Keegan Bradley hatte einige Wochen Zeit, die Ryder Cup Niederlage des amerikanischen Teams zu verarbeiten. Team USA hatte am Finaltag mit 4,5 zu 11,5 zurückgelegen. Zwar holten sie 8,5 Punkte in den Singles, aber Team Europa holte trotzdem den Sieg auf amerikanischem Boden.
Bei einem Media-Event zur Travelers Championship sprach Bradley zum ersten Mal wieder öffentlich und reflektierte seine Ryder-Cup-Erfahrung. „Seit Bethpage war dies eine der schwierigsten Zeiten meines Lebens“, sagte Bradley. „Wenn man gewinnt, ist das Ruhm für ein ganzes Leben – aber ich habe nicht gewonnen und werde für den Rest meines Lebens damit leben müssen." Es ist seine dritte Ryder Cup Niederlage. Zuvor hatte er zwei Mal als Spieler im Team USA verloren, das erste Mal beim Ryder Cup 2012, als Team Europa ein wundersames Comeback vollführte - eine Leistung, die den Amerikanern dieses Mal nicht vergönnt war.
"Ich glaube nicht, dass ich jemals darüber hinwegkommen werde. Dieses Turnier war so brutal für mich", sagte Bradley. „Man steckt so viel Arbeit hinein, plant alles bis ins Detail, und dann laufen die ersten beiden Tage so schlecht, wie man es sich nur vorstellen kann."
Bereits direkt nach dem Turnier hatte er gesagt, dass seine Beziehung zum Ryder Cup "kompliziert" sei. Das Event bedeutet ihm so viel hat ihm aber auch so viele Schmerzen bereitet. Ob er an einem weiteren Kapitel interessiert ist?
"Ich weiß nicht, ob ich spielen möchte – nein, ich möchte es. Es ist so seltsam, etwas so sehr zu lieben, das einem einfach nichts zurückgibt. Ich werde mich immer fragen und wünschen, dass ich die Chance gehabt hätte, dort zu spielen." Bradley hatte sich dagegen entschieden, als Player Captain anzutreten und auch wenn er das Gefühl hatte, etwas zu verpassen, sei es die richtige Entscheidung gewesen. "Am zweiten oder dritten Tag dachte ich mir: 'Gut, dass ich nicht spiele', weil ich körperlich so erschöpft war. Ich dachte einfach nicht, dass ich beides schaffen könnte“, sagte er.