Profisport Herren

LIV Golf will Strafzahlungen stoppen – was das für den Ryder Cup heißt

25. Jul. 2025 von Laura Gailus in München, Deutschland

Könnte so bald nicht mehr stattfinden: Hatton (l.) und Rahm (r.) als Teil von LIV Golf und des Ryder-Cup-Teams. (Foto: Getty)

Könnte so bald nicht mehr stattfinden: Hatton (l.) und Rahm (r.) als Teil von LIV Golf und des Ryder-Cup-Teams. (Foto: Getty)

Seit dem Start von LIV Golf 2022 war eines sicher: Wer bei der neuen Liga unterschrieb, musste sich um Strafen der DP World Tour keine Sorgen machen – der saudische Geldgeber übernahm. Damit ist jetzt Schluss. Wie der Telegraph berichtet, hat LIV Golf seinen Spielern mitgeteilt, dass ab 2025 keine Strafzahlungen mehr übernommen werden. Bisher flossen rund 15 Millionen Pfund an die Tour – teils für Verstöße gegen die Teilnahme-Regeln, teils, um Ryder-Cup-Träume am Leben zu halten.

Vor der Entscheidung: LIV Golf oder Ryder Cup?

Denn für Europas Ryder-Cup-Team ist diese Nachricht alles andere als nebensächlich. Wer nämlich für Europa abschlagen will, muss Mitglied der DP World Tour sein. Spieler wie Jon Rahm und Tyrrell Hatton können 2025 beim Ryder Cup in Bethpage Black dabei sein – geschützt durch laufende Berufungsverfahren. Doch sobald diese abgeschlossen sind, könnte das Preisetikett für ihre LIV-Entscheidung folgen: siebenstellige Summen pro Jahr. Die DP World Tour hatte bereits 2023 vor Gericht das Recht erwirkt, Spieler zu sanktionieren, die ohne Genehmigung bei konkurrierenden Events antreten. LIV Golf hat bisher gezahlt. Künftig müssen das Rahm, Hatton, Meronk oder McKibbin selbst tun – wenn sie weiterhin auf der Tour spielen und Ryder-Cup-Ansprüche behalten wollen.

Brüchige Brücken und unbeantwortete Fragen

Die große Einigung zwischen PGA Tour, LIV Golf und DP World Tour? Weiterhin nicht in Sicht. Und während der Streit um Macht, Geld und Einfluss anhält, geraten die Spieler zwischen die Fronten. Sergio Garcia hatte nach einem verlorenen Rechtsstreit seine Mitgliedschaft aufgegeben und später wieder aufgenommen – mit Hilfe von LIV-Mitteln. Und was für Rahm und Hatton gilt, betrifft auch andere: Wer weiter LIV Golf spielt, muss künftig abwägen, ob sich die Mitgliedschaft auf der DP World Tour lohnt. Viele dürften vor einer Entscheidung stehen – entweder zahlen oder verzichten. Stimmen aus dem Umfeld der Tour halten einen Kurswechsel für ausgeschlossen. „Es würde Empörung geben, wenn die Tour nachgibt“, zitiert Telegraph Sport eine Quelle. Die Allianz zwischen PGA und DP World Tour steht nun auf dem Prüfstand. Sollte sie sich nicht auflösen oder grundlegend verändern, droht ein geschwächtes europäisches Team für 2027 in Irland.

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