PGA Tour

Untersuchungen des Justizministeriums: Wie legal ist das Handeln der PGA Tour?

12. Jul. 2022 von Johanna Lakämper in Köln, Deutschland

Jay Monahan (PGA Tour, li.) und Greg Norman (LIV Golf, re.). (Foto: Getty)

Jay Monahan (PGA Tour, li.) und Greg Norman (LIV Golf, re.). (Foto: Getty)

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Der Streit zwischen der PGA Tour und LIV Golf erreicht ein neues Level. Nachdem die PGA Tour Spieler, die bei den ersten Events der LIV Golf Invitational Series angetreten sind, von der PGA Tour verbannt hat, kommt nun die Frage auf, ob das überhaupt in Ordnung ist. Während die PGA Tour der Überzeugung ist, sie habe das Recht dazu, kommen beim Justizministerium Zweifel auf. Die Untersuchung konzentriert sich laut Spieleragenten, die von Beamten des Justizministeriums  kontaktiert wurden, auf das Vorgehen der PGA Tour in Bezug auf das Official World Golf Ranking, auf Warnungen, die sie Spielern aussprach, die einen Beitritt zu LIV Golf in Erwägung zogen, und auf Suspendierungen, die von Tour-Beauftragtem Jay Monahan gegen Spieler verhängt wurden, die die Tour verließen.

Schafft die PGA Tour ein "illegales Monopol"?

Im Fokus der Untersuchungen steht das Kartellrecht, welches einen fairen und einheitlichen Wettbewerb unter den Touren schaffen soll. Für Greg Norman, den CEO von LIV Golf, steht fest, dass sich die PGA Tour "golferfeindlich, fanfeindlich und wettbewerbswidrig" verhält. Sie schaffe ein "illegales Monopol". Eine Monopolisierung liegt im weitesten Sinne dann vor, wenn ein Unternehmen unlautere Praktiken anwendet, um einen Markt zu erobern oder zu beherrschen.

Craig Seebald, Partner und Kartellrechtsspezialist bei der internationalen Anwaltskanzlei Vinson & Elkins, weist auf einen zweiten Bereich des Kartellrechts hin: die Verschwörung. Diese liegt vor, wenn wenn zwei oder mehr Unternehmen zusammenarbeiten, um den Wettbewerb zu unterdrücken. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der Zusammenarbeit zwischen der PGA Tour mit der DP World Tour, der USGA, der R&A und des Masters. Auch das Official World Golf Ranking sei betroffen, da der Vorstand der Organisation aus Führungskräften der eben genannten Unternehmen besteht.

Die PGA Tour hat mir einer solchen Untersuchung gerechnet

Schon 1994 wurde das Handeln der PGA Tour genauer unter die Lupe genommen. Damals prüfte die Federal Trade Commission (FTC), ob die PGA Tour gegen Bundesgesetze verstoßen hatte, indem sie von ihren Mitgliedern verlangte, die Erlaubnis des Commissioners einzuholen, um an externen Veranstaltungen teilzunehmen und in anderen Golf-Fernsehübertragungen aufzutreten. Die FTC beendete ihre Untersuchung, ohne die PGA Tour zu bestrafen, was die Verantwortlichen im aktuellen Prozess zuversichtlich stimmt. "Das war nicht unerwartet", sagte ein Sprecher der Tour gegenüber GolfChannel.com. "Wir haben das 1994 durchgemacht, und wir sind zuversichtlich, dass es zu einem ähnlichen Ergebnis kommen wird."

Einer wird alles ihm in der Macht stehende tun, die PGA Tour für ihr Handeln zur Rechenschaft zu ziehen: Greg Norman zeigte sich bereits im Februar in einem Brief an PGA-Tour-Chef Jay Monahan alles andere als einverstanden mit dem Handeln der PGA Tour: "Wenn Sie versuchen, die Spieler zu täuschen und einzuschüchtern, indem Sie sie bedrängen und bedrohen, dann gehen Sie zu weit, sind unfair und verstoßen wahrscheinlich gegen das Bundesgesetz."

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