BMW International Open

Martin Kaymer: „Die BMW International Open ist immer ein tolles Event“

02. Jul. 2025 von Alexandra Caspers in München, Deutschland

(Foto: Getty)

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Martin Kaymer ist begeistert von der BMW International Open. Zwischen den LIV Golf Events in Dallas und Valderrama macht er deswegen gerne halt in München Eichenried, vor allem, da er inzwischen wieder verletzungsfrei trainieren und spielen kann. Vor dem Heimturnier spricht er mit den Medien darüber, was ihn an dem Turnier in München so gut gefällt.

Martin Kaymer bei der BMW International Open

Es gibt wenige, die den Platz so gut kennen, wie du. Wie fühlst du dich und wie gehst du in die Woche rein?

Martin Kaymer: Ich fühle mich gut. Ich habe die letzten paar Wochen gut trainiert, habe auch ein paar gute Ergebnisse gehabt. Es ist ein Golfplatz, wie du schon sagst, den ich sehr gut kenne. Ich habe hier viele schöne Momente gehabt in meiner Karriere. Besonders 2008, als ich hier gewinnen konnte. Meine Frau will wie letztes Jahr wieder mein Caddie sein.

Wir hatten letztes Jahr eine super Zeit in den ersten beiden Runden. Es war total schön mit Bernhard und mit Marcel zu spielen. Ich habe gestern gesehen, dass ich wieder mit Marcel spielen werde. Das ist immer eine schöne Atmosphäre. Wir wissen, dass sehr viele Leute unserer Gruppe folgen werden und die BMW International Open ist immer einfach ein tolles Event. Das fängt beim Hotel an, Fahrservice, Essen, Trinken, Golfplatz und es hört nicht auf. Deswegen ist es ein Event, das ich immer sehr gerne mitspiele.

Du kennst den Platz, jetzt gibt es aber auch eine kleine bauliche Veränderung, der Abschlag an der 18 hat sich nochmal ein bisschen verlängert, wurde nochmal ein bisschen nach hinten gesetzt. Hast du dir das schon angeguckt, wie weit man noch abkürzen kann? Wie sich der Winkel verändert?

Martin Kaymer: Ich habe es mir noch nicht geschaut, weil ich gestern erst aus Dallas angekommen bin. Deswegen spiele ich heute zum ersten Mal den Platz. Wenn der Abschlag wirklich ein bisschen weiter hinten ist, wird es, glaube ich, relativ schwierig links drüber zu schlagen. Man musste schon immer einen ziemlich guten Schlag machen, um über einen Teich drüber zu schlagen.

Es ist wahrscheinlich ein besseres Loch jetzt, weil damals, wenn du rechts neben dem Teich abgeschlagen hast, hattest du immer noch eine Chance, mit dem zweiten Schlag aufs Grün zu schlagen. Aber es ist auf jeden Fall ein super Finishing-Loch. Da ist viel Drama, es kann viel passieren, besonders wenn die Fahne oben rechts auf dem Plateau steht.

Es ist ein Golfplatz, der sehr viele Chancen bietet, wo du aber auch ganz schnell mal einen Bogey hier und da machen kannst. Aber das Scoring war eigentlich jedes Jahr relativ gut. Der Cut war immer so bei drei, vier unter Paar. Aber das sagt natürlich auch viel über das Teilnehmerfeld aus. Es sind auch gute Spieler hier. Von daher braucht man sich nicht zurückhalten am Donnerstag. Du musst schon von Anfang an nach vorne spielen und versuchen viele Birdies zu machen.

Du hast zuletzt mal gesagt, Du würdest sich wieder auf einem guten Weg befinden. Wohin kann dich dieser Weg denn führen, auch hier in München?

Ich kann in keine Glaskugel schauen, aber das war eher darauf bezogen dass ich wieder verletzungsfrei trainieren und spielen kann. 2022, 23, 24 waren sehr frustrierende Jahre, weil ich halt viele schlechte Golfschläge gemacht habe, weil ich einfach nicht trainieren konnte. Ich bin immer so ein Typ gewesen, der sehr viele Bälle schlagen musste, um sich vom Schwung her gut zu fühlen, aber auch vom mentalen her zu wissen, dass ich genug getan habe, um am Sonntag hier gewinnen zu können. Die Voraussetzung habe ich jetzt seit diesem Jahr wieder und deswegen habe ich gesagt, dass wieder in die richtige Richtung geht.

Für mich ist das Ziel hier in München, von Anfang an nach vorne zu spielen, was nicht heißt aggressiv zu spielen, aber ich sollte mich nicht zurückhalten. Und einfach eine schöne Woche zu haben, das habe ich schon immer hier gehabt.

Mal schauen, wo man dann am Samstag, Sonntag landet. Es ist immer ganz schön, wenn man Samstag nicht führt, sondern so vier, fünf Schläge hinten ist. Das ist immer eigentlich ein ganz cooles Gefühl. Dann gehst du am Sonntag auf die Runde und wartest ab, was die ersten neun Löcher passiert, nicht nur bei dir, sondern auch bei den anderen. Es kann super spannend werden und das sind einfach so die Gefühle und Emotionen auf die ich mich freue und hoffe, dass es dazu kommt.

Die letzten drei Jahre waren schwierig mit Verletzungen. Jetzt hast du zuletzt zwei recht gute Ergebnisse gehabt, Top 20, Top 10. Siehst du generell eine Stabilisierung in deinem Spiel, auch aufgrund des mehrmöglichen Trainings?

Martin Kaymer: Ja, ich habe viel mit Günter Kessler trainiert, der war jetzt auch bei einigen Turnieren dabei, zum Beispiel bei der PGA-Championship.

Gerade wenn du bei LIV spielst als Kapitän ist relativ viel zu tun abseits vom Golf, weil man sich mit vielen Dingen beschäftigen muss, weil es halt ein Franchise, ein Business ist. Ich muss mich ein bisschen daran gewöhnen, dass ich halt nicht nur Golf spiele.

Deswegen habe ich jetzt auch den Fokus wieder mehr auf Training gelegt und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Alles andere läuft jetzt. Es ist zwar immer noch ein Start-up, aber man hat sich zurechtgefunden und viele wissen jetzt auch, wer was zu tun hat. Gerade bei uns im Team. Das war am Anfang natürlich ein bisschen schwierig, wie bei allen anderen Teams auch.

Deswegen habe ich mehr Zeit mit Günter Kessler verbracht. Wir haben super trainiert, er war letzte Woche auch in Dallas beim Turnier. Diese Konstanz im Training hat mir einfach gefehlt. Manchmal ist es ja nicht viel, manchmal ist es ja wirklich nur so ein kleines Feintuning, gerade am Dienstag oder Mittwoch vor dem Turnier, das hat Günther mir immer ganz gut mitgeben können.

Welche Rolle spielt es, als Spieler in so ein gewohntes Umfeld zu kommen? Ist das ein Faktor, der sich auf das Ergebnis auswirkt und wie man die Woche erlebt und spielt? Anders als vielleicht ein reguläres Turnier wo es Woche für Woche andere Plätze sind. 

Martin Kaymer: Ein Riesenluxus ist diese Konstanz, die BMW bei jedem Event, das die auf die Beine stellen, nicht nur hier in München auch in Amerika, ist eine gewisse Konstanz drin und das gibt einem eine gewisse Routine, wie auch jetzt diese Woche.

Ich kenne halt die ganzen Abläufe hier, die Hotels, Golfplatz, aber auch die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, die machenden großen Unterschied und man merkt halt, dass BMW sehr viel Leidenschaft reinsteckt und sehr detailorientiert ist und das macht es für uns Spieler schon sehr, sehr angenehm.

Ich weiß nicht, ob viele Spieler das so sehen wie ich, aber die BMW International Open ist wirklich ein Luxusturnier auf der European Tour. Ich bin immer wieder dankbar und als Deutscher auch stolz auf so ein Turnier. Ich tue zwar nichts hier für euch, ich spiele nur das Turnier mit, aber ich bin stolz darauf, dass es so ein tolles Event gibt.

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