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LIV Golf: „Meinungen ändern sich.“ – Brooks Koepka erklärt Abschied von der PGA Tour

29. Jun. 2022 von Julian Trips in Köln, Deutschland

Brooks Koepka ist künftig auf der LIV Golf Invitational Series zu finden. (Foto: Getty)

Brooks Koepka ist künftig auf der LIV Golf Invitational Series zu finden. (Foto: Getty)

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Die LIV Golf Invitational Series feiert in dieser Woche ihr erstes Event auf amerikanischem Boden - sozusagen auf dem Hoheitsgebiet der PGA Tour. Im Vorfeld stellten sich unter anderem Brooks Koepka und Bryson DeChambeau (zusammen fünf Majortitel) den Fragen der Journalistinnen und Journalisten. Neben Themen wie der PGA Tour und Gründen für die Zusammenarbeit mit LIV Golf standen auch einmal mehr die ethischen Aspekte der saudi-arabischen Liga im Vordergrund. Für das eigentliche Event in Portland an diesem Wochenende, interessierten sich hingegen kaum jemand.

"Ich fühle mich sehr wohl mit der Entscheidung" - Koepka bestärkt seinen Wechsel zu LIV Golf

Vor rund einer Woche brodelte die Gerüchteküche rund um den viermaligen Majorsieger Brooks Koepka, weil auch er angeblich zur saudi-arabischen LIV Golf Invitational Series überlaufen würde. Ein paar Tage später dann die Bestätigung: Der Amerikaner kehrt der PGA Tour den Rücken und spielt künftig für die umstrittene Turnierserie, die von einem der größten Staatsfonds der Welt finanziert wird. Das Event in Portland ist für den 32-Jährigen der erste Auftritt in der neu gegründeten Liga. Kein Wunder also, dass die Medien zahlreiche Fragen für den Amerikaner parat hielten.

Vor einiger Zeit betonte Koepka noch, wie gut es ihm auf der PGA Tour ginge. Woher also diese plötzliche Kehrtwende, wollte auch ein Journalist vom Amerikaner wissen: "Wie ich schon sagte, Meinungen ändern sich. Ich fühle mich sehr wohl mit der Entscheidung, die ich getroffen habe. Ich bin glücklich und habe getan, was das Beste für mich ist" erklärte Koepka seinen Wechsel zur LIV Golf Invitational Series. Auch Rory McIlroy äußerte sich kürzlich eher kritisch zur Entscheidung des US-Amerikaners und auch hier bohrte ein Medienvertreter nach: Auf die Frage, wie Koepka die Reaktion des Nordiren aufnahm hatte er folgende Antwort parat: "Ich habe Respekt vor Rory als Spieler. Er ist gut, er ist phänomenal. Er kann denken, was er will und so wie er da Beste für sich und seine Familie tut, tue ich es für meine und dafür kann ich niemanden hasse. Wie ich schon sagte, Meinungen ändern sich".

LIV Golf: Bryson DeChambeau möchte den Menschen "etwas Gutes tun"

Bryson DeChambeau, der in Portland zum ersten Mal Teil der LIV Golf Invitational Series sein wird, respektiert die Meinung anderer Menschen und wünscht sich das auch für sich: "Ich persönlich denke, dass ich die Meinung und die Entscheidungen aller respektiere, so wie ich hoffe, dass sie das auch auf unserer Seite tun würden. Jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung, und aus meiner Sicht sind wir Golfer. Wir bieten Unterhaltung auf der ganzen Welt, und das werden wir auch in Zukunft tun", begründet der Amerikaner seinen Wechsel zur saudischen Turnierserie.

Auf die Frage, ob sich Bryson DeChambeau Sorgen um seinen Ruf machen würde, hatte der Amerikaner ebenfalls eine passende Antwort parat: "Ich denke, ein Vermächtnis kann überall dort geschaffen werden, wo man seine Fähigkeiten zur Verfügung stellt. Es ging mehr darum, wie ich den Menschen um mich herum etwas Gutes tun kann". Auch seinen an Diabetes erkrankten Vater bezog er in seine Entscheidungsfindung mit ein: "Mein Vater war Diabetiker und wäre wahrscheinlich vor drei oder vier Jahren gestorben, wenn er nicht eine Niere bekommen hätte. Und die National Kidney Foundation kam und half ihm. Es wäre ein schlechter Dienst, wenn ich ihnen nicht etwas zurückgeben könnte, den Personen, die meinem Vater geholfen haben, am Leben zu bleiben, der Organisation, die meinem Vater geholfen hat, am Leben zu bleiben".

"Ich habe keine Bedenken" - Golf wichtiger als Menschenrechte?

Neben Koepka und DeChambeau saß unter anderem auch Pat Perez im Presseraum. Er hatte auf eine Frage, bezüglich der Menschenrechte in Saudi-Arabien, eines New-York-Times-Journalisten eine sehr trockene Antwort parat. Auch Brooks Koepka schloss sich seinem Landsmann an und beteuerte, dass es den beiden Sportlern nur um das Golf spielen gehe. Eine Aussage, die am Ende womöglich für viel Diskussionsstoff sorgen wird.

Fragen zum eigentlich Turnier in Portland an diesem Wochenende gab es übrigens auf den Pressekonferenzen nahezu keine. Aber immerhin interessierte sich ein Journalist dann doch für das anstehende Event und erkundigte sich über den Kurs im Pumpkin Ridge Golf Club. Patrick Reed, der ebenfalls am Mikrofon Platz nahm, zeigte sich dahingehend voller Vorfreude: "Der Golfplatz ist perfekt. Ich habe ihn zwar noch nie gespielt, aber schon von ihm gehört. Gestern habe ich die Back Nine gespielt, heute die Front Nine. Er ist in tadellosem Zustand. Die Grüns sind auch schön schnell und das hilft meinem kurzen Spiel immer".

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