Back Nine

Donalds Dutzend und der Triumph beim Ryder Cup: Am Ende purer Überlebenskampf

30. Sep. 2025 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

(Foto: Getty)

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Der Pulverdampf hat sich verzogen, die Champagnerpfützen sind getrocknet, nur ein paar leere Magnum-Flaschen Moët künden noch vom Happy End eines Tages, der nervenzerfetzender war, als wohl jeder ahnen konnte, der diese 45. Ryder Cup Matches durch eine blau-goldenen Brille betrachtet. Und der beinahe tragisch geendet hätte. Während Gewinner und Verlierer den aus unterschiedlichsten Gründen entstandenen Kater kurieren, ist es an der Zeit, mal ganz nüchtern auf jenes Drama in drei Akten zu schauen, dass sich vergangenes Wochenende auf dem Black Course des Bethpage State Park abgespielt hat. Zwei Tage lang fegte die europäische Walze über das gastgebende Team hinweg, man mochte den Augen kaum trauen. Foursomes, Fourballs: Samt und sonders klare Punktsiege für Luke Donalds Dutzend. Die Wirkungstreffer kamen selten vom Gegner, sondern vor alle aus der Kulisse – Ausfälligkeiten und Abscheulichkeiten, für die sich echte Fans in aller Form und öffentlich bei den Europäern entschuldigten.

On behalf of Americans with class, I apologize.
byu/FloGrown321 ingolf

 

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Fellow Americans, please, you’re embarrassing us!
byu/C0NS0L0 ingolf

Dann der Sonntag, sieben Punkte Vorsprung, eine Differenz wie noch nie seit die Kontinentaleuropäer ab 1979 beim Ryder Cup mittun durften. Durch den halben Punkt fürs ausgefallene Match von Viktor Hovland gegen Harris English fehlen noch zwei Punkte zur Titelverteidigung und zweieinhalb zum sauberen Triumph. Doch Europas Stars vergeigen ihre Matches, einer nach dem anderen: Justin Rose, Tommy Fleetwood, Rory McIlroy – der Nordire sichtlich gezeichnet und erschöpft von all den Anwürfen, die ihn und seine Frau Erica sogar im Wortsinn trafen – retten sich wenigstens aufs 18. Grün. Dort verliert auch Matt Fitzpatrick noch gegen Bryson DeChambeau, den er schon mit 5 up am Nasenring durch die Manege geführt hatte. Jon Rahm geht gar sang- und klanglos unter. Ludvig Åberg, der junge Schwede, gewinnt an diesem Tag das einzige Match für Europa, eins aus elf! In der viertletzten Partie muss Shane Lowry zuguterletzt mit einem schwierigen Putt teilen, damit es wenigstens die Mindestpunktzahl von 14 wird und Tyrrell Hatton dahinter den Sack zumachen kann. Was war da los.

Es schien, als sei die Luft raus bei Team Europe, die Energie verpufft. Die Spannung weg, körperlich wie mental, das Bewusstsein fürs Momentum. Sie wirkten fast träge. Symptomatisch waren all die Putts, die irgendwie in die Großrichtung eierten, statt stramm und zielstrebig ins Loch zu laufen. War der Vorsprung gar zu groß? Jeder schien zu denken, irgendwer wird die Punkte ja gewiss machen, sind doch bloß noch zwei. Es ist sicher falsch, von Siegesgewissheit und Überheblichkeit zu sprechen. Es war eher der Trugschluss des Sich-in-Sicherheit-wähnens, der so fatal grassierte. Teamgeist, das unbedingte Verlassenkönnen auf den anderen, hat auch eine Kehrseite.

Aber es ist ja noch mal gut gegangen. Dank des irischen Bären Lowry und des nicht minder bärbeißigen Hatton, die es lediglich durch eine Wildcard nach Long Island geschafft haben. Gut gepickt, Captain Luke! So gesehen war der Ausflug ein voller Erfolg, für den mit Glanz behafteten Begriff Sieg freilich fehlt die finale Politur.

Becherwurf gegen McIlroys Frau Erica

Bestätigung: Der Vorwurf geisterte lange durchs Netz, jetzt belegen weitere Videos, dass Rory McIlroys Frau Erica Stoll tatsächlich mit einer Bierbüchse oder Ähnlichem beworfen und am glücklicherweise breitkrempigen Hut getroffen wurde, während sie ihren Mann auf dem Platz begeleitet.

 

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Das war nur eine von zahllosen Attacken der amerikanischen Fans am Rand von Bethpage Black aufs europäische Team und speziell auf McIlroy – und wie nun dokumentiert ist, waren nicht alle rein verbaler Natur. Und ja, bei solchen Großveranstaltungen gehören Alkoholverbote ausgesprochen!

McIlroys Sorge um Bradleys Buben

Große Geste: Diese Momentaufnahme in alle dem Trubel nach der Ryder-Cup-Titelverteidigung muss man gar nicht groß kommentieren – Rory McIlroy hat selbst in der Stunde der großen Genugtuung, irgendwo zwischen Erleichterung, Erlösung und Exzess, noch aufmunternde Worte für die Söhne von Keegan Bradley, die etwas verloren herumstehen, während für ihren Vater gerade die sportliche Welt untergegangen ist.

 

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Jake Knapp trauert um seine Freundin

Schicksalsschlag: Jake Knapp trauert um seine Freundin Makena White, mit der er zwei Jahre lang zusammen war. Laut der Notiz einer Freundin auf Whites Instagram-Seite, war White Anfang vergangener Woche verstorben. Die Todesursache ist unbekannt.

 

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„Makena war eine so fürsorgliche Person, deren Selbstlosigkeit gegenüber anderen ich immer schätzen werde“, sagte Knapp in einer schriftlichen Stellungnahme. „Wir haben so viele unvergessliche Erinnerungen miteinander geteilt, und jetzt, da sie nicht mehr bei uns ist, ist es schwer, diese Realität zu begreifen.“ Der 31-Jährige hatte 2024 in seiner Rookie-Saison auf der PGA Tour die Mexico Open gwonnen und Anfang dieses Jahres bei der Cognizant Classic eine 59 geschossen. Makena White veröffentlichte jüngst ein Bild der beiden vom Turnier und schrieb dazu: „Es ist das zweite gemeinsame Jahr, in dem ich dabei zusehe, wie du deine Träume verwirklichst.“

 

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