Panorama

Kuschelkurs? Zweimaliger US-Open-Sieger stört sich an Playoff

23. Jan. 2018 von Jacqueline Sauer in Köln, Deutschland

CareerBuilder Challenge 2018 Playoff Andrew Landry Jon Rahm Curtis Strange

Jon Rahm und Andrew Landry verstanden sich trotz Rivalität während des Playoffs prächtig. (Foto: Getty)

Eigentlich lässt sich Jon Rahm nun wirklich kein mangelnder Kampfgeist vorwerfen. Erst vor zwei Jahren ins Profilager gewechselt, hat sich der Spanier mit seinem neuesten Sieg bereits zum Weltranglistenzweiten gekürt. Besagten Sieg bei der CareerBuilder Challenge errang der 23-Jährige, der unter anderem als potentieller Hoffnungsträger für den diesjährigen Ryder Cup gehandelt wird, im Playoff. Die Manier, wie er und sein Konkurrent dieses bestritten, blieb allerdings nicht unangefochten.

Quatschend vom Tee: "Wollt ihr mich verarschen?"

Der zweimalige US-Open- und insgesamt 17-fache PGA-Tour-Sieger ließ auf Twitter verlauten, was er vom freundlichen Umgang der beiden Kontrahenten miteinander hielt - nämlich nichts:


Wörtlich schrieb er: "Ich schaue mir gerade Andrew Landry und Jon Rahm im Playoff an. Sie reden miteinander, während sie das Tee verlassen. Wollt ihr mich verarschen? Überhaupt miteinander zu sprechen?" Er selbst, antwortete er auf die Nachfrage eines Fans, habe damals 1988 auf dem Weg zu seinem ersten US-Open-Triumph während des 18-Loch-Playoffs gegen Nick Faldo "kein Wort" mit diesem gewechselt:

Warum? Er wolle nicht, dass sich sein Gegner "auch nur ein bisschen entspannt oder behaglich" fühle, so Strange.


Er zog allerdings klar, dass er damit nichts gegen die Freundschaften auf dem Platz sagen wolle, die viele - besonders die jungen - Spieler miteinander pflegen. Allerdings müsse sich die Freundschaft auf "davor und danach" beschränken, während des Spiels sei man nicht Freunde, sondern Konkurrenten.

Schließen Freundschaft und Konkurrenzkampf sich aus?

Für Rahm allerdings, der nicht umsonst von der European Tour zum Rookie des Jahres gekürt wurde, ist das Konzept des freundschaftlichen Umgangs auch in der Stressituation des Playoffs durchaus aufgegangen. Bleibt also die Frage, ob sich Konkurrenzkampf und Freundschaft tatsächlich widersprechen oder ob nicht Ehrgeiz und Siegeswille auch dann auf beiden Seiten nicht minder vertreten sind, wenn die Gegner gemeinsam "quatschend" das Tee verlassen.


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