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Golf Legenden: Greg Norman – „The Great White Shark“

01. Feb. 2020 von Florian Weber in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Greg Norman - einer der größten Golfer seines Landes und ein erfolgreicher Geschäftsmann. (Foto: Getty)

Greg Norman - einer der größten Golfer seines Landes und ein erfolgreicher Geschäftsmann. (Foto: Getty)

"Manchmal denke ich, ich habe eine fast perverse Liebe zum Niedergeschlagensein, ja sogar zur Niederlage, weil ich weiß, dass es mich zu Größerem anspornt." - Greg Norman

Greg Norman, am 10. Februar 1955 in der australischen Stadt Mount Isa in der Region Queensland geboren, brillierte im Laufe seiner Karriere mit grandiosen Leistungen. Über 300 Wochen führte er die Weltrangliste an, seine Karriere blieb trotzdem unvollendet, denn bei den großen Majorturnieren blieb der Erfolg für Greg Norman meist aus. Jedoch startete er eine beeindruckende Karriere nach seiner Karriere als unvergleichliche Marke und einzigartiger Geschäftsmann.

Erst mit 15 Jahren griff Greg Noman zum Golfschläger

Aufgewachsen ist Greg Norman in einfachen, bürgerlichen Verhältnissen. Seine Mutter war die Tochter eines finnischen Zimmermanns, sein Vater ein Elektroingenieur aus Australien. Zu Kindheitstagen ging er typischen australischen Sportarten nach. Er spielte Rugby und Cricket und träumte davon, ein professioneller Surfer zu werden. Mit dem Golfsport kam er durch seine Mutter Toini in Kontakt, die ihn als 15-Jährigen in den Virginia Golf Club in Brisbane mitnahm. Dort arbeitet er als Caddie, verdiente damit sein erstes Geld, und seine Mutter lehrte ihm das Golfspielen. Früh blitzte sein Talent auf und innerhalb von achtzehn Monaten verwandelte sich Greg Norman von einem mittleren in einen Plus-Handicapper.

Mit 20 Jahren wagte er 1975 seine ersten eigenen Schritte in die Golfbranche. Als Mitarbeiter eines Golfshops und Assistent von Golf-Pro Billy McWilliam verdiente er in seiner australischen Heimat seinen Lebensunterhalt, bis er ein Jahr später selbst den Sprung ins Profilager vollzog.

Aufbruch in die große weite Welt des Golfsports

Den Startschuss für seinen Aufbruch in die große weite Welt setzte er 1977. In seinem ersten Jahr als Profi auf der European Tour gewann er das Martini International in Schottland und machte damit erstmals international auf sich aufmerksam. Zwei Jahre später triumphierte er erneut bei diesem Turnier, sein Ansehen in der Golfwelt stieg allerdings erst 1980. Er pulverisierte seine Konkurrenz bei der Open de France und gewann das Turnier auf beeindruckende Art und Weise mit zehn Schläge vor dem Rest des Feldes. Nur zwei Monate später schoss er bei der Scandinavian Enterprise Open in Schweden einen Platzrekord in der finalen Runde und sicherte sich seinen zweiten Turniersieg in jenem Jahr.

Der junge Greg Norman im Jahr 1980. (Foto: Getty)

Der junge Greg Norman im Jahr 1980. (Foto: Getty)

Es folgte ein Siegeszug von Greg Norman quer durch die drei großen Touren. Bis in die späten Jahre des vergangen Jahrtausends gewann der "weiße Hai", den Spitznamen verlieh ihm ein Kolumnist im Zuge des US Masters 1981, etliche Turniere auf der European Tour, der PGA Tour und in seiner Heimat auf der PGA Tour of Australasia. Wie kaum ein anderer prägte er das Spiel zu dieser Zeit und lenkte die Begeisterung der Fans auf sich. Alleine auf der PGA Tour feierte der Australier 20 Triumphe, war der erste Golfer der die magische Marke von zehn Millionen US-Dollar Karriere-Preisgeld knackte und weilte über sechs Jahre an der Spitze der Weltrangliste. Auch für seine Heimat leistete er Großes: Dreimal repräsentierte er Australien beim Presidents Cup.

Greg Norman: Siege Anzahl
PGA Tour 20
European Tour 14
PGa Tour of Australasia 32
Anzahl weitere Siege 23
Anzahl Siege gesamt 89

Majorturniere: Der unvollendete Greg Norman

Greg Norman und die Majors - dies ist eine ganz besondere Geschichte. Denn neben seinen brillanten Leistungen und zahlreichen Titeln erlebte der Australier auch historische Niederlagen. Er ist bis heute der einzige Spieler, der in seiner Karriere alle vier Majors im Playoff verlor. Beispielhaft für Normans Verhältnis zu den Majors steht seine Saison 1986 wie keine andere. Es war sicherlich eine der besten Spielzeiten eines einzelnen Golfers aller Zeiten, am Ende stand jedoch "nur" ein Majortitel für ihn zu Buche, obwohl er in jedem der vier Majors als Führender in die finale Runde ging.

Beim US Masters entriss ihm Jack Nicklaus mit einer bombastischen Back Nine das "Green Jacket". Nach einem verkorksten Abschlag auf der letzen Bahn des Tages konnte Norman das Par nicht retten und musste sich somit geschlagen geben. Die US Open verlor er durch eine katastrophale Finalrunde, er wurde bis auf den zwölften Platz durchgereicht. Auch bei der PGA Championship reichte es am Ende ebenfalls nur für den zweiten Rang, denn Bob Tway lochte am letzten Loch des Turniers einen unmöglich scheinenden Bunkerschlag und bezwang Greg Norman mit einem Schlag. Einzig bei der British Open brachte Norman seinen Vorsprung ins Ziel. Damit gewann er seinen ersten von zwei Majortiteln. 1993 war es erneut der "Claret Jug", welchen er bei seinem zweiten Open-Triumph in den Händen halten durfte.

"Der beste Driver, den ich je gesehen habe"

Seine große Beliebtheit bei den Fans rührte auch daher, dass Greg Norman einen besonders spektakulären und aggressiven Stil pflegte. Oft wurde auch von Experten über einen Zusammenhang zwischen seinem riskanten Spiel und seinen historischen Kollapsen diskutiert. Besonders stach sein Geschick mit dem Driver hervor. Seine Abschläge waren beeindruckend und länger als die seiner Konkurrenz. Noch heute gilt er als einer der besten Driver. Nick Price schwärmte im Jahr 2009: "Der beste Driver, den ich je gesehen habe, war Greg Norman."

Die Transformation vom Gofler zum Unternehmer

Seine aktive Karriere hat Greg Norman bereits beendet, dem Golfsport bleibt er allerdings in einer anderen Funktion vorhanden - als Unternehmer. Seine Firma "Great White Shark Enterprises" agiert in verschiedenen Bereichen, darunter Golfplatzdesign, Brillen, Weinhandel und Immobilien. Norman führte seine Firma zu einem Multimillionen-Dollar-Unternehmen, mittlerweile ist es um die 400 Millionen Dollar schwer.

Neben über 100 unter seinem Namen designten Golfplätze und einer eigenen Kollektion mit Reebok, gehören zahlreiche Häuser und Parks zu dem Portfolio seiner global agierenden Firma. Damit hat er die Transformation von einem der besten Golfer seiner Zeit zu einem überaus erfolgreichen Unternehmer wie kaum ein anderer gemeistert und seinem Leben, welches er selbst "Adventure" (Abenteuer) nennt, eine weitere Facette hinzugefügt.

Greg Norman bei der Vorstellung seines eigenen Weines. (Foto: Getty)

Greg Norman bei der Vorstellung seines eigenen Weines. (Foto: Getty)

Florida die Wahlheimat des "White Sharks"

Aus seiner ersten Ehe mit Laura Andrassy hat Greg Norman zwei Kinder: Greg Norman Jr. und Morgan-Leigh. Diese Ehe ging allerdings 2006 in die Brüche, Norman musste im Zuge der Scheidung mehr als 100 Millionen Dollar an seine Ex-Partnerin zahlen. Nach einer kurzen Ehe mit der Tennisspielerin Chris Evert, heiratete er im November 2010 die Innenarchitektin Kirsten Kutner, mit der er bis heute in Florida zusammenlebt.

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