkommen zwischen PGA Tour und saudi-arabischem PIF weitergeht.

Erleichterungen für Tour-Spieler – auch im Wortsinn

Zugeständnisse: Die PGA Tour erleichtert ihren Spielern 2024 das Leben auf dem Platz. Nein, es geht nicht um noch mehr Dollarmillionen. Diesmal jedenfalls nicht. Vielmehr ist „erleichtern“ durchaus im Wortsinn gemeint. Laut einem Memo vom 10. November soll es künftig mindestens vier stille Örtchen pro neun Löcher geben, sprich mobile Toiletten. Jon Rahm hatte zwar mal „ein verdammtes Dixi-Klo an jedem Loch“ gefordert, aber der Anfang ist gemacht. Hoffentlich weiß Rahm das auch zu würdigen – siehe oben. Außerdem soll es unter anderem ein „gesünderes Essensangebot“ geben, mehr Mahlzeiten-Möglichkeiten für die Caddies, Wannen für Eisbäder bei jedem Turnier und private Toilettenhäuschen für die Familien der Spieler auf dem Platz, wo auch Mineralwasser und Snacks verfügbar sind. Bei den Signature Events und in den FedEx-Cup-Play-offs gibt es zudem unter anderem eine Reinigungs- und Wäscheservice für die Spieler, und die Entourage der Spieler darf beim Dinner mit am Tisch sitzen. Ein Schelm, wer jetzt denkt, diese Vergünstigungen hätten was mit LIV Golf und dem dort praktizierten Pampern der Matadore zu tun …

Hero ohne Schauffele/Cantlay: Wegen Woods?

Noch ‘ne Spekulation: Die Hero World Challenge findet diese Woche ohne Xander Schauffele und Patrick Cantlay statt – das US-Ryder-Cup-Duo hat aus bislang unbekannten Gründen zurückgezogen. Und was macht die britische Revolverpresse daraus: Einen Affront gegen Gastgeber Tiger Woods. „Cantlay und Schauffele haben sich entschieden, ihre Teilnahme an der Hero World Challenge zurückzuziehen, nachdem bekannt wurde, dass Tiger Woods bei diesem Turnier sein Comeback geben wird“, textet der „Mirror“ und deutet damit einen Zusammenhang zwischen Woods’ Teilnahmemeldung und der Absage der engen Freunde an. Einen Grund oder eine Erklärung bleibt das Blatt indes schuldig, wärmt stattdessen den angeblichen Riss im US-Ryder-Cup-Team noch mal in aller Ausführlichkeit aus, den Cantlay und Schauffele angeblich verursacht haben sollen. Aber auch darin findet sich kein Hinweis auf ein eventuelles Problem der beiden mit Woods. Immerhin erfährt der Leser am Ende wenigstens noch, dass Justin Rose und Lucas Glover die frei gewordenen Startplätze übernehmen.

Fama versus Fakt, Woods versus Snead

Kostspieliges Gerücht: Einer von Tiger Woods’ Ersatzputtern, mit dem der 15-fache Majorsieger womöglich mal ein paar Tage gespielt haben könnte, ist bei Golden Age Auctions für 267.865,20 Dollar versteigert worden. Das ist eine Menge Geld für eine komplett unbestätigte Tatsache, denn es gibt keinen Beleg, auch nicht durch die Vorbesitzer, dass Woods den betreffenden „Zauberstab“ tatsächlich jemals in der Hand gehabt hat. Hintergrund ist der Umstand, dass Putter-Guru Scotty Cameron stets ein paar Reservemodelle des Woods’schen Erfolgsputters auf Lager hatte, die ebenfalls mit einem roten Punkt und der Inschrift „Tiger Woods“ gekennzeichnet waren. Und als Tiger mal seinen Frust am etatmäßigen Putter ausgelassen und diesen dann zur Reparatur bei Cameron abgegeben hat, könnte er das jetzt versteigerte Modell als kurzzeitigen Ersatz benutzt haben. Mit Betonung auf „könnte“. Im Gegensatz zu dieser Fama ist Fakt, dass Sam Snead 1949 das Masters gewonnen hat und dafür unter anderem die berühmte silberne Miniatur des Clubhauses bekommen hat. Diese selten auf den Markt gebrachte Trophäe hat jetzt bei einer Auktion 766.422 Dollar erbracht. Immerhin. Manchmal ist eine Tatsache doch mehr wert als ein Gerücht.

 

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Luke Donald: Die Zeit wird knapp

Druck auf Donald: Wer wird Europas Ryder-Cup-Skipper für 2025? Wenn es nach den potenziellen Spielern, ihrem Emotional Leader Rory McIlroy („Einer der Besten, unter denen ich gespielt habe“) und den meisten Ex-Kapitänen geht, dann führt Luke Donald die „Blauen“ nach dem Triumph im Marco Simone Golf & Country Club auch in die Löwenhöhle Bethpage Black. Der Engländer selbst hat sich Bedenkzeit ausgebeten und will in Ruhe darüber nachdenken, ob er nicht doch besser aufhören will, wenn es am schönsten ist, statt das Renommee von Rom auswärts ankratzen lassen. Doch viel Luft hat Donald nicht mehr, die Ryder Cup Ltd. möchte der Tradition folgen und den neuen Teamchef noch vor Jahresende benennen. „Daher hat Luke nicht so viel Zeit, sich zu entscheiden, obwohl wir ihn in Ruhe gelassen haben, während er es mit seiner Familie bespricht“, zitiert das britische Blatt „The Telegraph“ einen Insider. „Es gibt einen Auswahlprozess, aber jeder weiß: Wenn Luke das Amt noch mal will, bekommt er es. Und die Zeichen sind vielversprechend.“

US-Spieler nehmen Skipper aus der Schusslinie

Dispens: Derweil haben die US-Akteure von Rom ihren Skipper Zach Johnson von jedweder Schuld an der Niederlage freigesprochen, obwohl der zweifache Majorsieger unlängst noch Fehler im Zeitmanagement eingeräumt hatte. „Bedauern sollte er allenfalls, dass wir nicht besser gespielt haben“, erklärten Justin Thomas, Rickie Fowler und Xander Schauffele unisono in einem Gespräch mit der „The Palm Beach Post“. „Wir haben ihm gesagt: Zach, es ist einfach, auf eine Woche zurückzublicken, in der sie [die Europäer] einfach monumental besser gespielt haben, und zu sagen, dass man etwas hätte ändern müssen. Zach ist bei jedermann extrem beliebt, und er war großartig. Wir wünschen uns alle, dass wir es besser gemacht hätten, damit er sich nicht solche Gedanken machen muss. Leider ist es immer so: Wenn man verliert, kriegt der Kapitän alles ab, bei einem Sieg werden die Spieler in den Himmel gehoben.“

4Aces lassen Pat Perez nicht durchfallen

Teamtreue: Pat Perez hat in der abgelaufenen Saison der LIV Golf League wahrlich nicht viel für seine 4Aces gerissen und ist am Ende auf Platz 28 der Gesamtwertung gelandet. Das bedeutete für den 47-Jährige einen Platz in der sogenannten „Open Zone“, in der die Team-Bindung aufgelöst werden kann, und damit eine ungewisse sportliche Zukunft bei LIV – Bernd Wiesberger weiß, was das bedeutet. Doch das 4Aces-Team ließ sein publikumswirksames Enfant terrible nicht durchfallen: Perez bekam einen neuen Vertrag und geht auch 2024 mit Dustin Johnson, Patrick Reed und Peter Uihlein ins Rennen.

Besser als vier Golfstars und damit reif fürs Profidasein

Konsequent: Das Dunlop Phoenix Tournament in Japan ist eine kleine Berühmtheit – allein schon, weil Luke Donald, Europas Ryder-Cup-Kapitän von Rom, dort bei seinen Erfolgen 2012 und 2013 schon mal ein komplettes Kobe-Rind gewonnen hat, besser bekannt als Wagyū, das dann sehr umständlich an Donalds damaligen Hauptwohnsitz in den USA ausgeliefert wurde. Die nächste witzige Story rund ums Event im Phoenix Country Club in Miyazaki, das zur Japan Golf Tour gehört, rankt sich um den japanischen Amateur Yuta Sugiura. Der gewann nämlich die jüngste Ausgabe, ließ dabei die Majorsieger Hideki Matsuyama, Brooks Koepka und Wyndham Clark sowie Sahith Theegala hinter sich und traf anschließend eine fast folgerichtige Entscheidung: Sugiura wechselte umgehend ins Profilager.

Stereo gestopft

Zum Schluss: Zwei Sportsfreunde, zwei Putter, zwei Bälle, eine Bahn, eine Linie, ein Loch. Allein die Kreation des Parcours ist schon sehenswürdig. Und dann stopfen die Jungs ihre Bälle auch noch sozusagen Stereo: Prädikat extragut.

 

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