Nach 2016 hat Eddie Pepperell es zum zweiten Mal erfolgreich durch die Q-School geschafft. Die Zeit seit seinem ersten Durchgang war nicht immer einfach für den Engländer. 2018 gewann er zweimal auf der DP World Tour und wurde im Jahr darauf Dritter bei der Players Championship, was ihn in die Top 50 der Welt katapultierte. Das Level zu halten war aber nochmal eine ganz andere Aufgabe. Immer wieder musste Pepperell um seine Tourkarte kämpfen, hielt sie gerade so und verlor sie dann 2024 ganz, nachdem er Anfang des Jahres einige Cuts verpasst hatte und daraufhin eine konstante Aufholjagd betrieb. Schon vor einem Jahr versuchte er, sich über die Q-School zurückzukämpfen, scheiterte aber knapp aufgrund eines verpassten Eagle Putts aus gerade mal zwei Metern.
Es folgte ein Jahr auf der Challenge Tour, das auch nicht immer rosig war. Nach nur sechs Löchern (und einem Vierfach-Bogey) der Turkish Airlines Open, gab er seine Scorekarte ab und machte die Fliege. Der Grund war "zu viel Golf". „Ich habe einfach viel Golf gespielt, nicht nur dieses Jahr, sondern auch Ende letzten Jahres, und ich glaube, das hat mich ein wenig geschwächt", erklärte er die Episode. Im Jahr zuvor hatte er elf Turniere in Folge gespielt, im Versuch seine Tourkarte zu halten - vergeblich. Und auch danach wurde die Zeitplanung nicht ruhiger. „Es gibt jetzt so viel zu spielen“, sagte er damals bei Sky. „Unabhängig davon, wo man auf der Rangliste steht: Ob man sich gerade in meiner Situation befindet oder auf der DP World Tour um eine PGA TOUR-Karte kämpft oder als PGA TOUR-Spieler versucht, unter den Top 50 zu bleiben – es gibt viel, wofür man sich einsetzen muss." Das habe einfach seinen Tribut gefordert. Er gönnte sich eine Pause und kam erholt zurück.
Doch auch auf der Challenge Tour reichte es nicht, um den Sprung zurück in die erste Liga zu schaffen, weshalb er sich erneut der Herausforderung der Q-School stellte, nicht nur der Finalrunde, schon eine Woche vorher verdiente er sich die Teilnahme an dem von ihm "Ironman des Golfsports" getauften Finale durch eine erfolgreiche Teilnahme an der Second Stage.
Trotzdem ging er nach eigener Aussage "entspannter" und mit "mehr Energie" in das Finale und das zahlte sich aus. Gegen Ende seiner letzten Runde lag er außerhalb der Tourkartenplätze und legte unter größtem Druck vier Birdies in Folge hin. „Ich bin eigentlich ziemlich stolz auf mich“, sagte er gegenüber der DP World Tour. „Das war ein harter Tag mit einem großartigen Finish."
Aber es war auch ein emotionaler Moment. Besonders die Frage nach der Freude nach dieser schwierigen Phase ließ Tränen in ihm aufsteigen. "Das Spiel war eine Zeit lang sehr hart", sagte er. "Ich habe es mir selbst schwer gemacht. Ich möchte einfach nur das weiterführen, was ich hier gerade erreicht habe.“
Das kann er jetzt wieder auf der DP World Tour tun. "Ich möchte Ende des Jahres ein bisschen Golf spielen. Nach Australien reisen, vielleicht auch nach Südafrika und Mauritius", so sein Traum vor Beginn des Q-School-Finales.