PGA Tour

Finale mit Verfolgungsjagd: So funktioniert das Format des FedExCups

08. Aug. 2025 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

Mit der Vergabe des FedExCup wird alljährlich nach dem letzten Playoff der Sieger der Saisonwertung entschieden. (Foto: Getty)

Mit der Vergabe des FedExCup wird alljährlich nach dem letzten Playoff der Sieger der Saisonwertung entschieden. (Foto: Getty)

Im Jahr 2007 wurde ein neues Spielsystem auf der PGA Tour eingeführt. Der sogenannte FedExCup besteht aus zwei Komponenten: Den 36 regulären PGA-Tour-Turnieren und den nun drei zusätzlichen Playoff-Turnieren am Ende der Saison, deren Feld von Turnier zu Turnier schrumpft und die mit der Tour Championship und der Krönung des Saisonsiegers enden. Die einzelnen Events sowie der Gesamtsieg bringen den Champions eine Menge Geld ein - am Ende wartet gar ein Extra-Scheck in Höhe von 10 Millionen US-Dollar. Tiger Woods siegte als Erster beim FedExCup im Jahr 2007 und ist gemeinsam mit Rory McIlroy einer der wenigen Professionals, die die Serie mehrfach gewannen.

Punkte variieren je nach Qualität des Turniers

Voraussetzung für die Teilnahme am FedEx Cup ist eine volle Spielberechtigung für die PGA Tour. Die Spieler, die dieses Kriterium erfüllen, können ab Beginn der Saison Punkte sammeln, die, je nach Qualität des jeweiligen Turniers, zwischen 300 und 750 Punkten für den Sieger einbringen.

Alle Majors (Masters Tournament, U.S. Open, The Open Championship und PGA Championship) sowie die Players Championship bringen dem Sieger 750 FedExCup-Punkte. Die neuen Signature Events bieten dem Gewinner 700 Punkte. Bis auf die Parallelturniere zu großen Events, die dem Sieger nur 300 FedExCup-Punkte einbringen, sind für alle anderen PGA-Tour-Wettspiele 500 FedEx-Cup-Punkte ausgeschrieben.

In den finalen Playoff-Turnieren wird es dann noch einmal richtig spannend, denn die Punktevergabe ändert sich zum Saisonfinale drastisch. Für einen Sieg bei einem der ersten zwei Turniere erhält der Gewinner ganze 2.000 Punkte, also das vierfache eines normalen vorangegangen Turniers.

Punktestaffelung sorgt für Spannung im Finale

Die ersten 70 Spieler nach Abschluss des letzten regulären PGA-Tour-Turniers behalten nicht nur ihre PGA-Tour-Karte, sondern qualifizieren sich außerdem für die Playoff-Turniere am Ende der Saison und dürfen bei der FedEx St. Jude Championship starten. Seit 2019 finden nur noch drei anstatt vier Playoff-Turniere statt. Ein Event weniger bei gleicher Punktanzahl führt zu einer Erhöhung des Schwierigkeitsgrades, aber auch zu geringeren Schwankungen in den Platzierungen der Playoffs. Bei der St. Jude Championship scheiden bereits 20 Spieler aus und nur noch die besten 50 Akteure sind bei der BMW Championship startberechtigt.

Bei der BMW Championship gibt es keinen Cut mehr, was bedeutet, dass alle Spieler die 72 Löcher zu Ende spielen. Diese Maßnahme sorgt für zusätzliche Spannung, denn der Führende wird mit nur 2.000 Punkten ausgestattet und ist somit in der Theorie von jedem Spieler im Feld einholbar. Trotzdem haben die Professionals auf den oberen Plätzen fairerweise die besten Chancen auf den Gesamtsieg.

Während früher die Punkte aus den Playoffs des FedExCups auf Null gesetzt wurden und damit einzig und allein eine starke Leistung im Finale eine hohe Platzierung ausmachten, gibt es seit 2019 ein Punkteranking mit einem sogenannten „Staggered Start“ ins Finale. mit einem sogenannten „Staggered Start“ ins Finale. Dieses System wurde 2025 abgeschafft: Alle 30 Finalisten starten nun bei Even Par, und der beste Spieler über vier Runden gewinnt sowohl die Tour Championship als auch den FedExCup. Das sorgt dafür, dass das Finale wieder ein klassisches Turnierformat hat – allerdings mit der geballten Spannung, dass der Saisonsieger in Atlanta gekürt wird.

Was ändert die neue Regelung?

Zehn Jahre lang gab es vor dem Finale einen Reset der in den Playoffs erzielten Punkte, nachdem Vijay Singh nach zwei gewonnenen Turnieren bereits als Sieger feststand. Damit hatten die folgenden beiden Playoffs keine Bedeutung mehr. Zu langweilig, fanden die Verantwortlichen, und führten die Neuverteilung der Punkte vor dem Finalturnier ein. Das Staggered-Startsystem, bei dem der Leader mit einem Vorsprung von bis zu zehn Schlägen ins Finale ging, sollte für mehr Spannung sorgen, wurde aber vielfach kritisiert. Auch Tiger Woods kritisierte die Regel einst als unfair. Schließlich wird dadurch Konstanz über die ganze Saison nicht mehr belohnt. Gewinnt ein Spieler alle Turniere der Saison, bis auf das letzte Playoff, kassiert im Zweifelsfall ein anderer den Cup.

Mit der neuen Regelung 2025 sind nun wieder alle 30 Spieler beim Start gleichauf. Jeder Schlag zählt – und wer sich am Finalsonntag an die Spitze setzt, gewinnt den Cup. Für Spieler, die im direkten Duell unter Druck aufblühen, könnte dies ein Vorteil sein.

Preisgelder 2025 – so viel gibt es zu gewinnen

Die beste Leistung im letzten Playoff lohnt sich doppelt. Bei den ersten beiden Playoff-Turnieren winkt dem Sieger jeweils der Löwenanteil aus einem Preisgeldtopf von rund 20 Millionen US-Dollar (3,6 Millionen USD für den Sieger).

Der Gesamtsieg des FedExCup bringt dem Champion 10 Millionen US-Dollar aus dem insgesamt 100 Millionen Dollar schweren Bonustopf ein, dessen Gelder inzwischen über die gesamte Playoff-Phase verteilt werden. Bereits die Top 10 nach der Wyndham Championship und die Top 30 nach der BMW Championship erhalten Bonuszahlungen. Für die Tour Championship steht 2025 ein eigenes Preisgeld von 40 Millionen US-Dollar bereit.

Wer es in die Playoffs schafft, profitiert auch sportlich: Die Top 70 sichern sich volle Spielberechtigung für alle Full-Field-Events 2026, inklusive The Players Championship. Die Top 50 sind automatisch für alle Signature Events der kommenden Saison qualifiziert. Wer die Tour Championship erreicht, ist zudem für das nächste Masters, die U.S. Open und The Open gesetzt.


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