Panorama

European Tour setzt Plan gegen Slow-Play in Kraft

14. Jan. 2020 von Lukas Matern in Köln, Deutschland

John Paramore (rechts) hat Schiedsrichtern der European Tour im Kampf gegen Slow-Play mehr Handlungsspielräume geschaffen. (Bildquelle: Getty)

John Paramore (rechts) hat Schiedsrichtern der European Tour im Kampf gegen Slow-Play mehr Handlungsspielräume geschaffen. (Bildquelle: Getty)

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Nachdem die European Tour bereits im August vergangenen Jahres verlauten ließ, dass zukünftig die Regeln bezüglich des Slow-Plays geändert und härter ausgelegt würden, wurde nun vor der Abu Dhabi HSBC Championship angekündigt, diesen Plan auch in die Tat umzusetzen. Dabei wird auch der Vier-Punkte-Plan, der die vier Schlüsselbereiche Regulation, Bildung, Innovation und Feldgrößen umfasst, grundlegend überarbeitet. Um Unklarheiten im Spielerfeld auszuräumen, wurden die Spieler einem verpflichtenden Schulungsprogramm unterzogen.

Schiedsrichter der European Tour erhalten mehr Handlungsspielraum

Die Schiedsrichter erhalten ab der Abu Dhabi HSC Championship zusätzliche Befugnisse, um gegen Slow-Play vorzugehen. Im September vergangenen Jahres wurde bei der BMW PGA Championship ein neues Zeitmesssystem "Pace of Play" mit der neusten Technologie getestet. In Abu Dhabi wurden in dieser Woche weitere Tests durchgeführt. Bereits in diesem Jahr soll das System auf weitere Veranstaltungen der European Tour ausgeweitet werden und den Schiedsrichtern somit genaue Zeiten für einzelne Gruppen geben. Mit dem System verbundene On-Tee-Displays sollen den Spielern zusätzlich direkt Auskunft darüber geben, wie weit sie sich von der Vordergruppe entfernt befinden.

John Paramor, European Tour Hauptschiedsrichter, erklärt: „Die härteren Maßnahmen, die in Abu Dhabi in Kraft treten, ermöglichen es unseren Schiedsrichtern, langsame Spieler effektiver anzuvisieren." Paramor weiter: „Wenn Sie das Regelwerk so ändern, dass eine sofortige Strafe mit einem Strafschlag bei zwei Vergehen in einem Turnier anstelle einer Runde abgelöst wird, müssen langsamere Spieler konsequent darauf achten, dass sie die Zeitregelungen einhalten." Paramor rät den Spielern: „Dies ist Teil unserer umfassenderen, soliden Strategie zur Bekämpfung des langsamen Spiels, aber unser grundlegender Rat an alle Spieler bleibt konsequent - sie sollten spielbereit sein, wenn sie an der Reihe sind."

Die wichtigsten Änderungen vor der Abu Dhabi HSBC Championship im Überblick:

  • Einen Strafschlag erhält man nun für ein zweites zeitbezogenes Vergehen im Turnier, nicht wie zuvor in einer Runde.
  • Spieler, die das Zeitlimit (siehe weiter unten) überschreiten, während Sie von Schiedsrichtern überwacht werden, erhalten jetzt eine Verwarnung und diese wird auf den einen Strafschlag angerechnet.
  • Der Spieler hat die Möglichkeit EINMAL in einer Runde eine Zeitverlängerung von 40 Sekunden zu beantragen. Die Spieler müssen dies jedoch BEVOR sie das Zeitlimit überschreiten, einem Schiedsrichter mitteilen. Dies muss entweder ein mündlicher Ausruf oder ein klares Zeichen an den Schiedsrichter sein.
  • Die Schiedsrichter sind vom European Tour Komitee angehalten worden, sich auf die Spieler zu konzentrieren, die sich regelmäßig zu viel Zeit nehmen. Die "In-Position" (gemeint ist hier der Abstand zum Vorderflight) Fristen wurden verkürzt. Verstößt man gegen diese Limits, erhalten die Spieler eine Überwachungsstrafe, die sich allerdings nicht auf den einen Strafschlag auswirken oder angerechnet werden. Eine einzelne Überwachungsstrafe oder ein einzelnes Vergehen führt im Laufe der Saison nicht zu Sanktionen. Aber jede weitere Strafe wiederum wird mit immer höheren Geldstrafen ab einem Wert von 3500 Euro geahndet. Eben diese Geldstrafen für wiederkehrende Vergehen wurden im Zuge der Regeländerung erhöht.

Überblick über die Zeitlimits:

Aus der Position: 
Wenn die Spieler nicht die richtige Position haben, beträgt die Zeitspanne 50 Sekunden für den ersten Schlag, 40 Sekunden für den zweiten Schlag oder dritten Schlag. Einen Strafschlag bekommt man erst nach zwei Vergehen gegen das Zeitlimit.

In der Position:
Die Zeit, die für einen Schlag in Position zulässig ist, wird um 15 Prozent von 100 und 80 Sekunden auf 85 bzw. 70 Sekunden für den ersten und zweiten bzw. dritten Spieler verringert.

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