Der Wind von Portrush wehte am Donnerstag rau über den Dunluce Links – und forderte den Spielern alles ab. Royal Portrush zeigt sich erneut als Prüfstein, und Stephan Jäger und Sepp Straka hielten dem Druck in der ersten Runde der British Open 2025 mit jeweils einer 72 (+1) stand, ohne sich jedoch entscheidend vom Feld abzusetzen. Matti Schmid zahlte am Donnerstag für eine fehlerhafte Phase auf der Front Nine und beendete seine Runde mit 73 Schlägen (+2).
Jägers runder Auftakt bei der British Open 2025
Stephan Jäger kam zum Auftakt der British Open 2025 schnell auf Betriebstemperatur. Gleich an der 1 gelang ihm nach starker Annäherung ein Birdie – ein Start, wie man ihn sich auf einem Major-Kurs wünscht. Auch in den nächsten Löchern zeigte sich der Münchner kontrolliert, machte kaum Fehler und brachte solide Pars auf die Karte. Dann kam das Par 5 an der 7 – und mit ihm der erste Dämpfer. Zwei Anläufe aus dem Bunker bedeuten Doppelbogey auf dem Loch. Die Antwort darauf folgt jedoch prompt: Auf der 8 zaubert er einen Pitch aus dem Rough direkt ins Loch zum Birdie. Mit Even Par geht es dann auf die zweite Hälfte.
Nach dem Wechsel auf die Back Nine wurde es kurzzeitig unruhig. Auf der 10 und 11 kassierte Jäger zwei Bogeys – unter anderem nach einem Drive ins hohe Rough und einem Strafschlag. Doch erneut blieb er ruhig, kämpfte sich zurück ins Spiel und brachte ab der 12 nur noch Pars ins Clubhaus. Den Konter setzte er auf der 14 mit einem gelochten Putt aus 3,5 Metern zum dritten Birdie des Tages. Die letzten vier Löcher spielt er solide herunter und beendet seine Runde der British Open 2025 mit einer 72.
Straka trotzt den Bedingungen in Royal Portrush
Auch Sepp Straka kam bei der British Open 2025 mit einem Score von 72 Schlägen ins Clubhaus. Straka hatte mit ganz anderen Gegnern zu kämpfen: „Die Bedingungen waren ziemlich hart – viel Wind, vor allem Crosswind, da ist es schwer, den Ball nah an die Fahne zu bringen“, erklärte er nach seiner Runde. Sein Start war solide, das erste Par saß, doch bereits am zweiten Loch kostete ein missglückter Bunkerschlag das erste Bogey. Mit einem Birdie an der 4 glich er aus: Nach einem Drive über 330 Yards ließ er sich aus 162 Yards eine gute Chance – und nutzte sie. „Ich habe auf den ersten sieben Löchern einiges liegen lassen“, sagte Straka im Rückblick. „Besonders die Löcher 2, 4, 5 und 7 waren Birdie-Löcher. Da hätte ich mehr draus machen müssen.“ Das Spiel blieb durchwachsen, an der 8 wanderte der Drive zu weit rechts, die Annäherung blieb zu kurz – erneut Bogey. „Nach der 8 habe ich besser in meinen Schwung gefunden und einige gute Schläge gemacht“, so Straka. „Man muss einfach jeden Schlag nehmen, wie er kommt – bei diesen Bedingungen kann man nicht viel planen.“ Die Front Nine beendete Straka bei +1.
Auf der Back Nine wurde die eigentliche Strategie von Straka klar: Relativ konservativ, besonders bei Regen und Wind. „Man versucht, so viele Grüns wie möglich zu treffen. Wenn das Fairway verfehlt wird, braucht man halt ein gutes Up-and-down – das hat heute gut funktioniert.“ Dort zeigte sich der Weltranglistenachte von einer anderen Seite. Mit stoischer Konstanz spielte Straka alle neun Bahnen in Par – aber ohne sich echte Chancen zum Ausgleich zu erarbeiten. An der 18, dem zweitlängsten Par 4 des Platzes, brachte er Drive und Approach ins Spiel, doch der Putt aus über zehn Metern blieb zu kurz. Auch für ihn stand am Ende eine 72, die ihn bei +1 ins Clubhaus bringt. Seine Bilanz fiel entsprechend nüchtern aus: „Mit dem Gesamtbild bin ich zufrieden. Am Anfang habe ich ein paar Chancen liegen lassen, aber das kurze Spiel war gut.“
Neben der sportlichen Leistung half auch die familiäre Unterstützung: „Mein Vater ist da, meine Frau ist mit am Platz, unser Sohn Leo in der Kinderbetreuung der Tour – das funktioniert alles super.“ Auch auf dem Platz bekam Straka Rückenwind: „Die österreichischen Fans sind klasse. Die waren schon bei den Trainingsrunden dabei und geben echt Energie.“ Besonders wichtig: die Zusammenarbeit mit seinem Caddie. „Mein Caddie und ich haben eine super Routine, bei der ich trocken bleibe und er nass wird.“
Matti Schmid verspielt starken Beginn bei der British Open 2025
Für Matti Schmid verlief der erste Tag in Royal Portrush durchwachsener. Noch in letzter Minute über die Scottish Open ins Feld gerutscht, nahm er den Schwung aus Schottland zunächst mit: Er startete solide mit Par auf der 1, und nach einem Birdie auf der 2 verläuft die Runde zunächst ruhig. Doch nach einem Bogey auf dem Par 3 der 6 gerät er ins Straucheln. Drei weitere Bogeys, damit vier in Serie, ließen ihn mit +3 auf die Back Nine gehen. Erst dort stabilisierte sich das Spiel des 26-Jährigen. Nach zwei Pars zum Beginn griff er auf der 12 das Grün erfolgreich an und verwandelte den Zweiputt zum Birdie. Den Rest der Runde brachte er mit sicheren Pars ins Clubhaus und spielt eine 73er Runde.